Liebe Eltern, liebe Fachkräfte!
In der Natur begegnet uns im Frühling vieles, das wieder neu zu leben beginnt: Am ehesten sehen wir das an den ersten Blumen, die zu blühen beginnen: Das Schneeglöckchen, die Leberblümchen, die Krokusse, Narzissen und Tulpen. Aber auch Gänseblümchen und Löwenzahn entfalten ihre Blüten. Jetzt ist es schön, mit den Kindern in den Wald zu gehen und zu entdecken, wie Knospen sich öffnen und Blätter hervorkommen.
Ganz absichtlich ist das Osterfest in diese Jahreszeit gelegt, in der die Natur das „Aufwachen“ zeigt. Wir erleben bewusst und unbewusst, dass ohne unser Zutun überall neues Leben zu sehen ist. Die Natur unterstreicht sozusagen die österliche Botschaft der Auferstehung.
Anleitung für Folge 2 "Die Blumenwiese":
Schneidet euch aus verschieden Grünen Wachsplatten Grasbüschel aus und bringt sie am unteren Ende des Kreuzes auf eure Kerze auf.
Für die Blume schneidet ihr aus der gelben Wachsplatte fünf kleine Blütenblätter aus. Zusätzlich schneidet ihr aus einer orangen Wachsplatte einen kleinen Blütenkelch aus.
Ihr könnt die Blütenblätter wölben, indem ihr ein Holzstäbchen längs hineindrückt.
Jetzt wird es kniffelig: Legt die fünf gelben Blütenblätter jeweils an den gewölbten Spitzen leicht überlappend zu einem Kreis zusammen. Lasst unten eine kleine Lücke. Hierhin legt ihr zum Schluss den Blütenkelch. In die Mitte könnt ihr mit einem Kerzenpen einen gelben Tupfen setzen, um die zusammen gelegten Spitzen Blütenblätter zu überdecken.
Wenn ihr möchtet, könnt ihr zum Schluss eure Blumenwiese zusätzlich mit bunten Blütentupfen aus dem Kerzenpen sprenkeln.
Wenn euch die kleinen Teile zu kniffelig sind, empfehlen wir euch Kerzenpens: Damit könnt ihr ganz einfach Grashalme und Blüten zeichnen und tupfen.
Ideen für den Einstieg:
Einstieg, um zur Ruhe zu kommen: Auf dem Tisch steht eine Schale, in der eine Murmel kreist. Die Gruppe/Kinder betrachten gemeinsam und ruhig die Murmel. Solange die Murmel in Bewegung ist, wird nicht gesprochen.
Musikalischer Einstieg: Sie wählen ein für die Kinder bekanntes Lied, das die Gemeinschaft oder Gottes Liebe zu den Menschen betont z.B. „Gottes Liebe ist so wunderbar“, „Lasset uns gemeinsam“, „Immer und überall…“.
Eröffnung durch das Kreuzzeichen:
Ich denke an dich. Kreuz auf die Stirn
Ich spreche von dir. Kreuz auf den Mund
Ich hab dich lieb. Kreuz auf dem Herz
Es ist Winter. Es ist kalt und es ist lange dunkel. Ich bin zugedeckt mit Erde. Die Erde ist kalt und hart. Manchmal wird es wärmer, dann liegt eine Schneedecke auf der Erde, die schützt mich. Dann ist es wärmer, aber immer noch viel zu kalt, um aufzuwachen. Ich warte und schlafe. Du kannst Dir vorstellen, dass ich ein kleines Samenkorn oder eine Blumenzwiebel bin. Meine harte Schale schützt mich, solange es kalt ist.
Dann wird es wärmer. Der Schnee schmilzt und unter der Erde wird es nass. Ich strecke meine Wurzeln aus nach rechts und nach links und ganz weit nach unten. Überall ist es weich und warm. Ich trinke mit den Wurzeln und bekomme Kraft.
Ich schiebe den grünen Trieb der Sonne entgegen. Ich wachse nach oben. Ist das anstrengend, mich durch die Erde zu drücken! Aber die Sonne und die Wärme lockt mich. Bald kannst Du meinen grünen Halm über der Erde sehen. Ich wachse weiter, werde länger und liebe die Sonne, wenn sie scheint.
Manchmal regnet es und der Wind weht. Ich freue mich, die Kraft zu spüren. Mein Halm ist wunderbar grün. Oben wächst jetzt eine Knospe. Sie wird jeden Tag dicker und runder. Ich freue mich, dass ich dicker werde. Und wenn die Sonne wieder ganz warm scheint, platze ich auf: Zuerst lösen sich die dicken grünen Schutzblätter und dann entfalte ich meine schönen weißen Blütenblätter. Siehst Du ihre Farbe: wie schön, ich bin richtig stolz auf mich!
Ich drehe mich der Sonne entgegen. Und schon nähert sich eine Biene und setzt sich mitten in mich hinein. Sie summt und brummt und dreht sich im Kreis. Ihr gefällt es hier. Sie schleckt an mir und an ihren Beinen bleibt mein Blütenstaub hängen. Ich spüre, wie sie sich freut. Und dann hebt sie wieder ab. Ich schaue ihr nach. Schon hat sie eine rote Blume gefunden und sie dreht sich auch dort im Kreis.
Ich bin ganz überrascht, überall um mich herum leuchten andere Blumen in gelb, in rosa, in hellblau, in weiß. Manche hängen nach unten, andere öffnen sich nach oben. Dann gibt es welche, die haben ganz viel Blütenblätter übereinander und bei anderen strahlen die Blüten in alle Richtungen.
Ich höre die Vögel zwitschern, und die Schmetterlinge fliegen von Blume zu Blume. So viel neues Leben erwacht! Alles freut sich und singt und tanzt! Feiert mit mir die neuen Anfänge und das neue Leben. Unter den Büschen leuchten auf einmal die Farben der Blumen. All die Wunder, die sich in der Wiese und an Bäumen und Sträuchern zeigen! Kommt und schaut!
In den nächsten Geschichten entdeckt ihr noch Tiere. Auch die Tiere freuen sich an der warmen Sonne.
Vertiefung - Gesprächsimpulse:
1. Habt ihr heute schon eine kleine Blume am Boden gesehen? Welche Farbe hatte sie? Könnt ihr mit den Fingern und Händen zeigen, wie sie aussieht?
2. Wenn ihr im Garten oder im Park seid, dann schaut doch auch unter den Hecken, ob dort Blümchen zu entdecken sind. Manchmal findet man die Frühlingsblumen so versteckt wie die bunten Ostereier…
3. Wenn ihr im Freien seid, dann schaut doch an den Sträuchern und Bäumen, ob ihr schon richtig dicke Knospen entdecken könnt. Zuerst öffnen sich meistens die Blüten und später erst die Blätter.
Gestaltung:
Bunte Blüten werden rund um den Fuß des Kreuzes gestaltet.
Schlussritual:
Die Geschichte höre ich - Hände an das Ohr legen
Im Herz berührt sie mich - Hand auf das Herz
Das Zeichen macht mir Mut - Hände in die Hüften stemmen
Auf die Kerze passt es gut - Daumen hoch
Gibt mir Freude und Zuversicht - Hände lächelnd zum Himmel strecken
Bist mein kleines Osterlicht - Beide Hände auf das Herz legen
Text: Monika Mehringer, Kinderpastoral, Februar 2024