Nr. 05 | 3. März 2016
Kirche für und mit den Menschen
„Die Kirche muss unter Wahrnehmung ihres eigenen Auftrags in der Gesellschaft präsent sein. Sie darf nicht neben ihr existieren. Ihr Leben und ihr Dienst sind in der Gestaltung ihrer äußeren Form daher auch durch den Einfluss der Zeit, der Umwelt und ihrer Wandlungen unterworfen. Heute zwingen die umwälzenden Veränderungen in der Gesellschaft, beispielsweise die Industrialisierung und Verstädterung, das Auseinanderstreben der Bereiche von Wohnen und Arbeit, Bildung und Freizeit zu neuen Überlegungen über eine sachgerechte Entwicklung der bisherigen pastoralen Strukturen.“ (Würzburger Synode, Beschluss „Pastorale Strukturen“, Teil 1, Einleitung) |
Mit diesem Text macht die Synode deutlich, dass der Lebensraum des Menschen Handlungsraum der Kirche ist. Sie greift damit das Grundanliegen der Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „ Gaudium et spes“ auf, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. Was die Menschen in ihrem Lebensraum betrifft, muss auch die Kirche betroffen machen. „Geht an die Ränder“, sagt Papst Franziskus. Geht dorthin, wo die Menschen leben, wo sie Hilfe und Zuspruch brauchen. Die Kirche darf sich nicht verbarrikadieren und warten, bis die Menschen kommen.
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Der Lebensraum der Menschen ist Handlungsraum der Pfarrgemeinde. Die veränderten Strukturen, die Vielfalt der Lebenssituationen und Lebensstile stellen das pfarrliche Handeln vor neue Herausforderungen. Wenigstens einmal im Jahr sollte sich jeder Pfarrgemeinderat mit den Lebenssituationen der Menschen in der Gemeinde befassen und überlegen, wo Hilfe und Unterstützung angeboten werden kann. Je größer und immer weniger überschaubar die Seelsorgseinheiten werden, desto wichtiger ist es, den konkreten Lebensraum der Menschen in den Blick zu nehmen, um eine Gemeinde für und mit den Menschen zu sein.
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Auf andere Menschen zuzugehen, Zugezogenen, Kranke, Einsame, Asylbewerber zu besuchen, kann anfangs etwas Überwindung kosten. Diese Hemmschwelle zu überschreiten wird für den, der dies schafft, der hilft, zuhört, Gespräche führt, Unterstützung anbietet zu einer persönlichen Bereicherung. |
Über 50 männliche Asylbewerber leben seit über einem Jahr in unserer Gemeinde. Von Anfang an war es der Pfarrgemeinde ein Anliegen, den Menschen, die hier vorübergehend leben, freundschaftlich zu begegnen. So berichteten beim Neujahrsempfang 2015 für Ehrenamtliche einige Asylbewerber von ihrer Situation. Die Asylbewerber werden zum Pfarrfest eingeladen. Sie helfen beim Aufbau für den Adventsbasar. In den Containern befindet sich ein Aushang mit unseren Gottesdienstzeiten. So treffen wir jeden Sonntag einige im Pfarrzentrum. Vielleicht spüren sie, dass sie bei uns angenommen sind. |
Autor dieses Synodennewsletters
Gotthard Dobmeier geboren 1944, Diplom-Theologe, war Diözesanvorsitzender des BDKJ von 1970 bis 1974 sowie 21 Jahre diözesaner Umweltbeauftragter; seit 1994 ist er Mitglied der ökologischen Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz und seit 2001 zentraler Ansprechpartner der Deutschen Bischofskonferenz für Umweltfragen; er wirkt als Organist und Chorleiter in Erdweg.
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Hinweise
Unter dem Titel „Kirche geht auch anders: Synodentexte für heute“ erinnert der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese von Oktober 2015 bis Juli 2016 an Texte der Würzburger Synode (1971-75).
Alle erschienenen Synodennewsletter finden Sie online. Die Autorinnen und Autoren sind Mitglieder des SA Zweites Vatikanisches Konzil und Würzburger Synode des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising.
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Herausgeber: Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising Schrammerstr. 3/VI., 80333 München www.dioezesanrat-muenchen.de
Redaktion: Dr. Walter Bayerlein, Hans Fellner, Dr. Martin Schneider, Rita Spangler, Veronika Weidner
Kontakt: MSchneider@eomuc.de
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