Eine wesentliche Aufgabe für ein kleines Kind ist es zu lernen, sich zu bedanken. Das Miteinander ist geprägt von einer gegenseitigen, wertschätzenden Haltung, und der Wert „Höflichkeit“ wird durch den ersten Dank gefüllt. Auch im Gebet ist der Dank an Gott eine elementare Ausdrucksform. In dieser Einheit wird mit dem Symbol „Geschenk“ gearbeitet, da es an der Lebenswelt des kleinen Kindes anknüpft und eine grundsätzliche Haltung des Dankens hervorruft. Das Ziel ist es, Kinder für die Schöpfung und die Geschenke Gottes zu sensibilisieren und erste Formen des Dankens einzuüben.
Alle Kinder stellen sich in einen Kreis.
Hallo lieber Gott, ich bin hier,
Die Kinder winken nach oben
ich verbring jetzt Zeit mit Dir.
Die Kinder umarmen sich selbst.
Gruppenleitung (GL): Ich habe euch heute etwas mitgebracht.
Geschenk wird hervorgeholt.
GL: Wisst ihr, was das ist?
Die Antworten und Erfahrungen der Kinder werden angehört und wertgeschätzt.
GL: Es ist ein Geschenk, das uns allen gehört. Hast du auch schon einmal etwas geschenkt bekommen?
Zeit für die Antworten der Kinder wird eingeplant, jedoch soll kein langer Erzählkreis entstehen.
GL: Kannst du dich erinnern, was du dann gesagt hast?
Wenn wir etwas geschenkt bekommen, dann freuen wir uns sehr, und deshalb sagen wir „Danke“. Möchtet ihr das Geschenk auch mal halten?
Das Geschenk wird reihum gegeben, die Kinder dürfen es auch schütteln und Ideen abgeben. Wer das Geschenk erhält, bedankt sich und gibt es weiter. GL begleitet verbal.
Das Geschenk wird in die Mitte des Kreises gestellt.
GL: Sicher seid ihr schon neugierig, was im Geschenk ist? Wollen wir es gemeinsam auspacken?
Die Gruppe packt gemeinsam das Geschenk aus. Nun ist ein Karton sichtbar, der Kastanien, bunte Blätter, Äpfel und weitere Früchte des Herbstes enthält.
GL: Im Geschenk ist für jeden von euch etwas dabei. Wenn du deinen Namen hörst, darfst du dir etwas aus dem Geschenk nehmen.
Die GL fordert die Kinder auf, sich einen Gegenstand aus dem Karton zu nehmen. Alle Kinder haben nun etwas in der Hand. Nacheinander dürfen die Kinder ihren Herbstschatz zeigen. Dazu gibt die GL Anregungen zum Nachspielen und zur Aktivität oder erzählt, was der Gegenstand schon erlebt hat:
Blatt: Wir spielen das Blatt nach, wie es vom Wind geschüttelt wird und zu Boden fällt.
Kastanie: Wir spielen mit den Händen die Schale, die sich öffnet. Die Schale ist stachelig und pikst.
Apfel: Wir riechen an ihm. Wir spielen nach, wie z.B. ein Mäuschen in den Apfel beißt, wie es ihm schmeckt und wie es sich anschließend den Bauch reibt.
Blume: Wir schnuppern an der Blume und erfreuen uns am Duft.
Die Herbstschätze können sich wiederholen. Die Impulse zum Wahrnehmen des Gegenstands setzt die GL individuell und flexibel ein. Die GL begleitet verbal. Immer wenn das Kind den Gegenstand vorgestellt und die Gruppe diesen nachgespielt hat, wird der Gegenstand in die Mitte gelegt. Das nächste Kind schließt sich an, es entsteht ein Kreis aus Herbstgaben. Der leere Karton wird zur Seite gestellt.
GL: In der Mitte sehen wir nun einen bunten Kreis mit vielen verschiedenen Früchten und Pflanzen. So viele kleine Geschenke waren im großen Geschenk. Da sind wir aber reich beschenkt worden. Wisst ihr, wer uns das Geschenk gemacht hat? Sie alle hat uns Gott geschenkt.
In die Mitte des Kreises wird eine Kerze im Glas gestellt.
GL: Er hat sie uns geschenkt, weil er uns so sehr liebhat. Gott will, dass es uns gutgeht. Deshalb schenkt er uns das Essen und die Blumen, Blätter und Bäume, die uns so gefallen und mit denen wir spielen können. Dafür sagen wir Gott „Danke“.
Sagen wir es einmal ganz laut: "DANKE"!
Der Dank wird als Liedruf wiederholt. Dazu kann ein der Gruppe bekanntes Lied mühelos umgedichtet werden.
Danke lieber Gott für die schönen Blätter.
Danke lieber Gott für die Äpfel.
Danke lieber Gott für die Kastanien
Individueller Dank der Kinder kann aufgegriffen werden. Zum Abschluss wird ein gemeinsames und allen bekanntes Lied gesungen.
Lieber Gott, ich bitte dich:
Die Kinder falten ihre Hände.
Sei du mir nahe, schau auf mich!
Die Kinder legen ihre Hände aufs Herz.
Gib mir Kraft für mein Leben,
Die Kinder zeigen ihre Muskeln.
Lass mich nicht allein und schenk mir deinen Segen!
Alle Kinder nehmen sich an der Hand und drücken die Hand des anderen Kindes.
Text und Idee: Barbara Jaud, Fortbildungsreferentin Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich; Fotos: Julia Romeiß