Schatzzeit "Hallo Gott, ich bin's!": Glaubensbekenntnis Die elfte - und letzte - Andacht für Kinder unter 6 Jahren

Kuschelecke für Kinder

Benötigtes Material:

  • Ein gemütlicher Ort, mit Decken, Kissen, Matten
  • Kärtchen mit Gesichtern, die Gefühle ausdrücken
  • Bunte Krepp-Papier-Schnipsel
  • Transparentpapier-Bögen für jedes Kind (vorbereitet mit Herz)
  • Eine Sprühflasche mit Wasser
  • Lied zum Abspielen
  • Anleitungs-PDF (zum Download) 

Für die Eltern:

Gesichter zeigen Gefühle
Zu keinem Zeitpunkt unseres Lebens werden wir von unseren Gefühlen so stark bestimmt wie in der frühen Kindheit. Wer sich seiner Gefühle sicher ist und mit ihnen umgehen kann, kommt besser durchs Leben. Dazu brauchen Kinder Erwachsene, die ihre Gefühle ernst nehmen und wertschätzen. Sie brauchen Begleiter:innen, die ihnen zeigen, wie es geht, Gefühle zu erkennen, wie es ist, in die Herzen ihrer Mitmenschen zu blicken.

Gefühle auf Gott hin zu deuten, lässt die Kinder ihren eigenen Glauben entwickeln. Wir begleiten die Kinder dabei, ihren eigenen Herzensschatz zu sammeln: Gefühlen nachzuspüren, Orte zu entdecken, an denen der göttliche Funke spürbar ist, Menschen zu begegnen, die zeigen, dass Glaube Leben heißt.

Den Glauben zu leben – mit Kopf, Herz und Hand – ist Ausdruck meiner mir eigenen Persönlichkeit. Dieser Glaube trägt mich durch das Leben – von Beginn an. Dieser Glaube macht mich stark.
 

Anfangsritual:

Alle Kinder stellen sich in einen Kreis. 

Hallo lieber Gott, ich bin hier!
Die Kinder winken nach oben.

Ich verbring jetzt Zeit mit dir.
Die Kinder umarmen sich.

Ganz fest glaub ich an dich
Die Kinder legen ihre Hände auf das Herz.

und vertrau darauf: Du begleitest mich.
Die Kinder machen Geh-Bewegungen auf dem Platz.

Danken, Bitten, Klagen,
Die Kinder falten ihre Hände.

ich kann dir einfach alles sagen.
Die Kinder öffnen die Hände zu einer Schale und bewegen die Hände nach oben.

Ich sprech mit dir, und du hörst mich
Die Kinder deuten auf sich und dann nach oben.

und wenn ich still bin, höre ich auch dich.
Die Kinder legen einen Finger auf den Mund.

Unser Schatz ist die gemeinsame Zeit.
Die Kinder formen ein Herz.

Für die bin ich / sind wir jetzt bereit.
Die Kinder geben sich die Hände.
 

Das Anfangsritual zum Anschauen:

Einstieg: Ich zeige dir ein Gefühl

Gebastelte Gesichter mit Emotionen
Die Gruppenleitung (GL) hat vorbereitete Kärtchen dabei, auf denen Gesichter zu sehen sind. Der Gesichtsausdruck zeigt ein Gefühl.
Die GL wählt ein Kind aus, das beginnen möchte. Die GL zeigt dem Kind ein Kärtchen und sagt:


GL: Du siehst ein Gesicht. Überlege dir, wie sich diese Frau fühlt. Stelle nun pantomimisch für die anderen Kinder das Gefühl auf deine Weise dar.

Ein Kind stellt pantomimisch das Gefühl dar. Alle anderen Kinder dürfen raten. Das Kind löst auf, welches Gefühl es dargestellt hat. Wenn das Gefühl benannt ist, dürfen alle Kinder gleichzeitig auf ihre je eigene Weise das Gefühl darstellen:

GL: Ich lade euch alle ein, das Gefühl, das uns NN. gezeigt hat, nachzuspielen.

Auf diese Weise werden verschiedene Gefühle „durchgespielt“.

Zum Abschluss des Spiels:

GL: Gefühle können wir nicht immer so einfach erkennen. Wir betrachten das Gesicht eines Menschen und schauen, wie sein Körper aussieht. Wir blicken einem Menschen in die Augen, und manchmal sehen wir darin sein Herz. Wir müssen ganz aufmerksam sein, um Gefühle erkennen zu können.
 

Phantasie-Reise:

Kuschelecke
GL: Heute möchte ich ein kleines Abenteuer mit euch unternehmen. Wir werden eine Reise machen – eine Reise in unser Inneres. Dabei werden wir an verschiedene Orte reisen und Menschen treffen – und vielleicht begegnen wir auch ein paar Gefühlen.

Die GL macht es sich zusammen mit den Kindern gemütlich. Sie breiten Decken, Kissen und Matten aus. Jedes Kind sollte genug Platz haben und darf seine eigene „Gemütlich-Position“ finden.

GL: Du hast einen gemütlichen Platz. Spüre, wie du sitzt oder liegst. Du wirst ganz ruhig und machst deine Augen zu. Achte auf deinen Atem – er kommt und geht. Höre die Geräusche draußen auf der Straße und hier im Raum. Du bist ganz entspannt und ruhig. Du bist bereit. Jetzt stell dir vor, dass wir aus der Kita hinausgehen. Wir unternehmen eine kleine Wanderung.

Auf unserem Spaziergang kommen wir an ein großes Tor. Geh durch das Tor hindurch. Du bist in einem wunderschönen, großen Garten. Schau dich um, was du alles entdecken kannst: Der Boden unter deinen Füßen ist ganz weich. Du gehst über Moos und Blätter. Die Sonnenstrahlen tanzen in den Blättern und kitzeln dich an der Nasenspitze. Vögel singen ihre Lieder, und du riechst den Duft der Blumen. Du atmest kräftig aus und ein – genießt den Augenblick.

Da hörst du ein Lachen. Du folgst den Stimmen und kommst zu einem Spielplatz. Hier gibt es eine Rutsche, ein Klettergerüst, einen Sandkasten. Viele Kinder und Familien sind hier. Zwei Kinder klettern im Klettergerüst. Sie kommen gleichzeitig oben an. Darüber freuen sie sich und klatschen sich ab. Dein Blick wandert weiter. Gerade ist ein kleines Mädchen von der Rutsche gefallen, es weint. Seine Mama nimmt es schnell in den Arm und tröstet es.

Die Tränen werden weniger, das Schluchzen wird leiser. Und das Mädchen probiert es erneut, es steigt auf die Rutsche, seine Mama feuert es an. Ein Junge juchzt auf der Schaukel. Er wird von seinem Papa angeschubst. Seine Beine berühren beim Schaukeln fast den Himmel. Und im Sandkasten entsteht gerade eine riesige Sandburg – konzentriert arbeiten zwei Jungs daran.
 
Kuschelecke mit Kuscheltieren
Als du dich gerade zum Gehen wenden willst, siehst du, wie jemand auf dich zukommt. Du freust dich, du lächelst. Es wird ganz warm in dir drin. Es ist dein Lieblingsmensch. Liebevoll umarmt ihr euch, und du hörst die Worte an deinem Ohr: Schön, dass du da bist!

Nach einiger Zeit setzt du deinen Spaziergang fort. In der Ferne siehst du ein Gebäude. Du gehst dorthin. Je näher du kommst umso besser kannst du erkennen, dass es eine kleine Kirche ist. Die Türe quietscht, als du sie öffnest. Du musst ein bisschen mit den Augen zwinkern, damit du im Innenraum etwas erkennen kannst. Das Licht der Sonne ist bunt, denn die Fenster sind aus buntem Glas. Du schaust dich in aller Ruhe um. Viele Bilder und Figuren sind in dem kleinen Raum. Manche Figuren kommen dir bekannt vor. Leise Musik dringt an dein Ohr. Du genießt die Töne und fühlst dich gleich ein bisschen beschwingt.

Das Licht eines Sonnenstrahls führt dich zu einem Buch. Es sieht wertvoll aus. Du schlägst es auf. Es ist ein Buch mit Bildern und Geschichten über Gott. Vorsichtig blätterst du durch die Seiten. Es fühlt sich gut an.

Die Sonne scheint sich hinter einer Wolke zu verstecken, und die kleine Kirche wird dunkler. Zeit für dich zu gehen. Du gehst durch die quietschende Türe zurück ins Freie. Ein Lächeln umspielt deine Lippen. Dieser Spaziergang war etwas Besonderes. Hüpfend setzt du deinen Weg fort. Schon von Weitem siehst du das Tor, durch das du deinen Weg begonnen hast. Kurz bevor du das Tor erreichst, geschieht etwas Komisches. Er ist hier – dein Lieblingsort. Du kannst ihn sehen, du kannst ihn spüren, du kannst ihn riechen. Es ist dein Ort, an dem du dich so wohl fühlst. Es ist der Ort, an dem für dich alles perfekt ist. Es ist der Ort, an dem du das Gefühl hast: Hier bin ich, wirklich ich.

Dankbar für alles, was du erleben durftest, schreitest du durch das Tor. Und bist wieder hier – hier in der Kita.
 

Aktion:

GL: Vor dir liegen Krepp-Papier-Schnipsel in vielen bunten Farben. Suche dir die Farben aus, die am besten zeigen, wie du dich gerade fühlst. Lege aus den von dir gewählten Schnipseln ein Herz. Gerne kannst du die vorbereitete Herz-Schablone dafür verwenden.

Kinder legen ihre bunten Herzensschätze. Wenn alle fertig ist, drehen sie gemeinsam eine Runde und schauen sich die bunten „Gefühlebilder“ an.

Zum Abschluss singen und bewegen sich alle gemeinsam: 
 

Das Lied von den Gefühlen

Wenn ich glücklich bin, weißt du was?
Ja, dann hüpf ich wie ein Laubfrosch durch das Gras.
Solche Sachen kommen mir so in den Sinn,
wenn ich glücklich bin, glücklich bin.
 
Wenn ich wütend bin, sag ich dir,
dann stampf und brüll ich wie ein Stier.
Solche Sachen kommen mir so in den Sinn,
wenn ich wütend bin, wütend bin.
 
Wenn ich albern bin, fällt mir ein,
ja dann quiek ich manchmal wie ein kleines Schwein.
Solche Sachen kommen mir so in den Sinn,
wenn ich albern bin, albern bin.
 
Wenn ich traurig bin, stell dir vor,
ja, dann heul ich wie ein Hofhund vor dem Tor.
Solche Sachen kommen mir so in den Sinn,
wenn ich traurig bin, traurig bin.
 
Wenn ich fröhlich bin, hör mal zu,
ja dann pfeif ich wie ein bunter Kakadu.
Solche Sachen kommen mir so in den Sinn,
wenn ich fröhlich bin, fröhlich bin.

Text und Melodie: K.W. Hoffmann 
 

Gebet:

Gebastelte Gesichter mit Emotionen
Lieber Gott,
vieles an mir kann man sehen,
doch Gefühle muss man erst verstehen.
Manchmal spüre ich Liebe und manchmal Wut,
sie zu zeigen, das tut mir gut.
Gefühle gehören zum Leben,
und auch meinen Glauben würde es ohne sie nicht geben.
Denn in meinem Herzen da spür ich dich,
ohne Worte verstehst du mich.
Kunterbunt sind meine Gefühle für dich,
deshalb ist mein Glaube so wie ich!
Lieber Gott, egal, was ich fühle, du bleibst bei mir,
und dafür danke ich dir!
Amen.
 

Abschlussritual:

Alle Kinder stellen sich in einen Kreis. 

Lieber Gott, ich bitte dich:
Die Kinder falten ihre Hände.

Sei du mir nahe, schau auf mich!
Die Kinder legen ihre Hände aufs Herz.

Du verstehst, wie es mir geht,
Die Kinder deuten mit ihrem Finger an die Stirn.

drum spreche ich zu dir in diesem Gebet:
Die Kinder öffnen die Hände zu einer Schale und bewegen die Hände nach oben.

Gib mir Kraft für mein Leben,
Die Kinder zeigen ihre Muskeln.

lass mich nicht allein und schenk mir deinen Segen!
Alle Kinder nehmen sich an der Hand und drücken die Hand des anderen Kindes.
 

Das Abschlussritual zum Anschauen:

Text und Idee: Stefanie Penker, Gemeindereferentin, Kinderpastoral, und Anna-Rieß-Gschlößl, Fortbildungsreferentin, Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich; Fotos: Julia Romeiß

Kinderpastoral
Preysingstr. 93
81667 München
Telefon: 089 / 48092-2217
Kinderpastoral(at)eomuc.de
http://www.kinderpastoral.de

Fachreferentin:   
Stefanie Penker, Gemeindereferentin
Tel.: 089 / 48092-2215
SPenker@eomuc.de
Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich
Kapellenstr. 4
80333 München
Telefon: 089 2137-1660
Fax: 089 2137-1352
kita-religion(at)eomuc.de
http://www.erzbistum-muenchen.de/kita-religionspaedagogik

Ansprechpartnerinnen:
Barbara Jaud, Sachreferentin
Tel. 089 2137-1640
BJaud@eomuc.de

Anna Rieß-Gschlößl, Sachreferentin
Tel. 089 2137-2545
ARiess-Gschloessl@eomuc.de