Im Frühjahr, als es noch kalt und kühl war, bin ich langsam an einem Baum gewachsen. Der Baum war groß und stark und hatte lange Wurzeln. Ein Ast hat mich gehalten. Ich war aber nicht das einzige Blatt, ich bin mit vielen anderen Blättern gewachsen.
Als es wärmer wurde, bin ich weiter gewachsen. Manchmal ist ein Käfer über mich gelaufen oder ein Vogel hat sich hinter mir versteckt. Ich war kräftig. Wenn ein Gewitter kam, war ich stark genug, um mich am Ast festzuhalten.
Im Sommer waren viele Bienen im Baum, sie waren an den Blüten. Ich aber konnte Schatten spenden für die Menschen, wenn es sehr heiß war. Neben mir sind aus den Blüten Früchte gewachsen.
Nach der großen Hitze im Sommer kam der Herbst. Die Früchte sind groß und schwer geworden, aber auch ich habe mich verändert. Ich bin bunt geworden. Rot, gelb und braun. Fast nichts mehr an mir ist grün. Die Sonne hat mich bunt gemacht.
Als der große Herbstwind kam, konnte ich mich nicht mehr am Ast halten. Ich habe losgelassen und wurde durch die Luft gewirbelt, bevor ich auf der Erde landete. Hier liege ich nun und warte darauf was passiert. Meine Farben glänzen nicht mehr so leuchtend und ich bin müde und matt. Ich warte auf den Winter.
Auch ein berühmter Komponist, Antonio Vivaldi, hat sich zum Wachsen und Reifen Gedanken gemacht und Musik zu den Jahreszeiten komponiert. Wir hören jetzt nochmals gemeinsam die Musik an. Stellt Euch vor, Ihr seid das Blatt, Ihr wachst und verändert Euch, all das könnt Ihr aus der Musik hören. Wir bewegen uns gemeinsam dazu.