Nr. 09 | 8. Juli 2016
Gotteswort in Menschenmund
„Verkündigung in der Welt und Verkündigung in der Gemeinde müssen aufeinander bezogen sein. […] Wort- und Tatzeugnis gehören zusammen. Das deutende und erhellende Wort des Glaubens ist allen Christen aufgetragen. Darum hält die Synode die Mitarbeit der Laien auch bei der Wortverkündigung für unerlässlich […]. Durch die vielfältige Lebenserfahrung einzelner Christen, Männer und Frauen, kann die Botschaft des Evangeliums lebensnaher und in ihrem Anspruch konkreter ausgerichtet werden. […] Die Vielzahl der Stimmen, die hier laut werden, ist eine Gabe des Geistes, die geweckt und gefördert zu werden verdient (vgl. 1 Kor 12-14).“ (Würzburger Synode, Beschluss Die Beteiligung der Laien an der Verkündigung, Kapitel 2.1.3; 2.2.2; 2.2.3)
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Der Synodenbeschluss zur Laienverkündigung setzte sich keineswegs isoliert mit der „Laienpredigt“ auseinander. Dieser Begriff kommt im ganzen Text überhaupt nicht vor. Das große Anliegen, das unvermindert bis heute gilt, war die „Aktivierung des Verantwortungsbewusstseins von Laien und Priestern für den Dienst am Wort auf Gemeindeebene“ (2.3). Deshalb sollten verschiedene Formen der Verkündigung wie z. B. Glaubensgespräche, vorbereitende Predigtgespräche und die Gestaltung von Gottesdiensten durch Gruppen in der Gemeinde gefördert werden. Darüber hinaus soll es auch das Glaubenszeugnis Einzelner im Gottesdienst und die amtliche Beauftragung zur Predigt geben.
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In unserer Erzdiözese leben sehr viele Frauen und Männer, die als Lektoren/innen, Kommunionspender/innen und Leiter/innen von Wort-Gottes-Feiern in ihren Ausbildungskursen gelernt haben, sich mit dem Wort Gottes in der Heiligen Schrift zu beschäftigen, sich mit anderen darüber auszutauschen und daraus Impulse für ihr Leben als Christinnen und Christen zu bekommen. Ehrenamtliche brauchen aber oft eine Ermutigung von Seiten der hauptamtlichen Seelsorger/innen, damit sie sich trauen, in den verschiedenen Gottesdienstformen einer Pfarrei auch öffentlich ein Lebens- und Glaubenszeugnis zu geben. Wenn dies gelingt, ist dies für die Gemeinden ein großer Gewinn. Eine Voraussetzung dafür ist, dass Kleriker die gemeinsame Berufung und Verantwortung von Priestern und Laien in der Verkündigung anerkennen und wertschätzen. |
"Kraft der empfangenen Taufe ist jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionarischer Jünger geworden (vgl. Mt 28,19). Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung. […] Die neue Evangelisierung muss ein neues Verständnis der tragenden Rolle eines jeden Getauften einschließen. Diese Überzeugung wird zu einem unmittelbaren Aufruf an jeden Christen [...]; wenn einer nämlich die ihn rettende Liebe Gottes erfahren hat, braucht er nicht viel Vorbereitungszeit, um sich aufzumachen und sie zu verkündigen. [...] Schauen wir auf die ersten Jünger, die sich unmittelbar, nachdem sie den Blick Jesu kennengelernt haben, aufmachten, um ihn voll Freude zu verkünden.“ (Papst Franziskus, Evangelii gaudium Nr. 120) |
Der Pfarrverband Holzkirchen lädt am 9. Juli alle Lektoren/innen, Kommunionhelfer/innen, Leiter/innen von Wort-Gottes-Feiern zu einer Fortbildung ein mit dem Thema „ Ars praedicandi - Die Kunst in der Wort-Gottes-Feier zu predigen“. Der Höhepunkt ist am Abend ein festlicher Gottesdienst mit Vorstellung der neuen Leiter/innen.
Das Katholische Kreisbildungswerk Miesbach startet im Herbst eine „Kleine Akademie des Glaubens“ mit 26 Abenden für alle, die mehr über die Inhalte der Bibel und des christlichen Glaubens wissen und darüber mit anderen ins Gespräch kommen wollen.
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Autor dieses Synodennewsletters
Hans Fellner geb. 1945, leitete von 1972 bis 1976 das Synodenbüro der Erzdiözese. Hans Fellner war stellvertretender Leiter des Referates Pastorale Dienste und Leiter des Fachbereichs Pastoralreferenten. Derzeit ist er Vorsitzender des Katholischen Kreisbildungswerkes Miesbach.
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Hinweise
Unter dem Titel „Kirche geht auch anders: Synodentexte für heute“ erinnert der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese von Oktober 2015 bis Juli 2016 an Texte der Würzburger Synode (1971-75).
Alle erschienenen Synodennewsletter finden Sie online. Die Autorinnen und Autoren sind Mitglieder des SA Zweites Vatikanisches Konzil und Würzburger Synode des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising.
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Impressum
Herausgeber: Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising Schrammerstr. 3/VI., 80333 München www.dioezesanrat-muenchen.de
Redaktion: Dr. Walter Bayerlein, Hans Fellner, Dr. Martin Schneider, Rita Spangler, Veronika Weidner
Kontakt: MSchneider@eomuc.de
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