Nur wenige Reisende, die auf der Bundesstraße 388 zwischen Erding und Taufkirchen an der Vils am Kirchberg vorbeifahren, dürften wissen, dass sie eine einst bedeutende Marienkirche vor sich haben. Doch wer der Beschilderung nach Adlberg folgt, findet nicht nur eine Kirche an einem bedeutenden historischen Ort, sondern einen Sakralraum, der in besonderer Weise zur inneren Einkehr einlädt. Nach längerer Restaurierung wurde sie zum Patrozinium am Fest Mariä Himmelfahrt 2022 bei einem Gottesdienst wieder ihrer Bestimmung übergeben.
Der Sakralraum lädt in besonderer Weise zur inneren Einkehr ein. Im Mittelalter war der Ort auf der Anhöhe noch wichtig. Der Überlieferung nach wurde hier am schon vor der Existenz der Städte Erding und Taukirchen an der Vils Markt gehalten. So verwundert es nicht, dass 1476 ein stattlicher Kirchenbau errichtet wurde, der heute im Wesentlichen noch erhalten ist.
Aus der Erbauungszeit prägt den Raum bis heute das gotische Rippengewölbe. In der Barockzeit wurden von 1767 bis 1769 in mehreren Phasen eine neue Ausstattung, der Hochaltar, die Seitenaltäre und die Kanzel durch den Künstler Heinrich Hobmann aus Velden an der Vils geschaffen.
In den vergangenen Jahren führte die Pfarrei in mehreren kleinen Schritten eine bauliche Instandsetzung der Kirche durch. Nach der überstandenen Trockenlegung der Mauern im Außenbereich wurde in den Jahren 2021 und 2022 die Restaurierung der künstlerischen Ausstattung in Angriff genommen. Zusammen mit der Hauptabteilung Kunst nahm die Pfarrei einige ikonographischen Korrekturen vor:
- Die Muttergottes im Hochaltar erhielt wieder ihre angestammte Rahmung in Form eines von Engeln getragenen krönenden Baldachins;
- Die Lichtführung und der Hintergrund im Hochaltar wurden in Anlehnung an Anhaltspunkten aus früherer Zeit neu konzipiert. Dabei wurde viele kleine Fundstücke wieder zugeordnet und restauriert.
- Die Rosenkranzmuttergottes erhielt wieder ihren Platz inmitten des Kirchenraumes.
- Vor allem waren auch substanzielle Schäden zu beheben: die Kanzel war absturzgefährdet und musste konstruktiv ertüchtigt werden. Das Chorgestühl war unten abgefault und wurde bestandsschonend restauriert.
Insgesamt war es wichtig, dass der Kirchenraum nach der Restaurierung wieder öffentlich zugänglich wird, auch außerhalb der Gottesdienstzeiten. Der rege Zuspruch von Besuchern anlässlich der Wiedereröffnung der Kirche sprach für sich. Neben weiteren kleineren Maßnahmen, die durch die Pfarrei noch geschultert werden müssen (Statik der Orgelempore, Restaurierung der Sockelputze) ist die Nutzung der Kirche jetzt wieder möglich. Die Kirche bildet eine willkommene Raststation und einen stimmungsvollen ruhigen Ort der persönlichen Andacht.