Das Kuscheltier hat für das Kind eine besondere Bedeutung. Meist gibt es viele Kuscheltiere im Kinderzimmer, jedoch nur eines wird zum ständigen Begleiter auserkoren. Heiß geliebt und überall dabei! Schon bald wird die Rolle des Kuscheltieres auch nach außen sichtbar. Entsprechend groß ist das Drama, wenn es verloren geht oder nicht auffindbar ist. Zu Recht, denn aus der Psychologie wissen wir, dass das Kuscheltier auch als Übergangsobjekt dient. Die Ablösung von der Mutter ist eine erste große Aufgabe des Kindes. Um mutig und eigenständig die Welt erkunden zu können, braucht es die Sicherheit der Bindungsperson. Deren Abwesenheit wird durch das Kuscheltier im Arm kompensiert. Stellvertretend für die Bezugsperson ermöglicht das Kuscheltier dem Kind in kleinen Schritten die Welt zu erkunden.
In dieser Einheit hilft das Bild vom Kuscheltier den Kindern, eine Idee von der Liebe Gottes zu uns Menschen zu bekommen. Das Wesentliche ist, dass das Kind emotional sofort einen Bezug zum Kuscheltier herstellen kann und eine positive Verknüpfung geschieht. Ziel ist es, dass das Kind das Angebot mit einem guten Gefühl verbindet und, wenn auch unbewusst, einen Bezug zu Gott herstellt.
Für ältere Kinder kann das Angebot ebenfalls verwendet werden, da alle Kinder einen Bezug zu Kuscheltieren haben. Dabei kann der Fokus mehr auf das Gespräch mit den Kindern gelegt werden. Die Fragen können differenziert werden, und auch die Gedanken der Kinder können mit ins Gespräch eingebracht werden.
Die Fachkraft (FK) beginnt mit dem Anzünden der Jesuskerze.
FK: Ihr wisst, immer wenn wir diese Kerze anzünden, erzähle ich euch von Gott. Gott können wir nicht sehen, nicht anfassen. Aber wir können uns vorstellen, wie er ist. Das wollen wir heute gemeinsam versuchen. Du hast dein Kuscheltier mitgebracht, und ich weiß, dass dir das sehr wichtig ist. Ich glaube, ich kenne die Kuscheltiere von euch, denn sie begleiten euch oft hier in die Krippe. Wollen wir mal gemeinsam schauen, wie dein Kuscheltier heißt und wie es aussieht.
Die Kinder zeigen nacheinander ihr Kuscheltier oder erzählen davon. FK: So viele verschiedene Kuscheltiere hier in der Krippe! Wohin nimmst du denn dein Kuscheltier noch mit? Wann nimmst du es in deinen Arm?
Die FK erarbeitet mit den Kindern Situationen, wann das Kuscheltier gebraucht wird. Die Situation wird von der FK nochmals benannt ("Du brauchst es zum Einschlafen", etc.), anschließend spielen alle Kinder die genannte Situation nochmals nach (die Kinder halten ihr Kuscheltier und stellen sich schlafend, etc.). Weitere Momente mit dem Kuscheltier werden benannt und jeweils von allen nachgespielt: - zum Einschlafen;
- wenn die Mama oder der Papa oder beide weg sind und ich mich allein fühle;
- wenn ich mir wehtue;
- wenn ich traurig bin und weine;
- wenn ich etwas Weiches zum Anlehnen und Kuscheln brauche;
- wenn ich Ruhe brauche;
- wenn ich mich freue.
GL: Das Kuscheltier begleitet dich oft. Es ist bei dir, wenn du es brauchst.
Nimm dein Kuscheltier ganz fest in den Arm, einmal fest drücken und kuscheln. Zeig mal, wie lieb du es hast. Genauso lieb hat dich auch Gott. Er will, dass es dir gut geht. Gott ist bei dir, er begleitet dich so wie dein Kuscheltier. Könnte man Gott sehen oder anfassen, würde er vielleicht ausschauen wie dein Kuscheltier. Er will bei dir sein, wenn du ihn brauchst. Gott ist für dich da.
Alle vorhin aufgezählten Momente mit dem Kuscheltier werden nacheinander wiederholt. Dabei darf ein Kind in die Mitte des Kreises kommen und mit Hilfe der FK die Situation nachspielen, zum Beispiel: Wenn ich mich fürchte, ist Gott da." Ein Kind spielt ängstliches Kind nach, Kuscheltier wird im Arm gehalten. Die FK stellt neben das Kind eine Kerze im Glas und spricht: „Gott ist bei dir“.
FK: Lieber Gott, so lieb wie wir unser Kuscheltier haben, so lieb hast du uns. Du tust uns gut und willst, dass es uns gut geht. Dafür danken wir dir: Danke lieber Gott.
Text und Idee: Barbara Jaud, Fachstelle für Religionspädagogik im Elementarbereich; Fotos: Julia Romeiß