Benötigtes Material
- eine Runddecke
- eine Sonne aus Filz oder Legematerial für eine Sonne
- ein schwarzes Tuch
- Blüten
- Blätter
- Menschen- und Tierfiguren
- Rotes Tuch
- Jesuskerze
- Teelichter oder rote Muggelsteine
- Anleitungs-PDF zum Download
Für die Eltern
Gott zu danken ist für Kita-Kinder eine erste, alltägliche Gebetsform. Unzählig sind doch die Dinge, für die wir Gott danken können. Damit Kinder eine bewusste Haltung des Dankens entwickeln können, müssen sie sich in einem ersten Schritt über die Schönheit der Welt, den persönlichen, emotionalen Reichtum und die kleinen Geschenke des Alltags bewusst werden. Wenn Danken nicht inflationär, sondern aufrichtig geschehen soll, so braucht es persönliche Reflexion und die Auseinandersetzung mit den Geschenken Gottes an die Menschen. Jeder Mensch hat individuelle Gründe, Gott „Danke“ zu sagen. Täglich können sich diese verändern. Diese innerliche Haltung der Dankbarkeit eröffnet neue Perspektiven und kann zu mehr Zufriedenheit führen. In der Beziehung zu Gott braucht es mehr, als Gott um Hilfe zu bitten. Einen Schritt zurückzutreten und zu erkennen, dass es immer etwas zum Danken gibt, macht Danken zu einer selbstverständlichen, aber nicht oberflächlichen Gebetsform.
Anfangsritual
Hallo lieber Gott, ich bin hier!
Die Kinder winken nach oben.
Ich verbring jetzt Zeit mit dir.
Die Kinder umarmen sich.
Ganz fest glaub ich an dich
Die Kinder legen ihre Hände auf das Herz.
und vertrau darauf: Du begleitest mich.
Die Kinder machen Geh-Bewegungen auf dem Platz.
Danken, Bitten, Klagen,
Die Kinder falten ihre Hände.
ich kann dir einfach alles sagen.
Die Kinder öffnen die Hände zu einer Schale und bewegen die Hände nach oben.
Ich sprech mit dir, und du hörst mich
Die Kinder deuten auf sich und dann nach oben.
und wenn ich still bin, höre ich auch dich.
Die Kinder legen einen Finger auf den Mund.
Unser Schatz ist die gemeinsame Zeit.
Die Kinder formen ein Herz.
Für die bin ich / sind wir jetzt bereit.
Die Kinder geben sich die Hände.
Das Anfangsritual zum Anschauen
Gestaltungsidee
Die Gruppenleitung (GL) hat eine Runddecke mitgebracht. Anhand dieser Decke werden die Kinder eingesammelt. Wenn alle Kinder an der Decke versammelt sind, wird die Decke hochgehoben, und die Kinder können sehen, wer da ist. Leise wird dann die Decke im Kreis abgelegt.
Die Geschichte zum Nachhören
Eine Geschichte über das Danken
GL: Heute hören wir eine Geschichte. Setzt euch bequem hin, damit ihr gut zuhören könnt:
"Ein langer Tag geht zu Ende. Müde, aber sehr zufrieden, klettert das kleine Eichhörnchen Karli ins Bett. Gemütlich rollt sich Karli in die Decke und wartet auf seine Mama. Mama kann nämlich die schönsten Gute-Nacht-Geschichten erzählen. Heute erzählt sie Karli die Geschichte vom großen, roten Luftballon, der ein trauriges Kerlchen schnell glücklich gemacht hat. Müde schließt Karli die Augen, als Mama ihn erinnert: 'Wollen wir noch ein Gute-Nacht-Gebet sprechen, Karli? Du hattest doch einen großartigen Tag. Für diesen solltest du dich bei Gott bedanken.'"
GL: Wer von euch betet am Abend?
Die Antworten der Kinder werden gesammelt und wertgeschätzt.
GL: Viele von euch beten am Abend. Hören wir nun weiter, wie es dem Karli damit geht:
"Karli stöhnt, eigentlich will er nur schlafen, und es war doch alles wie immer. Warum dann danken? Mama bemerkt seinen Unmut, nimmt ihn liebevoll ihn den Arm und sagt: 'Weißt du was, mein liebes Karlchen, morgen machst du dich mal auf die Suche. Geh zu deinen Freunden und frage sie, wofür sie sich am Abend bei Gott bedanken. Und jetzt, schlaf behütet ein.' Es dauert nicht lange, und schon ist Karli eingeschlafen.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück macht sich Karli auf den Weg. Das wäre doch gelacht, wenn er die Sache mit der Dankbarkeit nicht herausfinden würde. Gleich um die Ecke trifft er Milli, die Katze. 'Du sag mal Milli, bedankst du dich am Abend bei Gott?' - 'Ja natürlich, was ist denn das für eine Frage. Hör gut zu, was ich dir sage:
Ich sage: Danke, mein Gott, für die Sonne.
In ihr zu liegen ist für mich die reinste Wonne.
In ihr kann ich ruhn, um dann neue Dinge zu tun.'"
Eine Sonne zum Beispiel aus Filz oder Legematerial wird auf die Decke platziert. GL wiederholt nochmals, dass die Sonne Kraft gibt.
"Mhm, Karli bedankt sich höflich bei Milli und geht weiter. In der Sonne liegen, das ist nicht so sein Ding, ihm wird immer schnell zu heiß, und außerdem kann er nicht so lange stillhalten. Als er weitergeht, sieht er Eukaterina, die Eule, auf einem Ast über ihm landen, und bevor sie im Blätterdach verschwindet, ruft Karli: 'Halt, Stop, ich muss dich was fragen!' Gut, dass ihm noch eingefallen ist, dass alle sagen, Eukaterina sei so klug. Sicherlich kann sie seine Frage beantworten. Eukaterina schüttelt leicht den Kopf: 'Karli, mach schnell, ich war die ganze Nacht unterwegs, ich muss schlafen.' - 'Ja klar, ich habe nur eine Frage: Bedankst du dich manchmal bei Gott?' -
'Ja natürlich, was ist denn das für eine Frage. Hör gut zu, was ich dir sage:
Ich danke meinem Gott für die Dunkelheit.
Denn sie gibt mir Sicherheit.
In ihr kann ich jagen, mehr muss ich dir wohl nicht sagen.'“
Gegenüber der Sonne wird ein schwarzes Tuch für die Dunkelheit auf die Decke gelegt. Die GL verbalisiert, dass Dunkelheit für manche Lebewesen Sicherheit und Lebensraum bietet.
"Und bevor Karli noch irgendetwas fragen kann, ist sie schon verschwunden. Danke für die Dunkelheit, das wird ja immer noch komischer. Auch wenn er es niemanden erzählt, aber in der Dunkelheit fürchtet sich Karli.
Kopfschüttelnd hüpft er weiter. 'He Karli, was machst du denn schon so früh im Wald?' Karli hört erst ein Summen, bevor er Susu, die Biene, sieht. Sie wirkt wie immer sehr beschäftigt. Bevor Susu wieder davonfliegt, stellt er schnell seine Frage. 'Ich suche eine Antwort, Susu. Kannst du mir sagen: Bedankst du dich bei Gott?' - 'Ja natürlich, was ist denn das für eine Frage. Hör gut, zu was ich dir sage: Ich fliege von Blüte zu Blüte und sammle den wunderbaren Saft. Denn er gibt mir Leben und Kraft. So komme ich zu meiner Stärke, und danke Gott für seine Werke.'''
Auf die Decke werden Blüten gelegt. GL wiederholt, dass die Biene Nahrung aus den Blüten bekommt.
"Und bevor Karli nachfragen kann, ist Susu schon wieder verschwunden. Kraft geben ihm Nüsse, aber doch nicht die Blüten. Karli wird immer verwirrter. Trotzdem will er nicht aufgeben. Da sieht er das Reh Johann an einem Strauch knabbern. 'Na gut', denkt er, 'frag ich Johann auch noch.' - 'Du Johann, sag mal, bedankst du dich manchmal bei Gott, und wenn ich fragen darf, wofür bedankst du dich?' - 'Ja natürlich, was ist denn das für eine Frage:
Ich danke Gott für jedes grüne Blatt,
macht es mich doch täglich aufs Neue satt.
Hinter dem grünen Strauch sieht man mich nicht,
kein Mensch bekommt mich so zu Gesicht.'“
Blätter werden auf die Decke gelegt. Die GL wiederholt nochmals den Schutzraum durch die Blätter.
"Ok, Karli versteht. Essen und Schutz - dafür bedankt sich Johann. Das kann er nachvollziehen. Trotzdem ist er von den vielen Antworten durcheinander und macht sich auf den Rückweg. Doch wie soll es auch anders sein, obwohl er lieber allein sein möchte, trifft er noch die Entenfamilie, die erst seit kurzem im Wald wohnt. 'Die können mir sicher nicht weiterhelfen', denkt er. Aber das Geschnatter der Enten hält ihn auf, und schließlich stellt er auch hier seine Frage. Mutter Ente plustert die Federn und legt los: 'Ja natürlich, was ist denn das für eine Frage: Ich danke Gott für jedes neue Entenkind. Sie sind mein größter Schatz, da hat im Herzen fast sonst nichts mehr Platz.' Gerührt hört Karli zu und will schon weitergehen, als der Entenvater auch zu schnattern beginnt:
'Ja natürlich, was ist denn das für eine Frage.
Für meine Freunde danke ich Gott.
Habe ich Sorgen, so kommen sie flott.
Sie trösten mich und machen mir Mut
In diesem Moment tut mir das so gut.'''
Auf die Decke werden Tiere und Menschenfiguren gestellt. Die GL spricht über die Bedeutung von Familie und Freunden.
"Sprachlos schaut Karli der Entenfamilie nach, die gemeinsam weiter watschelt. Diese Antwort kann er gut verstehen. Zu Hause angekommen, wartet schon Mama Eichhörnchen auf ihn. 'Na Karli, hast du eine Antwort gefunden?' - 'Oh Mama, ich bin ganz verwirrt. Jeder und jede hier im Wald dankt für etwas Anderes. Was soll ich nur tun?' Lachend nimmt seine Mama ihn in den Arm und sagt:
'Geh mit offenen Augen und Ohren durch die Welt
Und schau was dir gefällt.
Geht es dir gut, so halte still
Und höre, was Gott dir sagen will.
Weil er dich liebt, er dir unendlich viel gibt.
Um Danke zu sagen, da musst du niemanden fragen,
die Antwort weißt du allein
und kann täglich anders sein.'“
Deutung
"Karlis Mama ist sehr klug. Sie sagt, wenn Karli mit offenen Augen und Ohren durch die Welt geht, wird er spüren, was Gott ihm schenkt und wofür er sich bedanken kann. Wo könnt ihr diese Liebe spüren? Im Herzen!"
In die Mitte wird aus einem Tuch ein rotes Herz gelegt.
"Gott hat dich unendlich lieb, so wie du bist. Und weil er dich so liebt, macht er dir Geschenke. Dein Leben, deine Talente, die Welt in der du lebst, das Essen und vor allem deine Eltern, Geschwister und Freunde. Seine Geschenke sind ein Zeichen seiner Liebe."
Ins Herz wird eine brennende Kerze gestellt.
"Karli musste lange suchen, bis er eine Antwort gefunden hat. Jetzt ist Zeit zum Überlegen: Wofür willst du dich bei Gott bedanken? Gerne darfst du dabei deine Hände auf dein Herz legen und spüren, wie es schlägt und wofür es schlägt.
Die Kinder berichten nacheinander, wofür sie danken: Guter Gott ich danke dir ...
(Nach jeder Antwort wird ein Licht an der Kerze entzündet und ins Herz gestellt. Falls nicht mit Kerzenlicht gearbeitet werden darf, wird für jede Antwort ein roter Muggelstein ins Herz gelegt).
Zum Abschluss wiederholt die Gruppenleitung nochmal das Gebet aus der Geschichte:
Geh mit offenen Augen und Ohren durch die Welt
Und schau was dir gefällt.
Geht es dir gut, so halte still
Und höre, was Gott dir sagen will.
Weil er dich liebt, er dir unendlich viel gibt.
Um Danke zu sagen, da musst du niemanden fragen,
die Antwort weißt du allein
und kann täglich anders sein.“
Je nach Zeit und Ausdauer kann noch ein Danke-Lied gesungen werden (z.B. "Danke für diesen guten Morgen" oder "Gott, dafür will ich Danke sagen"). In die Schatzkiste wandert zur Erinnerung ein Herz aus Papier.
Weiterführend können die Kinder aus rotem Tonpapier ein Herz ausschneiden und darauf malen, wofür sie Gott danken.
Abschlussritual
Alle Kinder stellen sich in einen Kreis.
Lieber Gott, ich bitte dich:
Die Kinder falten ihre Hände.
Sei du mir nahe, schau auf mich!
Die Kinder legen ihre Hände aufs Herz.
Du verstehst, wie es mir geht,
Die Kinder deuten mit ihrem Finger an die Stirn.
drum spreche ich zu dir in diesem Gebet:
Die Kinder öffnen die Hände zu einer Schale und bewegen die Hände nach oben.
Gib mir Kraft für mein Leben,
Die Kinder zeigen ihre Muskeln.
lass mich nicht allein und schenk mir deinen Segen!
Alle Kinder nehmen sich an der Hand und drücken die Hand des anderen Kindes.
Das Abschlussritual zum Anschauen
Text und Idee: Barbara Jaud, Fortbildungsreferentin Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich; Fotos: Julia Romeiß
Kinderpastoral
Preysingstr. 93
81667 München
Telefon: 089 / 48092-2217
Kinderpastoral(at)eomuc.de
Fachreferentin:
Stefanie Penker, Gemeindereferentin
Tel.: 089 / 48092-2215
SPenker@eomuc.de
Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich
Kapellenstr. 4
80333 München
kita-religion(at)eomuc.de
Ansprechpartnerinnen:
Barbara Jaud, Sachreferentin
Tel. 089 2137-1640
BJaud@eomuc.deAnna Rieß-Gschlößl, Sachreferentin
Tel. 089 2137-2545
ARiess-Gschloessl@eomuc.de