"Schatzzeit: Hallo Gott, ich bin's!" - Im Gespräch (mit Gott) Fünfte Andacht der neuen "Schatzzeit"-Reihe für Kinder unter 6 Jahren

Schatzzeit, Im Gespräch

Benötigtes Material:

Für die Eltern:

„Reden kann doch jeder“, mag man denken. Doch ein gutes Gespräch zu führen, ist mehr als nur "zu reden“. Wenn wir miteinander sprechen, dann geben wir etwas von uns preis. Wir bringen unsere Überzeugungen, unsere Haltungen, unsere Gefühlszustände ins Wort. Damit wir ein Gespräch in einer offenen Atmosphäre führen können, braucht es die Sicherheit, dass das Gegenüber wertschätzend mit mir umgeht. Dazu gehört, dass man sich gegenseitig die volle Aufmerksamkeit schenkt, dass es keine Ablenkung gibt, dass man den anderen ausreden lässt und nicht ins Wort fällt, dass man sein Gegenüber ernst nimmt, dass man beim Thema bleibt, und vor allem, dass man sich gegenseitig auf Augenhöhe begegnet. Dann kann ein gutes und gelingendes Gespräch die Beziehung zweier Menschen stärken, es kann zusammenschweißen, und es schenkt Zuwendung, Vertrauen und Halt.
Es ist unsere Aufgabe, den Kindern ein guter Gesprächspartner zu sein, damit sie erleben können, was gute Gespräche bewirken. Das gute und gelingende Gespräch zwischen Menschen stärkt die Vorstellung davon, wie das Gespräch mit Gott sein kann. Das Erleben eines wertschätzenden Gegenübers stärkt die Vorstellung von Gott als wertschätzenden Gesprächspartner. Das Anleiten des Redens mit Gott stärkt die Beziehung der Kinder zu ihrem Gott. Machen wir uns gemeinsam auf den Weg und seien wir füreinander achtsame Gesprächspartner!
Schatzzeit, Im Gespräch, mit Handpuuppen

Anfangsritual

Alle Kinder stellen sich in einen Kreis. 

Hallo lieber Gott, ich bin hier!
Die Kinder winken nach oben.

Ich verbring jetzt Zeit mit dir.
Die Kinder umarmen sich.

Ganz fest glaub ich an dich
Die Kinder legen ihre Hände auf das Herz.

und vertrau darauf: Du begleitest mich.
Die Kinder machen Geh-Bewegungen auf dem Platz.

Danken, Bitten, Klagen,
Die Kinder falten ihre Hände.

ich kann dir einfach alles sagen.
Die Kinder öffnen die Hände zu einer Schale und bewegen die Hände nach oben.

Ich sprech mit dir, und du hörst mich
Die Kinder deuten auf sich und dann nach oben.

und wenn ich still bin, höre ich auch dich.
Die Kinder legen einen Finger auf den Mund.

Unser Schatz ist die gemeinsame Zeit.
Die Kinder formen ein Herz.

Für die bin ich / sind wir jetzt bereit.
Die Kinder geben sich die Hände.

Das Anfangsritual zum Anschauen

Versammlung

Die Gruppenleitung (GL) stimmt das Lied „Wir sind ne lange Schlange“ an. Nach und nach werden alle Kinder im Gruppenraum „eingesammelt“. Es wird so durch den Raum gegangen, dass die Schlange einen Kreis bildet. Dann bleiben alle Im Kreis. Nun werden die Kinder aufgefordert, dort wo sie zum Stehen gekommen sind, sich hinzusetzen.

Hinführung

GL nimmt eine der Handpuppen und spielt mit dieser den folgenden Monolog.

Bin ich wütend? Bin ich traurig? Bin ich enttäuscht? Oder ärgere ich mich? Irgendwie alles zusammen. Grrr. Am liebsten würde ich stampfen, heulen und schreien gleichzeitig. Oh Mann. Ihr wollt wissen, was passiert ist?
Ich wollte mit meiner Freundin Lisa sprechen. Wir hatten ja jetzt Ferien und haben uns nicht gesehen. Und da wollte ich ihr von meinem Weihnachtsfest erzählen, vom Krippenspiel, dem Gottesdienst, den vielen Lichtern und unserem schönen Tannenbaum zu Hause. Ich wollte ihr von meinen Geschenken und vom Besuch meiner Großeltern erzählen. Und stellt euch vor: Sie hat mir einfach gar nicht zugehört! Das ist doch krass. Ich meine, wir sind ja immerhin gute Freunde.
Stellt euch vor, kaum habe ich den ersten Satz gesagt, hat sie einfach mit ihrer Geschichte losgelegt, wie sie beim Skifahren waren. Normalerweise schaut man sich doch an, wenn man miteinander redet, aber sie hat die ganze Zeit an ihren Haaren rumgespielt. Und dann kam auch noch Peter. Da war's dann ganz vorbei. Sie hat sich einfach weggedreht und hat mit ihm weitergeratscht. Das ist doch voll fies.
Schatzzeit, Handpuppe
GL setzt die Handpuppe neben sich und beginnt mit den Kindern ein Gespräch.

GL: Kinder, könnt ihr euch vorstellen, was sich Sophie (die Handpuppe) von ihrer Freundin Lisa gewünscht hätte? Was denkst du, wie hätte sich Lisa verhalten sollen?

Die Kinder sprechen darüber, was sich Sophie gewünscht hätte. Und wie das Gespräch besser hätte verlaufen können. Wenn viele Ideen gesammelt sind, dürfen die Kinder das Gespräch zwischen Lisa und Sophie spielen.
Die Kinder dürfen die Handpuppe nehmen und versuchen, das Gespräch als gelingendes Gespräch zu gestalten.


GL: Wenn wir uns gegenseitig zuhören, uns nicht ablenken lassen, uns anschauen, uns füreinander interessieren und Zeit nehmen, dann fühlt sich ein Gespräch gut an.

Weitergedacht

GL: Für uns Menschen ist es wichtig, dass wir erzählen können, wie es uns geht, was wir erlebt haben oder was uns gerade Sorgen bereitet. Manche Menschen haben für sich einen ganz besonderen Gesprächspartner gefunden. Einen, der immer da ist, einen, der immer zuhört, einer, der immer Zeit hat, einer, der niemals abgelenkt ist.

Es wird ein schönes Tuch in die Mitte gelegt. Darauf wird die Jesuskerze gestellt und entzündet.

GL: "Mit Gott sprechen, das ist für mich wie ein gutes Gespräch mit einem Freund, mit dem ich gerne zusammen bin, der mir zuhört, weil er mich gern hat." So hat es eine Frau – ihr Name ist Teresa von Avila – einmal beschrieben.

Aktion

Schatzzeit, Im Gespräch
GL: Lasst uns die Hände fest aneinanderreiben, bis sie warm sind. Jetzt lege sie auf dein Herz. Dann schauen wir in die Flamme der Kerze. Und stellen uns vor, dass Gott zu uns spricht:

Ich bin da. Ich bin dein Freund. Ich höre dir zu. Erzähle mir von dir. Was macht dich heute glücklich? Was hat dich heute schon zum Lachen gebracht? Was hat dich heute schon stolz gemacht? Alles kannst du mir erzählen.

Nun sind die Kinder eingeladen, einen Schritt zur Mitte zu gehen und von sich zu sprechen. Das Angebot ist offen und ganz freiwillig.

GL: Dieses Angebot von Gott bleibt immer bestehen. Er ist da und hört dir zu.
Deshalb habe ich mir gedacht, wir könnten eine „Ratschecke mit Gott“ herrichten.
Ich habe ein bisschen auf-/ und umgeräumt und für uns Platz gemacht.
 
Die Fachkraft gestaltet gemeinsam mit den Kindern die "Ratschecke mit Gott".
GL: An den Eingang zu unserer Ratschecke hängen wir ein Schild, das habe ich für uns schon hergerichtet. Da steht drauf: Ratschecke mit Gott. Sie ist für jeden von euch immer geöffnet.
 
Zum Abschluss versammeln sich alle nochmal im Kreis. GL nimmt Sophie, die Handpuppe, und spricht als Sophie:

„Darf ich auch eure Ratschecke benutzen? Ich glaube das wird mir guttun!“
Schatzzeit, mit Handpuppen

Schlussritual

Alle Kinder stellen sich in einen Kreis. 

Lieber Gott, ich bitte dich:
Die Kinder falten ihre Hände.

Sei du mir nahe, schau auf mich!
Die Kinder legen ihre Hände aufs Herz.

Du verstehst, wie es mir geht,
Die Kinder deuten mit ihrem Finger an die Stirn.

drum spreche ich zu dir in diesem Gebet:
Die Kinder öffnen die Hände zu einer Schale und bewegen die Hände nach oben.

Gib mir Kraft für mein Leben,
Die Kinder zeigen ihre Muskeln.

lass mich nicht allein und schenk mir deinen Segen!
Alle Kinder nehmen sich an der Hand und drücken die Hand des anderen Kindes.

Das Schlussritual zum Anschauen


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