„Die Kirche hat in Ansehung ihrer Verantwortung für die Schöpfung eine besondere Vorbildfunktion. Will sie dieser Verantwortung im Hinblick auf die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen auch für zukünftige Generationen nachkommen, so muss sich das … Bauen, sowohl bei den Fällen der Modernisierung im Bestand, als auch bei der Planung und Realisierung eines Neubauvorhabens, an den Anforderungen eines ökologisch verantwortungsvollen und ressourcenschonenden Bauens orientieren. Daher sind bei allen Planungs- und Entscheidungsprozessen Nachhaltigkeits- und Umweltaspekte zu beachten, zu untersuchen und in bestmöglichem Umfang umzusetzen.“
[sh. Diözesane Bauregeln, A. Oberste Bauregel, 1. Ziele und Anforderungen, S. 84].
Die Wahl der Materialien und die fachliche Beurteilung des gesamten Baustoff-Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung bzw. Wiederverwendung sind für zukunftsfähige Gebäude besonders wichtig.
Um allen Beteiligten bei Planung, Bau und Unterhalt eine strukturierte Hilfestellung und einen Qualitätsentwicklungsrahmen zur schöpfungsverantwortlichen Materialwahl zu geben, ist nun im Bauressort zusammen mit externen Fachleuten und der Abteilung Umwelt des Erzbistums ein Leitfaden erstellt worden.
Die Empfehlungen zu den Materialien und Baustoffen im Leitfaden bauen auf dem aktuellen Wissensstand der einschlägigen Fachbereiche (Bauökologie, Gesundheits- und Arbeitsschutz etc.) und auf den Kriterien angewandter Nachhaltigkeitszertifizierungssysteme im Bauwesen auf. Erfahrungen aus dem kirchlichen Bauen und den Vorgaben aus dem Kommunalbau haben besonders Eingang gefunden.
Die Anwendung des Leitfadens und die konsequente Auswahl von nachhaltigen Baumaterialien und Baustoffen führen zu
- nachvollziehbaren und zukunftsfähigen Standards für alle Beteiligten
- Förderung nachhaltiger Gewinnungs-, Produktions- und Lieferkreisläufe
- hoher Innenraumluftqualität durch Minimierung von Schadstoffen
- Werthaltigkeit, Wertsteigerung und Vorteilen für die Gebäudevermarktung
- Reduzierung der Umweltbelastung
- besserer Umbaufähigkeit und Wiederverwertung
- Absicherung bei zukünftigen Verschärfungen zu Baustoffzulassungen
- Verbesserung der Ressourceneffizienz
- Schaffung produktiverer Arbeitsumgebungen und Erhöhung der Wohlfühlqualität
Schöpfungsverantwortliches Bauen lässt sich nicht nur im kirchlichen Bereich, sondern natürlich genauso im privaten oder beruflichen Umfeld anwenden. Geben Sie diese Informationen deshalb bitte unbedingt in Ihrem Umfeld weiter und regen Sie so zum Umdenken und zu praktizierter Schöpfungsbewahrung an.
Bei Fragen zu nachhaltigen Materialien und schöpfungsverantwortlichem Verhalten kontaktieren Sie uns unter
nachhaltig@eomuc.de, wir beraten Sie gerne.
Seit 21. April 2021 gibt es für Pfarreien und kirchliche Einrichtungen ein neues, sehr hochwertiges und dennoch kostenfreies Beratungsangebot zum schöpfungsfreundlichen und klimawandeltauglichen Bauen – die
Bayerische Architektenkammer hat dafür drei neue ExpertenInnenstellen eingerichtet.
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