Für kleine Kinder steht das Erleben und Spüren im Mittelpunkt aller Bildungsprozesse. Kinder lernen, wenn sie Erfahrungen mit allen Sinnen machen dürfen und wenn diese Erfahrungen in Bewegungsprozesse eingebunden sind. Tanzen und Singen als Gebetsform ist somit ein Ausdruck der Bedürfnisse des Kindes, sie sind dieser Haltung noch sehr nahe. Die folgende Einheit soll eine Bestätigung und Aufforderung für das lebendige, kindliche Wesen sein, das jeden Weg zu Gott kennt.
Alle Kinder stellen sich in einen Kreis.
Hallo lieber Gott, ich bin hier,
Die Kinder winken nach oben
ich verbring jetzt Zeit mit Dir.
Die Kinder umarmen sich selbst.
Die Gruppe versammelt sich im Kreis.
Gruppenleiterin (GL): Guten Morgen liebe Kinder. Schön, dass du hier bist. Du bist heute aufgewacht, hast zu Hause etwas gegessen und hast dich mit deinen Eltern fertig gemacht, damit du in die Kita gehen kannst. Aber bist du wirklich schon ganz wach? Gemeinsam wollen wir nun unseren Körper aufwecken. Dazu stehen wir auf.
Nacheinander werden die Körperteile benannt und aufgeweckt: Füße kreisen lassen, mit den Beinen springen, die Hüften wackeln, auf den Bauch klopfen, Hände zappeln, Arme schütteln, Schultern kreisen, Stimme ausprobieren, Kopf wackeln.
GL: So, nun ist wirklich unser ganzer Körper wach und wir können gemeinsam anfangen. Heute möchte ich euch eine Geschichte von Gott erzählen. Immer wenn ich euch von Gott erzähle, dann zünde ich eine Kerze an.
Eine Kerze im Glas wird in die Mitte des Kreises gestellt.
GL: Heute erzähle ich euch von König David. Ein König ist ein Mann, der sehr viel bestimmen kann. Weißt du wie er aussieht? Ich habe etwas mitgebracht, das der König manchmal trägt.
GL holt eine Krone hervor.
GL: Wenn der König die Krone trägt, dann muss er ganz vorsichtig gehen, damit die Krone nicht herunterfällt.
Die Kinder dürfen nacheinander die Krone aufsetzen und damit im Kreis gehen. Anschließend wird die Krone zur Kerze gestellt.
GL: David ist ein besonderer König. Er ist nicht sehr groß, und David liebt die Musik.
GL holt Klangstäbe, Rasseln und Schellen hervor. Die Kinder dürfen diese Instrumente ausprobieren. Die Instrumente werden dann wieder von der GL eingesammelt.
GL: Eines Tages ist etwas ganz Besonderes passiert: David hat sich so über Gott gefreut, dass er zu tanzen begonnen hat. Vor allen Leuten. Er hat einfach für Gott gesungen und getanzt.
Aber David hatte auch eine Frau, Michal. Diese Frau hat ihn ausgelacht und sagt: Was bist du nur für ein König. Ein König tanzt nicht. Wenn du tanzt, fällt deine Krone auf den Boden.
Aber David sagt: Für meinen Gott will ich singen und tanzen. Bei meinem Gott muss ich nicht leise und still sein. So darf ich zu ihm kommen.
König David tanzt also für Gott.
Möchtest auch du für Gott tanzen, singen und springen?
Jedes Kind darf sich entscheiden, wie es zu Gott kommen möchte (hüpfen, springen, tanzen, langsam, schnell etc.). GL greift die Impulse auf, jüngere Kinder erhalten Unterstützung. Jedes Kind darf sich im Kreis eine Runde bewegen für Gott. Die anderen Kinder machen dazu Musik mit den Instrumenten.
GL: Wie schön. König David hat uns gezeigt, dass Gott uns auch liebt, wenn wir tanzen und singen.
GL: Wollen wir nun noch gemeinsam ein Lied singen und tanzen für Gott, der uns alle unendlich liebhat.
Gemeinsam tanzt und singt die Gruppe: "Wir singen vor Freude, der Tag beginnt."
Alle Kinder stellen sich in einen Kreis.
Lieber Gott, ich bitte dich,
Die Kinder falten ihre Hände,
sei du mir nahe, schau auf mich.
legen ihre Hände aufs Herz
Gib mir Kraft für mein Leben
und zeigen ihre Muskeln.
lass mich nicht allein und schenk mir deinen Segen.
Alle Kinder nehmen sich an der Hand und drücken die Hand des anderen Kindes.
Text und Idee: Barbara Jaud, Fortbildungsreferentin, Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich; Fotos: Julia Romeiß