Er gab eine Hälfte des Mantels dem armen Mann und ritt eilends den anderen Soldaten in die Stadt hinterher. Die anderen Soldaten lachten ihn aus, als er mit dem halben Mantel daherkam, aber sie kannten ihn schon. Sie wussten, dass Martin eine andere Vorstellung vom Zusammenleben der Menschen hatte.
In der Unterkunft bekam er mit den anderen zu essen und einen Schlafplatz für die Nacht. In der Nacht hatte er einen merkwürdigen Traum: Er sah den armen Mann, der jetzt das Gesicht von Jesus hatte. Da sprach Jesus zu ihm: „Martin, Du kennst den Satz aus der Heiligen Schrift, den Du heute erfüllt hast: So spricht der Herr: Was Du dem Geringsten meiner Brüder getan hast, das hast Du mir getan.“
Nicht nur die Soldaten bekamen das sonderbare Verhalten Martins mit. Ganz viele Menschen kamen zu ihm, suchten Rat und hörten ihm zu. Da lebte er schon als Einsiedler. Denn mit 40 Jahren wurden die Soldaten damals entlassen und konnten jetzt ihr eigenes Leben führen. Mit seinem wirken fiel Martin auch auf beim Kaiser, er fiel auf bei den Herzögen und Herrschern im Land.
Eines Tages geschah es, dass der Bischof von Tours starb. Damals war es noch üblich, dass sich die gläubigen Christen aus ihrer Mitte selber einen suchten, den sie zum Bischof ernannten. Die Menschen wollten Martin zum Bischof machen. Doch er wollte eigentlich nicht Bischof werden. So versteckte er sich in einem Gänsestall. Doch als die Menschen ihn suchten, schnatterten die Gänse so laut, dass sie Martin in seinem Versteck fanden.
Gänse werden aufgeklebt.