Kinder brauchen Sicherheit und Schutz. Und Grenzen. Im Bauen der Burg und im Bild einer Burg finden wir beides. Dabei stehen in der Andacht die Bilder von Schutz und Sicherheit im Vordergrund. Implizit ist aber eine Mauer eine Grenze.
Die Burg zeigt wehrhafte Stärke. Sie ist ein Bild von Macht und Verteidigung. Im Psalm 18 kommt dies alles zum Ausdruck und wird auf Gott hin gedeutet:
„HERR, du mein Fels und meine Burg und mein Retter; mein Gott, mein Fels, bei dem ich mich berge, / mein Schild und Horn meines Heils, meine Zuflucht.“
Ältere Kinder bauen mit den Holzbausteinen nach der Körpererfahrung gemeinsam eine starke Burg. Das Gebet zum Abschluss wird so gebetet, dass die Burg in der Mitte des Kinderkreises steht. Mit älteren Kindern können Bilderbücher mit Abbildungen von Burgen angeschaut werden. Gemeinsam wird überlegt, warum Menschen Burgen bauen und warum sie heute nicht mehr gebaut werden.
Erzählt werden können auch Heiligenlegenden, die auf Burgen spielen oder in denen stabile Bauwerke eine wichtige Rolle einnehmen: zum Beispiel die heilige Elisabeth, die heilige Barbara mit dem Turm und der heilige Georg, der Patron der Ritter*.
* Zum Beispiel in Alberto Benevelli, LorettaSerofilli; "Heilige Ritter"; Tyrolia-Verlag, 2017
Die Gruppenleitung (GL) beginnt mit dem Anzünden der Jesuskerze.
GL: Ihr wisst, immer wenn wir diese Kerze anzünden, erzähle ich euch von Gott. Heute will ich dir erzählen, wie du dir Gott vorstellen kannst:
Lasst uns einmal ganz nahe zusammenrutschen / zusammenstellen. Wir gehen so fest zusammen, dass nichts mehr zwischen uns und den Nachbarn passt.
Die Kinder rutschen sitzend ganz nah zusammen und bilden einen Kreis. Wenn die Kinder schon stehen können, bilden wir eine feste Mauer.
Die Kinder stimmen das folgende Lied an und singen die Strophe so oft, bis die Kinder sich nahe „zusammengebaut“ haben.
Wer will fleißige Handwerker sehn,
der muss zu uns Kindern gehen.
Stein auf Stein, Stein auf Stein,
die Burg, die wird bald fertig sein.
GL: Ganz eng sind wir zusammengerutscht, wie Mauersteine, die mit Mörtel oder Zement aneinandergeklebt werden. Wir kleben fest zusammen. Das ist für manche schön und für andere nicht so sehr. Aber gemeinsam sind wir stark. Keiner kann diese Mauer durchbrechen.
Wenn es möglich ist, nehmen sich die Kinder fest an den Händen, um die Stärke zu spüren. Oder ein Kind geht in die Mitte der „Mauer“ und erlebt so etwas vom Schutz. Nacheinander wechseln alle Kinder einmal in die Mitte.
GL: So stellen wir uns vor, dass Gott uns schützt: Wie eine starke Mauer, hinter der wir uns verstecken können und hinter der keiner uns gefährlich wird. Gott ist unsere Burg, die uns Lebensraum und Schutz gibt. Wir bauen aus Holzbausteinen eine Burg mit einer starken Mauer.
Die Kinder bauen gemeinsam eine Burg. Jedes Kind stellt am Schluss eine Figur oder ein Bild für sich in die Burg hinein. Zum Gebet stellen sich alle um die Burg und reichen sich die Hände.
GL: Lieber Gott, du bist für uns wie eine Burg mit starken Mauern. Du bist bei uns, wenn wir uns fürchten, wenn wir Sicherheit und Schutz brauchen. Immer können wir bei dir Schutz finden. Dafür danken wir dir: Danke lieber Gott!
Alle: Danke, lieber Gott!
Alle lösen die Hände und rutschen wieder auseinander.
Text und Idee: Monika Mehringer, Gemeindereferentin, Kinderpastoral; Fotos: Julia Romeiß; Buch auf Titelfoto: "Burgen - Berühmte Festungen und prachtvolle Schlösser", DK Verlag Dorling Kindersley