Nr. 14 | 10. Mai 2018
Amoris Laetitia
 
Text Amoris laetitia
 
// Die Synodenväter haben auch "die Folgen der Trennung oder der Scheidung für die Kinder" hervorgehoben, "die in jedem Fall unschuldige Opfer der Situation sind". Über allen Erwägungen, die man anstellen mag, sind sie die erste Sorge, die durch keinerlei Interessen und Ziele getrübt werden darf. Die getrennten Eltern bitte ich: "Ihr dürft das Kind nie, nie, nie als Geisel nehmen! Aufgrund vieler Schwierigkeiten und das aus vielerlei Gründen habt ihr euch getrennt. Das Leben hat euch die Prüfung auferlegt, aber die Kinder dürfen nicht die Last dieser Trennung tragen, sie dürfen nicht als Geisel gegen den anderen Ehepartner benutzt werden."// (AL 245)
Reflexion Amoris laetitia
 
Amoris laetitia wirft einen einfühlsamen Blick auf die Kinder getrennter Eltern und verbindet dies mit einem Appell an die Eltern.
Zwei ganz wesentliche Punkte werden bedacht:
1.    Es ist wichtig den Kindern glaubhaft zu vermitteln, dass sie selber nicht schuld an der Trennung ihrer Eltern sind. Die kindliche Phantasie verstrickt sich sonst leicht in derlei Vermutungen.
2.    Extrem belastend wirken sich Loyalitätskonflikte auf Kinder aus, wenn sie sich nach einer Trennung zwischen ihren Eltern hin und her gerissen fühlen.
Viele Eltern versuchen ihren Kindern diesen Konflikt zu ersparen, indem sie große psychische Anstrengungen aufbringen, zwischen ihrem Paarkonflikt und ihrer elterlichen Rolle zu unterscheiden.
 
Folgendes Gedicht macht das Bedürfnis eines Kindes getrennter Eltern sehr deutlich:

Kinderlied modern

Die Mutti hat mein Sorgerecht,
der Vati nur ein Borgerecht,
seit wir geschieden sind,
bin ich ein Sorgenkind.

Darf ich mit ihm zusammen sein,
dann bin ich Vatis Sonnenschein.
Doch meistens darf ich´s nicht.
Sie warn schon vor Gericht.

Sie schieden sich und teilten mich.
Nun wolln mich beide ganz für sich.
Sie kämpfen um das Glück
von ihrem besten Stück.

Ich bin ein undankbares Gör,
weil ich nicht weiß, wem ich gehör.
Und maßlos bin ich auch,
weil ich gleich beide brauch.

von Peter Ensikat, Wolfgang Schaller
Impuls Amoris laetitia
 
Bei der Planung von Festen wie z.B. einer Erstkommunion oder Firmung können Verantwortliche der Pfarreien vermittelnde Anstöße für getrennte Eltern geben, damit das Fest ein wirkliches Fest für die Kinder wird.
Eine weitere Unterstützung bietet „Kinder im Blick“ www.kinder-im-blick.de
Der Elternkurs „Kinder im Blick“ richtet sich an Eltern in Trennung, die sich eine oder mehrere der folgenden Fragen stellen:
 
- Was ist für meine Kinder in der gegenwärtigen Situation wichtig?
- Wie kann ich auch bei hohem Stresspegel eine gute Beziehung zu meinem Kind pflegen?
- Wie trage ich dazu bei, dass mein Kind sich unbeschwert entwickeln kann?
- Wie können wir in unserer Rolle als Eltern besser miteinander umgehen?
- Und wie kann ich dabei auch noch für mich selbst sorgen?
 
„Kinder im Blick“ wird in verschiedenen Institutionen innerhalb der Erzdiözese angeboten.
Infos unter www.alleinerziehende-programm.de
Autorin
Susanne Ehlert, Erzbischöfliches Ordinariat München, Fachbereich Alleinerziehendenseelsorge
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Sachbereichgremium Familie und Lebensgestaltung

Redaktion

Dr. Margret Langenmayr

Kontakt: 
SWallner-Moosreiner@eomuc.de

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