Nr. 09 | 9. November 2017
Amoris laetitia


Text Amoris laetitia 
 
// Es ist heilsam, auf die konkrete Wirklichkeit zu achten, denn „die Forderungen und Anrufe des göttlichen Geistes sprechen auch aus den Ereignissen der Geschichte“ (Amoris Laetitia 31)
„Zugleich müssen wir demütig und realistisch anerkennen, dass unsere Weise, die christlichen Überzeugungen zu vermitteln, und die Art, die Menschen zu behandeln, manchmal dazu beigetragen haben, das zu provozieren, was wir heute beklagen. Daher sollte unsere Reaktion eine heilsame Selbstkritik sein.“//
(Amoris Laetitia 36)


Reflexion Amoris laetitia 
 
Im zweiten Kapitel von „Amoris laetitia“, in dem es um „die Wirklichkeit und die Herausforderungen der Familie“ geht, spricht Papst Franziskus alle Schwierigkeiten und Nöte heutiger Familien an – ungeschönt, ganz realistisch, aber ohne jeden Vorwurf an Paare oder Familien.
Genau so „ungeschminkt“ schaut er auch auf die Kirche. Auch sie hat ihren Teil dazu beigetragen, dass das Verhältnis zwischen Kirche und Menschen nicht in allen Teilen übereinstimmt bzw. dass Entfremdung passiert ist. Er spricht von heilsamer Selbstkritik. Noch konkreter hat es im Jahr davor die deutschsprachige Gruppe, zu der auch Kardinal Marx gehörte, bei der Bischofssynode formuliert:
„An dieser Stelle war uns ein Bekenntnis wichtig: Im falsch verstandenen Bemühen, die kirchliche Lehre hochzuhalten, kam es in der Pastoral immer wieder zu harten und unbarmherzigen Haltungen, die Leid über Menschen gebracht haben, insbesondere über ledige Mütter und außerehelich geborene Kinder, über Menschen in vorehelichen und nichtehelichen Lebensgemeinschaften, über homosexuell orientierte Menschen und über Geschiedene und Wiederverheiratete. Als Bischöfe unserer Kirche bitten wir diese Menschen um Verzeihung.“ (Relatio der deutschsprachigen Gruppe zum dritten Teil des Instrumentum laboris, DBK Arbeitshilfe Nr. 276, S.128)
Diese Zeilen sind große, starke Worte, die vielen betroffenen Menschen aus der Seele sprechen und sie mit der Kirche versöhnen können. Mit dieser Haltung gibt die Kirche ein Vorbild, sie ist ein Modell, Fehler einzugestehen und um Verzeihung zu bitten. Sie fordert dies nicht nur von den Menschen, sondern praktiziert es selber - und wird dadurch glaubwürdig!
Das Wort „Entschuldigung“ gehört zu den drei großen Worten, die Papst Franziskus auch den Familien ans Herz legt:
Drei Worte: ´darf ich´? ´danke´ und ´entschuldige´. Drei Schlüsselworte. .. Seien wir nicht kleinlich mit dem Gebrauch dieser Worte, seien wir großzügig, sie Tag für Tag zu wiederholen, .…!“ (Amoris Laetitia 133)


Impuls Amoris laetitia 
 
„Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden und nach dem Maß, mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen werden. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Mt 7,1ff)

„Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er gegen mich sündigte? Bis zu siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Ich sage dir nicht bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal.“
(Mt 18,21f)

"Verzeihen heißt, einen Gefangenen zu befreien und zu entdecken, dass man selbst der Gefangene war." (Lewis B. Smedes)


Wo und wem gegenüber steht bei mir eine Entschuldigung an?

Wie geht es mir mit dem Thema Selbstkritik und Versöhnung?

Verbreiten Sie die wohltuenden Worte deutscher Bischöfe und erzählen Sie davon Betroffenen.

Autorin

Agnes Passauer, Pastoralreferentin und Eheberaterin, EOM, Ehe und Familie


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