Wasserträger überflüssig Die Freisinger Korbiniansquelle

Wasser kübelweise auf den Weihenstephaner Berg zu schleppen, ist  mühsam. Genau das mussten die frommen Männer aber tun, die sich vor etwa 1.300 Jahren auf der Anhöhe in Freising niederließen und dort eine Kirche gebaut hatten. Es war die Urzelle des späteren Benediktinerklosters Weihenstephan. Das brauchte schon keine Wasserträger mehr. Denn der Heilige Korbinian hatte Abhilfe geschaffen.
 
Korbiniansquelle
Korbiniansquelle
Als er die Plackerei sah, stieß er seinen Bischofsstab auf den Boden und eine Quelle entsprang, die bis heute seinen Namen trägt. Dorthin führt ein etwa 1.200 Jahre alter Stollen, eines der ältesten Bauwerke Freisings. Von April bis Oktober ist er immer am ersten Sonntag im Monat zugänglich.
 
Mary's Chaple
Neue Kapelle am Domberg
Lange war die Quelle auch ein beliebter Wallfahrtsort, weil sie als heilkräftig galt. Die Gebrüder Asam erhielten deswegen den Auftrag, dort eine prachtvolle Kapelle zu erbauen. Lange hat sie aber nicht gestanden. 

Die bayerischen Behörden ließen sie während der Säkularisation abreißen. Nur die Nordmauer blieb stehen, um den Hang zu stützen. Von den bedeutendsten bayerischen Künstlern des 18. Jahrhundert ist hier also nur eine verwunschene und stimmungsvolle Ruine übrig geblieben. Auf dem gegenüber liegenden Domberg lässt sich ihr Können aber immer noch bewundern. Dort haben die Asams zwischen 1723 und 1724 den Freisinger Dom in Rekordzeit in ein barockes Kunstwerk verwandelt. Der Druck war groß, schließlich musste alles zum 1.000-jährigen Bistumsjubiläum fertig sein.

Ein Umbau des Freisinger Doms kam für das 1.300-jährige Jubiläum nicht in Frage, das heuer begangen wird. Allerdings hat der Domplatz seinen historischen Brunnen zurück erhalten, und neben dem Diözesanmuseum ist sogar eine neue Kapelle entstanden. Ausgestattet hat sie die bekannte amerikanische Künstlerin Kiki Smith.

Weitere Ausflugsziele finden Sie im Gästebrief 2024

 
Diözesanmuseum
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80333 München
Telefon: 089 2137-4240
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Stabsstellenleiter:
Dr. Christoph Kürzeder, Museumsdirektor