HEILIG-GEIST-KIRCHE
ROSENHEIM
VOLTO 2
Der Schweizer Künstler Balz Isler konzipiert für VOLTO2 eine mehrdimensionale Installation, die auch den Außenraum der Kirche mit einbezieht. Ausgangspunkt für seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Kirchenraum der Heilig-Geist-Kirche ist ein toter Schmetterling (Pfauenauge), den der Künstler bei einer Ortsbegehung im Juli 2018 im Glockenturm fand. Das zentrale Motiv, ergänzt durch Text und Objekt, wird den Ort in Relation setzen zu den veränderten Bedingun-gen, die wir als global und unberechenbar empfinden. Isler beschreibt sie als Prozesse, die „ent-wenden, ent-wickeln, ent-puppen [...] und ent-leeren.”
Bild Maximilian Ehrbacher
VOLTO ist eine Reihe mit Kunstinstallationen in der Heilig-Geist-Kirche in Rosenheim, die einmal jährlich stattfindet. VOLTO, im Italienischen das Antlitz, das Aussehen, nimmt Bezug auf das bedeutsame Fresko „Volto Santo“ in der Heilig-Geist-Kirche und reflektiert das Bild des Menschen. Es werden aktuelle künstlerische Positionen gezeigt, die zur räumlichen wie spirituellen Dimension des Kirchenraumes in Bezug treten. Die Reihe wird veranstaltet von der Erzdiözese München und Freising, Fachbereich Kunstpastoral in Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchenstiftung St. Nikolaus, Rosenheim.
Lange Nacht der Musik
Schubert & Jazz –
W I N T E R R E I S E
St. Paul München
„Mein Herz sieht an dem Himmel
Gemalt sein eignes Bild“
In einer sachten Dekonstruktion näherten sich Hunstein, Wolf und Siegmeth der „Winterreise“ an. Schuberts Komposition wurde in improvisatorischer Freiheit mit Laute und Saxophon aufgegriffen, W. Müllers Gedichte wurden rezitiert, nicht gesungen – und erhielten so einen ungehörten Resonanzraum. Die existentiellen Fragen des Wanderers, seine wachsende Entfremdung und Spiegelung in einer kalten Welt erklingen heute so drängend wie vor 200 Jahren. Im Wechsel antworteten Improvisationen von Gerhartz und Nitz im spirituellen Raum St. Paul: „Weg? Wahrheit? Leben?“ Künstler: Stefan Hunstein (Sprecher); Axel Wolf (Laute, Theorbe); Hugo Siegmeth (Saxophon, Bassklarinette); Axel Nitz (Saxophon); Peter Gerhartz (Orgel)
Kunstprojekt von Empfangshalle; Kamera und Schnitt Frank Sauer
Im Rahmen der OPEN art 2017 eröffnete die Galerie der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst e.V. (DG) zusammen mit dem Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising die Ausstellung ‚Wäsche’ des Münchner Künstlerduos EMPFANGSHALLE an zwei Orten.
Partizipation von Dritten ist ein wesentlicher Bestandteil des künstlerischen Schaffens von Corbinian Böhm und Michael Gruber, die seit 2000 unter dem Namen EMPFANGSHALLE zusammenarbeiten. Neben klassischen Skulpturen entstanden somit auch performative und ephemere Arbeiten, deren Verlauf das Unvorhersehbare durch die Interaktion der Menschen widerspiegeln. In der Galerie der DG waren neue Arbeiten der Künstler zu sehen, darunter eine Rauminstallation, Fotografien und eine Auswahl an Videoarbeiten.
Ausgangspunkt der Ausstellung ‚Wäsche’ war die Intention, zwei Orte im Zentrum Münchens, die nicht unterschiedlicher sein könnten, mit ihren gesellschaftlichen Realitäten zu verknüpfen: Die Kirche St. Paul und die Galerie der DG. EMPFANGSHALLE schaffte dafür ein Bild. Gesammelt wurden Kleider rund um St. Paul: Liturgische Gewänder, Altkleider der Gemeinde sowie Fundstücke obdachloser Wanderarbeiter, die unter anderem auf den Stufen des Kirchenportals schlafen. Diese Kleidungsstücke wurden zusammen in einer in der Galerie aufgestellten Industriewaschmaschine gereinigt und als Rauminstallation zum Trocknen auf eine Wäscheleine gehängt. So entstand ein buntes Wäschebild der Gesellschaft des Bahnhofsviertels in einer der teuersten Lagen Münchens, am Odeonsplatz.
Das Thema „Reinigung“ wurde auch in der Arbeit „waschende Hände“ mit einer interaktiven Waschstation weitergeführt, bei der sich immer zwei Menschen gegenseitige eine Hand waschen, was wiederum im Video festgehalten wurde. Das Video wurde in St. Paul und in der Galerie der DG gezeigt und eröffnete je nach Ort vielfältige Assoziationen.