Die Kinder nehmen den gefalteten Stern zur Hand und öffnen die Ecken während der Erzählung:
Der Wirt Abends, wenn es dunkel geworden ist und sich die Gäste in der Herberge in ihre Nachtlager zurückgezogen haben, freut sich der Wirt auf sein schönes, weiches Bett. Das ist der schönste Ort der Erde! Endlich Ruhe!
Doch kaum ist er unter seine Bettdecke gekrochen, klopft es an der Haustür.
Wer will jetzt zu später Stunde noch etwas?
Er steht wieder auf, schlüpft in die Pantoffeln, nimmt seine Nachtkerze und schlurft die Treppe hinunter zur Haustür. Er öffnet sie und blickt auf zwei Menschen:
- Die erste (mit einem Punkt markierte) Ecke wird aufgeklappt.
Ein Mann und eine schwangere Frau stehen vor seiner Tür. Sein geübter Blick sieht ihre Not. Doch im Haus ist kein Platz mehr. Aber da wäre noch Platz im Stall hinter dem Haus! Dort schickt er die armen Leute hin.
Er schließt die Tür und geht wieder ins Bett, er kuschelt sich unter seine Bettdecke. Endlich Ruhe! Genüsslich streckt er sich aus.
Da klopft es wieder. Was ist denn nur heute los? Aufstehen, Pantoffeln anziehen, Kerze nehmen, die Treppe hinunter steigen, Türe öffnen:
- Die zweite Ecke (rechts) wird aufgeklappt.
Jetzt steht der Mann alleine vor der Tür: „Hätten Sie vielleicht noch eine kleine Decke für uns?“ Der Wirt gibt dem Mann eine kleine Decke, schließt die Tür, geht mit der Kerze wieder hinauf ins Bett. Endlich Ruhe.
Er ist noch nicht ganz eingeschlafen, da wird es auf einmal hell, nicht nur nachthell, sondern richtig hell, so hell fast wie am Tag.
- Die dritte Ecke wird aufgeklappt.
Merkwürdig ist es heute, denkt er sich, dreht sich um und schließt die Augen.
Da klopft es wieder. „Herrschaftszeiten, jetzt reicht`s aber!“ Der Wirt wirft die Decke auf, springt in seine Schuhe, zieht die Kerze vom Tisch, rennt die Treppe hinunter, reißt die Tür auf –
- Die vierte Ecke wird aufgeklappt.
Es stehen vor ihm drei Hirten und fragen nach dem Kind: Unwillig sagt er etwas lauter als normal: "Hinten im Stall sind die Leute!", wirft die Tür ins Schloss, rennt die Treppe hinauf, wirft sich ins Bett, zieht die Bettdecke über den Kopf. Jetzt aber ist endlich Ruhe!
Laut und bestimmt klopft es jetzt.
- Die fünfte Ecke wird aufgeklappt.
Alles was Recht ist! Voller Zorn und Wut springt er aus dem Bett, reißt die Kerze vom Tisch, fällt fast die Treppe hinunter, reißt die Tür auf und schreit: "Hinter dem Haus!"
Den drei Heiligen Königen reißt es den Boden unter den Füßen weg, als der Wirt ihnen die Tür vor der Nase zuschlägt.
So schnell war er noch nie wieder im Bett! „Welche Leute habe ich mir da nur in den Stall geholt“, denkt er noch, dreht sich um und ehe er sich`s versieht, ist die ganze Luft erfüllt von gar himmlischem Gesang.
- Die sechste Ecke wird aufgeklappt.
So schnell, wie er im Bett war, ist er wieder draußen – fliegt über die Treppe zur Tür hinaus hinter das Haus in den Stall. “Pssst“, flüstern ihm acht Augenpaare entgegen: „Er schläft!“ Der Wirt schaut auf das Kind, und schaut - und schaut - und ein Lächeln erscheint, sein ganzes Gesicht beginnt zu leuchten:
Ein Kind, ja ein Kind, stärker als alles in der Welt.
Erfüllt von seinem Anblick läuft er zurück in sein Haus und weckt alle Gäste (die zunächst natürlich genauso wenig erfreut über die Störung sind, wie er es war), das Kind zu schauen, das die ganze Welt verändert! Jesus ist geboren!