Material:
1 Kerze, bunte Wachsplatten, kleines Messer, Unterlage für das Wachs und ein Smartphone oder Ähnliches zum Abspielen der Geschichte.
Ideen für den Einstieg:
Einstieg, um zur Ruhe zu kommen: Auf dem Tisch steht eine Schale, in der eine Murmel kreist. Die Gruppe / Kinder betrachten gemeinsam und ruhig die Murmel. Solange die Murmel in Bewegung ist, wird nicht gesprochen.
Musikalischer Einstieg: Sie wählen ein für die Kinder bekanntes Lied, das die Gemeinschaft oder Gottes Liebe zu den Menschen betont, zum Beispiel "Gottes Liebe ist so wunderbar" oder "Lasset uns gemeinsam".
Eröffnung durch das Kreuzzeichen:
Ich denke an dich. Kreuz auf die Stirn
Ich spreche von dir. Kreuz auf den Mund
Ich hab dich lieb. Kreuz auf dem Herz
Der Weg
Hallo Du, schau doch mal nach unten! Ja, genau, da wo Deine Schuhe gerade draufstehen. Hast Du mich schon wahrgenommen? Ich bin der Weg unter deinen Füßen!
Du gehst zwar jeden Tag deines Lebens auf mir, aber ich fühle mich immer anders an. Drinnen im Haus bin ich glatt und gerade. Draußen im Gras kann ich Dich zwischen den Zehen kitzeln. Ein Waldweg könnte ich auch sein – federnd und weich. Dort zu gehen, macht Spaß, gell. Manchmal kann ich auch holprig sein, steinig und rutschig – auf und ab geht's bei mir. Da kommt man schon mal richtig aus der Puste, wenn ich auch noch steil werde. Du musst dann gut aufpassen, wo Du hintrittst. Da muss jeder Schritt gut überlegt sein.
Dreh Dich doch mal kurz um. Merkst Du es? Da liegen schon einige Wegstücke hinter Dir. Du bist bereits eine ganze Weile auf mir unterwegs, denn ich begleite dich seit Deiner Geburt. Ich weiß, ich weiß, was Du mir sagen willst…da kannst Du Dich noch gar nicht daran erinnern. Und klar, ich weiß auch, dass Du die ersten Schritte gar nicht selbst gegangen bist. Deine Eltern haben Dich getragen. Sie haben Dich im Kinderwagen geschoben und haben Dich an der Hand gehalten, als Du die ersten Schritte ausprobiert hast. Und ja, ich hab sogar gesehen, wie sie hinter Deinem Laufrad hergelaufen sind.
Ich habe auch die Menschen gesehen, die mit Dir gemeinsam gehen. Nette Leute sind das, das möchte ich Dir schon mal sagen. Deine Eltern sind ganz schön gut, die begleiten dich, die passen auf, dass Dir nichts passiert, und auch Deine Freunde – die sind ja voll ok. Spielen super mit Dir. Na gut, neulich hab ich euch mal streiten sehen, gut das gehört ja auch dazu. Aber kurze Zeit später habt ihr schon wieder zusammen gelacht. Das freut mich für Dich!
Jeden Tag aufs Neue geht es weiter mit uns beiden. Ich wachse mit jedem Schritt, den Du gehst. Und ich bin ja keiner, der immer nur geradeaus führt. Ich habe viele Abzweigungen. Da geht’s mal nach links und mal nach rechts. Es gibt Kurven, und manche meiner Wege führen in die Irre. Dann geht’s nicht mehr weiter. Umkehren bedeutet das und noch mal neu anfangen.
Du, ich bin schon soooo gespannt, wo ich Dich hinführe. Wohin Du gehst. Welche Menschen Du kennenlernst, welche, die Dir wichtig sind, welche, die Dir helfen, welche, die dir das Leben auch schwer machen können. Ich bin wirklich gespannt, und ich sage Dir – ich bin da. Ich bin unter Deinen Füßen, und ich trage dich.
Ich kenn da jemanden, der hat von sich gesagt: ich bin der Weg. Jesus war sein Name. Das finde ich, war ein super schlauer Satz von ihm. Jesus hat nämlich gemerkt, dass Wege so sind wie Menschen. Anstrengend. Mühevoll. Schwierig. Einfach. Interessant. Wunderschön.
Jesus sagt: Es gibt Wege, die führen zu Menschen, zu tollen Erlebnissen und Begegnungen mit ihnen. Es gibt Wege, die führen in die Dunkelheit, zum Traurig sein, zu Abschied und zu Tod. Jesus sagt auch: Der Weg hört dort nicht auf! Ich führe dich zu Gott, zum Licht und zum Leben!
Und eines verspreche ich Dir: Ich, der Weg, bleibe bei Dir, mitten unter Deinen Füßen. Ich trage alle Entscheidungen mit. Egal, ob Du nach links abbiegst oder nach rechts, ob du in die Irre gehst oder dir den einfachen Weg aussuchst. Ich begleite dich. Das meint Jesus, wenn er sagt: Ich bin der Weg unter deinen Füßen. Ich bin da.
Bis jetzt machst das richtig gut. Und wenn Du weitergehst auf mir, dann sei neugierig, probier' was aus und geh in die Welt. Hinterlasse Deine eigenen Zeichen und Spuren!
Gesprächsimpulse zum Weg:
- Auf welchen Wegen gehst Du denn am liebsten?
- Viele Erlebnisse liegen schon hinter Dir. Woran erinnerst Du Dich am liebsten?
- Worauf freust Du Dich, wenn Du größer bist? Wohin soll Dein Weg Dich führen?
Gestaltung:
Jedes Kind gestaltet den Weg aus Wachs und klebt es auf die Kerze. Dabei können nochmals Gedanken geäußert werden, wie sich das Kind das Symbol vorstellt. Es ist möglich, nach der Vorlage zu arbeiten, es ist auch möglich, dass jedes Kind die Symbole individuell gestaltet und frei anordnet.
Schlussritual:
Die Geschichte höre ich Hände an das Ohr legen
Im Herz berührt sie mich Hand auf das Herz
Das Zeichen macht mir Mut Hände in die Hüften stemmen
Auf die Kerze passt es gut Daumen hoch
Gibt mir Freude und Zuversicht Hände lächelnd zum Himmel strecken
Bist mein kleines Osterlicht Beide Hände auf das Herz legen
Text und Idee: Anna Rieß-Gschlößl, Barbara Jaud, Monika Mehringer und Stefanie Penker