Geistliche Impulse


Pfingsten 2024
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Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche. Denn an diesem Tag kam der Heilige Geist über die Apostel und sie fingen an, ihren Glauben öffentlich zu verbreiten.
Geburtstage sind ein fröhlicher Anlass. Es gibt Kuchen, Geschenke und gute Laune. Im Neuen Testament ist von einem großen Sturm die Rede und von Feuerzungen: Alles typische Erscheinungsformen Gottes in der Bibel. Und damit ist das, was später so theologisch fremd dreifaltiger Gott genannt wird, bereits vorgeformt:
Gott Vater ist das Ziel, zu dem wir unterwegs sind, Gott Sohn ist der Gott, der uns führt und Gott Heiliger Geist ist Gott, der in uns lebt.

Gott sei als dein Nordstern über dir,
damit du auf deinem Weg gut navigieren kannst.
Gott sei als dein Leitstern vor dir,
wenn das Terrain holprig und schwierig wird.
Gott sei als feurige Kraft in dir,
um aufrecht zu stehen, zu lieben und für das Gute einzutreten.

auferstehung
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Geheimnis der Auferstehung

Die uns zugemessene Lebenszeit
nimmt seit unserer Geburt ab,
Tag für Tag.
 
Unwiderruflich, unabwendbar.
nähern wir uns dem Tod,
dem Ende unseres irdischen Lebens.
 
In der Auferstehung Jesu,
ergeht an uns die Zusage
auf ein anderes, ein neues Leben.
 
Doch was ist das für ein Leben?
 
Das Geheimnis der Auferstehung
widerspricht menschlicher Erfahrung,
übersteigt unser Begreifen.
 
Gewiss erwartet uns
keine Wiederherstellung
unseres alten Lebens.
 
Aber die Auferstehung Jesus
lässt uns auf ein Leben hoffen,
das keinen Tod mehr kennt.          
© Gisela Baltes (www.impulstexte.de)

Kreuz
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Fastenimpuls
Wahrheit absichtslos!

Was ich von Anfang an, erst instinktiv,
dann immer bewusster gewollt habe,
war, die Wahrheit zum Leuchten zu bringen.
Die Wahrheit ist eine Macht; aber nur dann,
wenn man von ihr keine unmittelbare Wirkung verlangt,
sondern Geduld hat und auf lange Zeit rechnet –
noch besser,
wenn man überhaupt nicht an Wirkungen denkt,
… man muss Geduld haben
… und man darf keine Absichten haben.
Wenn irgendwo,
dann ist hier die Absichtslosigkeit die größte Kraft.
 
Romano Guardini

 
Ist das nicht widersprüchlich, was der berühmte Theologe Romano Guardini (* 17. Februar 1885 in Verona; † 1. Oktober 1968 in München) hier behauptet?
Muss man nicht die Wahrheit aktiv zu den Menschen bringen, sie aufklären über die Wahrheit, sie aus Lüge, Fake News, Unwissenheit, Unwahrheit und Dummheit befreien?

rush hour
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Espresso für die Seele

von Bernhard Brosch, Abteilung Kirchenmusik
Seit einiger Zeit werden wir tagtäglich mit geradezu apokalyptischen Nachrichten konfrontiert:
Pandemie, Krieg, fortschreitende Klimaerwärmung, Kirchenkrise… wem fällt es da schon leicht, in 
seiner ruhenden Mitte zu bleiben?
Für alle, die sich in diesen schwierigen Zeiten in ihrer persönlichen Beziehung zu Gott 
herausgefordert fühlen, bietet das folgende Gedicht von Andreas Knapp einen wohltuenden 
Perspektivwechsel an:

Von Gott aus gesehen

ist unser suchen nach Gott
vielleicht die Art und weise,
wie er uns auf der spur bleibt
und unser Hunger nach ihm das mittel
mit dem er unser leben nährt

ist unser irrendes pilgern
das Zelt, in dem Gott zu gast ist
und unser warten auf ihn
sein geduldiges anklopfen

ist unsere Sehnsucht nach Gott
die flamme seiner Gegenwart
und unser Zweifel der raum
in dem Gott an uns glaubt

(Andreas Knapp)

Karfreitag
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Karfreitag –
CHRISTUS gestern, heute und in Ewigkeit

gestern waren wir gemeinsam auf dem weg
gestern waren wir ein geschlossener kreis
gestern war das ganze leben offen
 
heute ist alles weg
heute ist das leben in stücke gerissen
heute ist DEIN tod
 
morgen werde ich einen weg ohne ziel haben
morgen werde ich mich sortieren müssen
morgen werde ich mich wegschließen und
 
übermorgen…?
übermorgen scheint so unfassbar weit weg
wie die hoffnung
heute zu grabe getragen
 
Wolfgang Metz, in: Derselbe, die liebe CHRISTI drängt uns, Würzburg 2015, 34.

Grab Ostern
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OSTERNACHT

Aller Augenschein sagt
Ein Grab ist ein Grab
tot ist tot
aus ist aus
fertig nichts weiter
 
Wir haben nichts dagegen
als eine winzige Hoffnung
Wir haben nichts in den Händen
als ein kleines Licht im Dunkeln
Wir haben nichts vor Augen
als ein paar verwirrte erschrockene Menschen,
die es nicht fassen können, dass er lebt
und ein leeres Grab
Wir haben nichts
als ein Lied auf den Lippen
er ist auferstanden
halleluja
 
Das ist der Anfang des menschlichen Lebens:
eine befruchtete Eizelle
ein winziges Gebilde von etwa ½ Millimeter
Durchmesser und 1/200 Milligramm Gewicht
eine winzige Hoffnung
gegen allen Augenschein
ein kleines Licht
in so viel Finsternis
ein paar fassungslose Menschen
vor einem leeren Grab
ein Halleluja auf den Lippen
ein buntes Osterei, das du mir schenkst
winzig sind die Argumente des Lebens
gegen den Tod
Lothar Zenetti

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Ostern
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Podcasts zu Ostern

Ostern - das Markus-Evangelium
(Mk 16)

Ostern - Zeichen einer anderen Wirklichkeit

Ungläubiger Thomas?
(Johannes 20, 24-29)
Übersetzung Joachim Kügler,
Das Johannesevangelium,
Eine wortgewaltige Jesus-Darstellung,
Katholisches Bibelwerk Stuttgart

Freiheit
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Freiheit

Vielleicht haben Sie in diesem Sommer so etwas wie Freiheit und Weite erlebt, gespürt, wie sich Freiheit anfühlt?
Vielleicht nur einen Augenblick lang. Auf einem Berg, am Meer, wo auch immer.
In so einem Augenblick wird einem oft auch klar, dass dieses Gefühl der Freiheit leider viel zu selten vorkommt.
Der Alltag mit Beruf, Familienverpflichtungen, geplanter Freizeit engt natürlich ein. Ein straffer Terminkalender gibt klar vor, wie der Tag, die nächsten Wochen ablaufen werden. Selbst im Ruhestand ist man vor dem Diktat des Terminkalenders nicht unbedingt gefeit.

frei
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Der österliche Mensch

Frei ist der Mensch,
der den Tod hinter sich
und das Leben vor sich hat,
der nicht zu vergessen braucht,
weil ihm vergeben ist
und er vergeben hat,
der vor nichts zu fliehen braucht,
weil er durch verschlossene Türen kommen
und über Abgründe gehen kann,
der sich nicht zu ängstigen braucht,
weil er immer unterwegs ist
zu einem und mit einem,
der ihn grenzenlos liebt.
frei ist der Mensch, der zu allen offen ist,
weil er alle
in sein Herz geschlossen hat.
frei ist der Mensch,
der jenseits der Wunde lebt:
der österliche Mensch.

Klaus Hemmerle

Heiliger Geist
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Geist der Gemeinschaft

Heiliger Geist?
Kein römischer Brunnen,
wo Wasser sich über Stufen
und Schalen hierarchisch
von oben nach unten
ergießen.

Heiliger Geist:
Quellen,
aufstoßend, aufbrechend
von unten
– an der Basis, ja! –
unauffällig, heimlich zunächst,
erzwingbar nie.

Und jener weise Pfarrer,
der sagte: Meine Arbeit?
Die eines Rutengängers,
der die Gemeinde durchstreift,
nach Quellen suchend,
die ohne mein Zutun sprudeln.

aus: Kurt Marti, «Die gesellige Gottheit»

Winterbild
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Einlassen aufs Leben

Es wachse in dir der Mut,
dich einzulassen auf dieses Leben
mit all seinen Widersprüchlichkeiten,
mit all seiner Unvollkommenheit,
dass du beides vermagst:
kämpfen und geschehen lassen,
ausharren und aufbrechen,
nehmen und entbehren.
 
Es wachse in dir der Mut
Dich liebevoll wahrzunehmen,
dich einzulassen auf andere Menschen
und ihnen Anteil zu geben
an dem, was du bist und hast.
 
Sei gesegnet,
dass du inmitten dieser Welt
den Reichtum des Lebens erfährst.
 
Antje Sabine Naegeli

Allerheiligen
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Allerheiligen

Schnitz dir einen Wanderstab
aber zimmere dir keinen Dachbalken
 
Wozu eine Vorratstasche
Liebe empfängt man nicht aus Konserven
Hoffe auf frisches Brot unterwegs
 
Du darfst Sandalen tragen
aber lerne auch barfuß zu gehen
 
Zu viel Geld dabei beunruhigt
Sonne und Regen gibt es gratis
 
Nimm ein zweites Hemd mit
für das Fest
und für das Grab
 
Andreas Knapp, in: Derselbe, Weiter als der Horizont. Gedichte über alles hinaus, Würzburg 22003, 42.
 
Unsere Heimat ist im Himmel.
Von dort erwarten wir auch Christus, den Herrn, als Retter,
der unseren sterblichen Leib verwandeln wird,
in die Gestalt seines verherrlichten Leibes.
(Phil.3,20)

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Eine Achtsamkeitsübung

Ein Podcast von Wolfgang Tutsch

Kerzen
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Wo ich auch bin, was mich auch umtreibt:
Deine Gegenwart umhüllt mich.
Auch wenn ich Dich nicht wahrnehme
und mein Herz leer bleibt,
Du begleitest mich in jedem Augenblick.
Du bist die Kraft, die in mir betet,
wenn ich verstumme.
Dir will ich zugehörig sein,
solange ich bin.
 
Antje Sabine Naegeli, in: Diesselbe, Umarme mich, damit ich weitergehen kann, Verlag Herder, Freiburg 32013, 72.

neujahr
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Lass es gesegnet sein

Wir durften, Herr, nach deinem Plan
ein neues Jahr beginnen.
Lass seine Zeit nicht ungenutzt
durch Tag und Stunde rinnen.
 
Lass es für uns gesegnet sein,
im Glück und in den Tränen.
Führ uns in Liebe, Herzl und Hand,
im Geben und im Nehmen.
 
Lass uns mit Wünschen aller Art
das Jahr, nicht gleich beschweren.
Gib unserm Tun den Willen mit,
vor dir uns zu bewähren.
 
Geh mit uns, Herr, in diesem Jahr,
lass es uns alle spüren:
Du willst durch die Vergänglichkeit
uns zur Vollendung führen.
CILLI KEHSLER

Weltall Hubble_Extreme_Deep
Bildquelle: Hubble Extreme Deep Field – Wikipedia
Die Hubble Extreme Deep Field Aufnahme von 2012 ist das Maximum dessen, was sich im Bereich optischer Wellenlängen erreichen lässt. 13,2 Milliarden Jahre brauchte das Licht von den entferntesten Galaxien auf dem Bild. Einige sind in einem Zustand lediglich 450 Millionen Jahre nach dem Urknall zu sehen.
Man kann nur Staunen über die unglaubliche Größe der Schöpfung und die Bedeutung, die trotzdem mit dem Weihnachtsfest uns Menschen geschenkt wurde. Wir sind nicht so unbedeutend, wie manche immer gern behaupten. Der Psalm 8 verdeutlicht dies in der dichten, hymnischen Sprache des alten Orients.
Mit unseren Veranstaltungen in diesem Jahr haben wir versucht, alle bei der Erkenntnis zu unterstützen, jeder hat Bedeutung und keiner ist unwichtig. Jeder hat Würde und Ansehen vor Gott und darf dies auch von seinen Mitmenschen einfordern.

Psalm 8

HERR, unser Herr, / wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde,
der du deine Hoheit gebreitet hast über den Himmel.
Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge hast du ein Bollwerk errichtet /
wegen deiner Gegner, um zum Einhalten zu bringen Feind und Rächer.
Seh ich deine Himmel, die Werke deiner Finger,
Mond und Sterne, die du befestigt:
Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,
des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott,
du hast ihn gekrönt mit Pracht und Herrlichkeit.

Adventskranz
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Advent
Adventus Domini, Ankunft des Herrn

Wir warten auf deine Ankunft
Nur in den 3-4 Wochen vor Weihnachten?
Oder immer, jeden Tag?
Wann begegnest du, Gott, uns nicht?
 
In zahllosen Begegnungen
In meinem Gegenüber, gerade jetzt
Im banalen Alltag
In den unglaublichsten Lebenssituationen
In Einsichten und Lernprozessen
In Büchern und Filmen
Im Schlaf
Privat oder in der Arbeit
Im Blick zu den Sternen
Am Meer, in den Bergen, im Wald
In der Stille und auch im Feiern
Dort, wo ich ihn eigentlich gar nicht erwarte
Eigentlich überall
Blitzartig oder allmählich reifend
 
Dieses Warten…
…. braucht Achtsamkeit und Wachheit
…. braucht einen klaren Blick
…. braucht Geduld
…. ist Sehnsucht
…. ist Hoffnung
…. ist Vorfreude
 
Advent, 365 Tage im Jahr
 
Bernhard Zottmann

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Wie ist das Weihnachtsfest entstanden?

Ein Podcast von Bernhard Zottmann

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Podcast zur Lukas-Weihnachtserzählung „Die Weihnachtserzählung nach Lukas"

Ein Podcast von Bernhard Zottmann

sehnsucht
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„Reiß die Wolken auseinander und komm!
Hier, jetzt, sei unser Gott – wer sonst?
 
Niemand sonst hat uns gesucht,
niemand hat unser forteilendes Herz
umgewendet, unsere widerspenstige
Seele angeredet als du.
 
Niemand sonst hat gerufen
wie ein Verliebter: hier bin ich, hier bin ich.
Wie ein Verlorener hast du gerufen,
und unser Herz kehrte um und hörte.
 
Wo bist Du jetzt? Wo bleibt deine Leidenschaft?
Bist du nicht mehr der eine von damals?“
 
Huub Osterhuis

Denker
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Schlag nach bei Thomas

Was für Bildungsbürger:innen Goethe ist, das ist für Theolog:innen Thomas von Aquin. Angesichts von Fake-News, die vor allem den digitalen Raum in der Corona- und anderen Krisen überschütten, bin ich vor kurzem bei Thomas von Aquin auf ein erfrischendes Zitat gestoßen. Auch er ist wohl in seiner Zeit auf Menschen gestoßen, die sich wissenschaftlichen Erkenntnissen konsequent verweigern und schreibt dazu in seiner Summa Contra Gentiles, Kapitel 2,3:
 
„Offenkundig falsch ist die Meinung derer, die sagen, im Hinblick auf die Wahrheit des Glaubens sei es völlig gleichgültig, was einer über die Schöpfung denke, wenn er nur von Gott die rechte Meinung habe. Denn ein Irrtum über die Schöpfung wirkt zurück in ein falsches Wissen von Gott.“ (Übersetzung Josef Pieper)
 
Schon erstaunlich – da formuliert ein theologischer Denker vor rund 750 Jahren ein ebenso knappes wie klares Statement über Fake-News, indem er - etwas salopp in unsere Zeit übersetzt – sagt: Wer bei naturwissenschaftlichen Erkenntnissen meint, „querdenken“ zu müssen, hat auch ein verqueres Gottesbild. Und Thomas fügt seinen Ausführungen hinzu: „Und das kommt gar nicht selten vor“. Wie wahr!
 
Msgr. Thomas Schlichting
Ressortleiter Seelsorge und kirchliches Leben

D. Bonhoeffer

Auferstehung
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Die Auferstehung der Toten

Ich glaube nicht,
dass meine Seele wandern muss
durch wechselnde gestalten
kein abarbeiten der altlasten
und kein abtragen fossiler schuldenberge
bis der kontostand
endlich bei null ist
und aufgelöst ich werde
ins nichtige nirwana
auf ewig anonym


Vielmehr aber hoffe ich
dass mein leib einst aufstehn wird
und ich noch einmal wandern darf
trotz aller schuld und wunden
du hast die offenen rechnungen
schon längst für mich beglichen
der ganze kosmos ist begnadigt
und eingelöst wird meine sehnsucht
dass du mich mit namen rufst
und ich für immer bei dir bin
Andreas Knapp, in: Tiefer als das Meer

Mann Impulse
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Von der Stärke Schwäche zu zeigen …

Ja was denn nun? Stark oder schwach?
Der Mann sei das starke Geschlecht, hat zumindest irgendwann jemand so in die Welt gesetzt.
Stark sein zu können ist an sich nicht schlecht. Jedoch stark sein zu müssen, gemäß einem solchen geschlechtertypischen Dogma, um Mann sein zu dürfen, ist m.E. meist schädlich für Männer. Heute wissen viele Männer und Frauen, dass es da kein Schwarz-Weiß oder Entweder-Oder gibt. Menschlich normal, natürlich und wahrscheinlich gesund ist ein Sowohl-als auch. Jeder Mensch hat stabile und unstabile, brüchige Momente. Heute kommt mehr und mehr ins Bewusstsein, dass Männer zwar einerseits i.d.R von sog. vorherrschenden patriarchalen Strukturen profitieren, gleichzeitig aber auch darunter selbst leiden können, vor allem wenn der Erwartungsdruck ans Mann sein einen eigentlich am ganz Mensch und Mann sein eher hindert. Weil wie soll ich mich schwach zeigen dürfen, wenn Männer doch das starke Geschlecht sind?
Wir setzen sogar noch eins drauf: Ist es nicht gerade stark, mutig, authentisch und selbstbestimmt, wenn wir uns als Mann trauen uns verletzlich, traurig usw. eben vermeintlich schwach zu zeigen? Die meisten würden das Bejahen und trotzdem habe ich als Mann schon die Erfahrung gemacht, dass andere Männer und Frauen auf mein mich schwach zeigen negativ reagierten. „Du bist doch sonst so stark, wieso jammerst du denn jetzt und warum reißt du dich nicht zusammen…“ Dankbar bin ich dann für die Menschen, die sich trauen mir auf die Schulter zu klopfen oder mir mit einer Geste anbieten, mich in den Arm nehmen zu wollen (aber mir die Entscheidung darüber lassen).
Von der Stärke, sich schwach zu zeigen.
Karl Valentin hätte da als Mann wohl gesagt: „Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen habe ich mich nicht getraut“.

Wie sehr hast du dich schon schwach, bzw. verletzlich etc. zeigen wollen, aber nicht dürfen getraut?
von Wolfgang Tutsch


Brunnen
Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weiter gibt, während jene wartet, bis sie erfüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter...
Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird zur See. Die Schale schämt sich nicht, nicht überströmender zu sein als die Quelle...
Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst, wem bist du dann gut?
Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.
Bernhard von Clairvaux (1090-1153)

Hl. Josef, Buchmalerei, 15. Jhdt

Papst ruft "Jahr des heiligen Josef" aus: Vorbild für Väter und Helden

Mit einem eigenen Schreiben hat der Papst den Katholiken den heiligen Josef als besonderes Vorbild empfohlen. Wie so viele stille Helden in der Pandemie sei der Ziehvater Jesu ein Vorbild an kreativem Mut und Bescheidenheit, Gehorsam, Zärtlichkeit und Verantwortung. Anlass des veröffentlichten Schreibens "Patris corde" (Mit dem Herzen eines Vaters) ist die Erklärung Josefs zum Patron der Kirche vor 150 Jahren durch Papst Pius IX. (1846-1878).
Zum Thema Josef können Sie Podcasts des Fachbereichs Männerseelsorge hören...

gipfelkreuz bei sonnenaufgang sonne scheint durch kreuzmitte
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Gebet

Herr, öffne mir die Augen
Mach weit meinen Blick
und mein Interesse,
damit ich sehen kann,
was ich noch nicht erkenne.

Herr, gib mir ein großzügiges Herz,
das sich Deinem Wort überlässt
und zu tun wagt,
was es noch nicht getan hat.

Herr, ich weiss,
dass ich nur lebe,
wenn ich mich von Dir
rufen und verändern lasse.
Amen
(nach Ignatius von Loyola)

Klangschale
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Meditationsgebet der liebenden Aufmerksamkeit


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Gebet

Herr, Du allein weißt,
wie mein Leben gelingen kann.

Lehre mich,
in der Stille Deiner Gegenwart
das Geheimnis zu verstehen,
wie in der Begegnung mit Dir,
wie in Deinem Anblick
und in Deinem Wort
Menschen sich erkannt haben
als Dein Bild und Gleichnis.

Hilf mir loszulassen,
was mich daran hindert,
Dir zu begegnen
Und mich von Deinem Wort
ergreifen zu lassen.

Hilf mir zuzulassen,
was in mir Mensch werden will
nach dem Bild und Gleichnis,
das Du Dir von mir gemacht hast.
(Peter Köster SJ)