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| Kirchenhistorischer StadtrundgangAuf weiblichen Spuren durch die Münchner Innenstadt | München, 4. September 2023. Frauen spiel(t)en in der Kirchengeschichte Münchens oft eine bedeutende Rolle. Dennoch muss man heute schon recht genau hinschauen, um im Stadtbild ihre Spuren zu entdecken. Ein Stadtrundgang mit Dr. Roland Götz von Archiv und Bibliothek des Erzbistums tut genau dies. Jeweils vor Ort werden dabei kurze Frauen-Geschichten erzählt: traurige, halbkomische und erstaunliche – von der namenlosen unehelichen Mutter, die ihr Baby aussetzt, bis zur Kaiserin-Witwe und natürlich zur „stärksten Frau Bayerns“. Ralf Augsburg, Online-Redakteur in der Stabsstelle Kommunikation des Erzbischöflichen Ordinariats ist kürzlich mitgegangen und stellt in einem dreiteiligen Bericht auf der Homepage der Erzdiözese die dabei behandelten 15 Frauenfiguren kurz vor. Der kirchenhistorische Stadtrundgang wird als Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte im Fach Katholische Religionslehre angeboten; vgl. das aktuelle Fortbildungsprogramm 2023/2024. Die Anmeldung zu Fortbildungen für Religionslehrkräfte i. K. erfolgt über das Lehrerportal; staatliche Lehrkräfte melden sich über FIBS an. | [nach oben zum Inhaltsverzeichnis] |
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| Ertrag der ForschunBelegexemplare in der Diözesanbibliothek | München, 8. September 2023. Vielfältige Forschungen, für die Quellen aus Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising genutzt wurden, sind dokumentiert durch die in der Diözesanbibliothek gesammelten Belegexemplare von wissenschaftlichen Publikationen. Gemäß § 8 Abs. 7 der „Anordnung über die Sicherung und Nutzung der Archive der Katholischen Kirche“ (KAO) sind Forscherinnen und Forscher „verpflichtet, von einem Druckwerk […], das unter wesentlicher Verwendung von Archivgut verfasst oder erstellt wurde, nach Erscheinen dem zuständigen Archiv unaufgefordert ein Belegexemplar unentgeltlich abzuliefern“. Die meisten tun dies sehr bald nach Erscheinen ihres Werkes, nicht selten verbunden mit einem Dank für die in Archiv und Bibliothek des Erzbistums erfahrene Betreuung. Auch bei Verwendung von Abbildungen aus Archiv und Bibliothek ist die Übersendung eines Belegexemplars üblich. Die Werke werden von der Diözesanbibliothek gesammelt, katalogisiert und über den Lesesaal von Archiv und Bibliothek in München zur Nutzung bereitgestellt. Damit ist der Ertrag oft jahrelanger Forschung dokumentiert und für die Öffentlichkeit zugänglich. Er kann somit als Grundlage für weiterführende Forschungen dienen. Einen Eindruck von der Vielfalt der Forschungsthemen, zu denen diözesane Unterlagen herangezogen wurden, vermittelt die nachfolgende Auswahl von in letzter Zeit eingegangenen Belegexemplaren:
- Andreas Holzem / Antonia Leugers, Krieg und Frieden in München 1914-1939. Topografie eines Diskurses – Darstellung und Dokumente, Paderborn 2021
- Wilhelm Liebhart, Kloster Altomünster. Geschichte und Gegenwart, St. Ottilien 22021
- Willi Eisele, Zwischen Ordensregel und politischer Gefolgschaft. Abt Alban Schachleiter OSB (1861-1937) (= Beuroner Schriften und Studien 3), Berlin 2021
- Olga Sparschuh, Fremde Heimat, fremde Ferne. Italienische Arbeitsmigration in Turin und München 1950-1975, Göttingen 2021
- Christoph Kürzeder / Anna-Laura de la Iglesia y Nikolaus (Hg.), 1121 – 900 Jahre Kloster Beuerberg (= Kataloge und Schriften des Diözesanmuseums für christliche Kunst des Erzbistums München und Freising 78), München-Freising 2022
- Caecilia-Désirée Hein, Librorum copia. Einblicke in die Geschichte der Klosterbibliothek Beuerberg 1121-1803 (= Studien zur altbayerischen Kirchengeschichte 17), München 2022
- Johann Wagner, Adlwinus. Beiträge zur Geschichte der Pfarrei Taufkirchen-Lafering, Tüßling 2022
- Franziska Nicolay-Fischbach, Erziehung zur „Sittlichkeit“. Schutz und Ausgrenzung in der katholischen Jugendarbeit in Bayern 1918-1945 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 130), Berlin-Boston 2022
- Norbert Jocher / Georg Lindl / Hanns-Martin Römisch (Hg.), Die Pfarrkirche St. Oswald und Traunstein, Regensburg 2023
- Eva Marie Lehner, Taufe – Ehe – Tod. Praktiken des Verzeichnens in frühneuzeitlichen Kirchenbüchern (= Historische Wissensforschung 22), Göttingen 2023
Alle genannten Titel sind über die Online-Kataloge der Diözesanbibliothek und des Bibliotheksverbunds Bayern recherchierbar. | [nach oben zum Inhaltsverzeichnis] |
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| Jahrtage, Wunder und SonstigesFünf neue ausgewählte Einzelstücke im Digitalen Archiv | München, 15. September 2023. Das Digitale Archiv des Erzbistums erweitert sein Angebot um fünf herausragende Einzelstücke, die aus Pfarrarchiven stammen. Die Digitalisate sind ab sofort in der „alternativen Beständeübersicht“ in der Rubrik „ausgewählte Objekte (nach Orten)“ zu finden. Aus der Pfarrei Landshut-St. Jodok und der Pfarrei Gmund am Tegernsee stammen zwei mittelalterliche, auf Pergament geschriebene liturgische Kalender, die 1491 bzw. 1496 angelegt wurden. Ihr primärer Zweck war, die regelmäßige Feier gestifteter Gottesdienste (v.a. Jahrtage für Verstorbene) im Jahreslauf sicherzustellen; im Verlauf der Jahrhunderte kamen immer wieder neue diesbezügliche Einträge hinzu. Darüber hinaus wurden darin Urkundentexte und historische Notizen verschiedenster Art eingetragen, die sie zu einer Art Geschichtsbuch ihrer Pfarrei machten. So sind im Landshuter Kalender (auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels) auch Unwetterschäden an der Kirche aus den Jahren 1494 und 1580 dokumentiert. Vor allem zeichnet sich dieser Kalender an seinem Anfang aus durch farbige Darstellungen der Wappen des jeweiligen Pfarrers und der jeweils zwei „Kirchpröbste“, die aus der Gemeinde zur Mitverwaltung des Kirchenvermögens bestellt waren. Besonders vielfältig sind die Zusatzeinträge im „Calendarium Gmundense“, vielfach von der Hand des historisch bewanderten und interessierten Pfarrers P. Leonhard Buchberger OSB aus dem Kloster Tegernsee (amtierend 1784-1806): eine Liste der Gmunder Pfarrer 1657-1883; Spendung von Firmungen in der Umgebung 1773-1799; Aufzeichnungen über Kriegsanleihen 1704-1745; und ein Verzeichnis der 1708 für die Weihe der Kapelle Maria Schmerzen in Festenbach benötigten Utensilien. Drei barocke Mirakelbücher, die jüngst bei der laufenden Neuverzeichnung der Pfarrakten erfasst wurden, ergänzen die bereits seit April 2022 online verfügbare Kollektion von Beispielen dieser speziellen kirchlichen Quellengattung. Somit stehen nun 55 digitalisierte handschriftliche Mirakelbücher aus 17 Pfarreien bzw. Wallfahrtsorten zur Verfügung. Es handelt sich um die Aufzeichnung von Gebetserhörungen aus folgenden Orten: Schliersee (Dekanat Miesbach), Marienwallfahrt, mit 1.544 Mirakeln aus den Jahren 1733-1754; Priel (Dekanat Moosburg), Wallfahrt zum Gnadenbild der „Muttergottes mit dem geneigten Haupt“, mit ca. 1.300 Mirakeln aus den Jahren 1746-1832; Neukirchen am Simssee (Pfarrei Riedering, Dekanat Inntal), Wallfahrt zum Gnadenbild „Maria Stern“, mit Mirakel-Aufzeichnungen aus den Jahren 1739-1798 im Anhang zum pfarrlichen Verkündbuch. Im Rahmen des „Schlierseer Kulturherbstes“ stellt Dr. Roland Götz, stellvertretender Direktor von Archiv und Bibliothek des Erzbistums, die Quellengattung der Mirakelbücher am Beispiel des neu digitalisierten Schlierseer Buchs vor: Der Vortrag „Wunder über Wunder. Schliersee in der barocken Wallfahrts-Landschaft des Landkreises Miesbach“ mit musikalischer Begleitung findet am Donnerstag, den 26. Oktober 2023, um 20.00 Uhr im Heimatmuseum Schliersee (Lautererstraße 6) statt. Kartenvorverkauf über die Gästeinformation Schliersee oder München Ticket. | [nach oben zum Inhaltsverzeichnis] |
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| Name: Archiv - Bibliothek Bildnachweis: SMB für Archiv und Bibliothek des Erzbistums |
| | Name: Roland Götz mit Teilnehmerinnen des Stadtrundgangs vor der Dreifaltigkeitskirche Bildnachweis: Ralf Augsburg, Stabsstelle Kommunikation des Erzbischöflichen Ordinariats München |
| | Name: Schutzumschlag des Werks „Taufe – Ehe – Tod. Praktiken des Verzeichnens in frühneuzeitlichen Kirchenbüchern“ mit einer Abbildung des ältesten Taufbuchs der Pfarrei Landshut-St. Jodok Bildnachweis: Wallstein Verlag, Göttingen |
| | Name: Wappen von Pfarrer Heinrich Wambold (1498-1508) und Kirchpröpsten im Kalendarium von Landshut-St. Jodok Bildnachweis: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising |
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