Archiv - Bibliothek

Aus der Arbeit von Archiv und Bibliothek

Neuigkeiten Februar 2022

Herzlich willkommen zur neuen Ausgabe des Newsletters von Archiv und Bibliohek des Erzbistums!

Wir informieren Sie in unregelmäßigen Abständen über Aktuelles aus der Arbeit von Archiv und Bibliothek, z.B. die Bereitstellung von neuen Findbüchern und Digitalisaten im Digitalen Archiv des Erzbistums, bemerkenswerte Neuzugänge oder Medienberichte.

Inhaltsverzeichnis

  1. Kirchengeschichtliche Weichenstellung
  2. Durchgehend geöffnet!
  3. BR Fernsehen

Kirchengeschichtliche Weichenstellung

500 Jahre Grünwalder Konferenz

Silhouetten von Martin Luther, Papst Leo X. und Kaiser Karl V. im Burghof
 
München, 11. Februar 2022. Einem hochbedeutenden kirchengeschichtlichen Ereignis ist die Freiluft-Ausstellung gewidmet, die seit 10. Februar 2022 in der Burg Grünwald und vor der benachbarten katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul zu sehen ist.
 
Im Februar 1522 war die herzogliche Burg im Isartal Ort eines Treffens, das die bayerische und deutsche Geschichte für Jahrhunderte mitbestimmte: Auf der „Grünwalder Konferenz“ berieten die Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X., die als Brüder Bayern gemeinsam regierten, über ihr Vorgehen gegenüber der von Martin Luther ausgelösten Bewegung der Reformation.
 
Die Herzöge entschieden für sich und ihre Untertanen, bei der „alten“ Kirche zu bleiben. In der Folge war Altbayern für fast drei Jahrhunderte ein rein katholisches Land. Dies bedeutete nach innen Vorgehen gegen alle protestantischen Bestrebungen und zugleich energisches Bemühen um eine Reform der katholischen Kirche. Nach außen war Bayern in den konfessionspolitischen Auseinandersetzungen der Zeit neben den kaiserlich-habsburgischen Landen die prominenteste katholische Macht im Reich.
 
Doch um 1800 veränderten sich durch politische Umbrüche auch die konfessionellen Verhältnisse. In der Epoche Napoleons gewann Bayern zahlreiche evangelisch geprägte Herrschaftsgebiete (vor allem in Franken und Schwaben) hinzu. So gewährte Kurfürst Max IV. Joseph (später König Max I. Joseph) allen Christen in seinem Land gleiche Rechte. Dies führte zunächst zu einem Nebeneinander der Bekenntnisse; denn in den einzelnen Regionen dominierte weiter meist eine Konfession, das kirchliche Leben verlief strikt getrennt. Erst im 20. Jahrhundert entwickelte sich ein immer engeres ökumenisches Miteinander. Mittlerweise ist aus der einst einheitlich katholischen und dann gemischtkonfessionellen Gesellschaft in Bayern eine multireligiöse und weltanschaulich plurale geworden.
 
Die Ausstellung gibt auf Text- und Bildtafeln knappe Informationen über die Ereignisse vor 500 Jahren und die Geschichte der Konfessionen in Bayern bis zur Gegenwart. Dazu werden mit lebensgroßen Silhouetten Persönlichkeiten vorgestellt, die diese Geschichte geprägt haben – von Martin Luther, Papst Leo X. und Kaiser Karl V. über die Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. bis zu König Max I. Joseph und seiner evangelischen Gemahlin Karoline. In einer kurzen Filmsequenz stellen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Grünwald den möglichen Ablauf der Konferenz nach.
 
Die Ausstellung wird von der Archäologischen Staatssammlung München verantwortet. Konzeption und Realisierung erfolgten in Kooperation mit der Gemeinde Grünwald, der Pfarrei St. Peter und Paul und Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising. Der erste Ausstellungsteil im Burghof ist während der Öffnungszeiten des Burgmuseums (Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr), der zweite vor der Pfarrkirche jederzeit bei freiem Eintritt zu besichtigen
 
Begleitend werden mehrere Vorträge zum Thema angeboten: www.gemeinde-gruenwald.de/kultur/gruenwalder-konferenz
[nach oben zum Inhaltsverzeichnis]

Durchgehend geöffnet!

Online-Angebote bayerischer Kirchenarchive zum „Tag der Archive“ am 5. März 2022

Tag der Archive 2022
 
Mit einer ganztägigen Online-Veranstaltung beteiligen sich sechs große bayerische Kirchenarchive am Tag der Archive 2022. In einer Zeit pandemiebedingter Einschränkungen bei Archivbesuch und Präsenzveranstaltungen machen sie damit aus der Not eine Tugend. Unter dem Motto „Durchgehend geöffnet!“ informieren sie darüber, wie viele ihrer Angebote bereits online zur Verfügung stehen und auch vom heimischen Computer aus genutzt werden können.
Die Veranstaltung bündelt diese Angebote erstmals bayernweit und konfessionsübergreifend. Es beteiligen sich fünf katholische Diözesanarchive (Eichstätt, München und Freising, Passau, Speyer, Würzburg) und das in Nürnberg angesiedelte Landeskirchliche Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Das Archiv des Bistums Speyer vertritt dabei die bis 1945 bayerische Pfalz; das Bistum Speyer gehört bis heute zur nordbayerischen Kirchenprovinz Bamberg. Das DFG-Projekt „Kritische Online-Edition der Tagebücher Michael Kardinal von Faulhabers (1911–1952)“, das seine Arbeit ebenfalls präsentiert, kooperiert eng mit dem Erzbischöflichen Archiv München.
Die einzelnen Programmpunkte gruppieren sich um die Themen Familienforschung, Schriftkunde, Orts- und Bistumsgeschichte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der „live“-Vorstellung der Online-Angebote. Bei einer offenen Sprechstunde können zudem Fragen zur Familien- und Heimatgeschichtsforschung an Vertreterinnen und Vertreter aller teilnehmenden Archive gestellt werden.


Geplanter Ablauf (Änderungen vorbehalten).


Ansprechpartner:
  • Dr. Roland Götz, Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising, rgoetz@eomuc.de (bei Fragen zum Programm)
  • Dr. Stephan Mokry, Domberg-Akademie, smokry@domberg-akademie.de (bei Fragen zur Organisation)
[nach oben zum Inhaltsverzeichnis]

BR Fernsehen

Das Rätsel um Attenkirchen

Akt zum Neubau der abgebrannten Pfarrkirche Attenkirchen
 
München, 21. Februar 2022. Das oberbayerische Dorf Attenkirchen existiert schon seit dem frühen Mittelalter. Doch seit einem Brand 1762 sind die vor Ort verwahrten Dokumente seiner Geschichte verloren. So machte sich der jetzige Pfarrer von Attenkirchen, Dekan Stephan Rauscher, 2021 in verschiedenen Forschungseinrichtungen des In- und Auslandes auf die Suche nach Informationen zur Ortsgeschichte. Dabei begleitete ihn BR-Autor Michael Mandlik mit einem Kamerateam.
 
Die Recherche führte unter anderem ins Archiv des Erzbistums München und Freising. Dabei sah Dekan Rauscher originale Dokumente zum Neubau der heutigen Pfarrkirche und erfuhr, dass sie und die älteste Bistumsbeschreibung aus dem Jahr 1315 bereits online genutzt werden können.
 
Die 45-minütige Sendung „Das Rätsel um Attenkirchen“ wird am Montag, den 28. Februar 2022, um 21.00 Uhr in der Reihe „Bayern erleben“ des BR Fernsehens ausgestrahlt. Anschließend ist sie über die Mediathek weiterhin greifbar. Eine Wiederholung ist am Sonntag, den 6. März 2022, um 13.15 Uhr ebenfalls im BR Fernsehen zu sehen.
[nach oben zum Inhaltsverzeichnis]

STREICHUNG AUS DEM INFO-MAIL-VERTEILER

Sollten Sie die Zusendung des Newsletters zukünftig nicht mehr wünschen, dann können Sie ihn hier abbestellen.

Impressum

Herausgeber:

Erzdiözese München und Freising (KdöR)
vertreten durch den Generalvikar Christoph Klingan
Kapellenstr. 4
80333 München

Redaktion

Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising
Dr. Roland Götz
Karmeliterstr. 1
80333 München
aub@eomuc.de
www.erzbistum-muenchen.de/archiv-und-bibliothek
 

Bildnachweise

Archiv - BibliothekName: Archiv - Bibliothek
Bildnachweis: SMB für Archiv und Bibliothek des Erzbistums
Tag der Archive 2022Name: Tag der Archive 2022
Bildnachweis: VdA
Akt zum Neubau der abgebrannten Pfarrkirche AttenkirchenName: Akt zum Neubau der abgebrannten Pfarrkirche Attenkirchen
Bildnachweis: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising
Silhouetten von Martin Luther, Papst Leo X. und Kaiser Karl V. im BurghofName: Silhouetten von Martin Luther, Papst Leo X. und Kaiser Karl V. im Burghof
Bildnachweis: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising (Roland Götz)