Material:
1 Kerze, bunte Wachsplatten, kleines Messer, Unterlage für das Wachs und ein Smartphone o.ä. zum Abspielen der Geschichte.
Ideen für den Einstieg:
Einstieg, um zur Ruhe zu kommen: Auf dem Tisch steht eine Schale, in der eine Murmel kreist. Die Gruppe/Kinder betrachten gemeinsam und ruhig die Murmel. Solange die Murmel in Bewegung ist, wird nicht gesprochen.
Musikalischer Einstieg: Sie wählen ein für die Kinder bekanntes Lied, das die Gemeinschaft oder Gottes Liebe zu den Menschen betont, zum Beispiel "Gottes Liebe ist so wunderbar" oder "Lasset uns gemeinsam".
Eröffnung durch das Kreuzzeichen:
Ich denke an dich. Kreuz auf die Stirn
Ich spreche von dir. Kreuz auf den Mund
Ich hab dich lieb. Kreuz auf dem Herz
Wir hören gemeinsam die Geschichte an:
Die Sonne
Guten Morgen, wie bitte? Du bist schon lange auf, und du kennst mich nicht? Da muss ich dir widersprechen. Ich war wohl lange vor dir wach und vermutlich auch dafür zuständig, dass du aufgewacht bist. Richtig, ich bin es - die Sonne. Mh, vermutlich wunderst du dich etwas, warum ich dir heute von mir erzählen möchte, aber ich finde, manchmal muss ich mich in Erinnerung rufen, damit ich nicht vergessen werde.
Für viele von euch Menschen ist es selbstverständlich, dass ich da bin. Die Nacht vergeht, und die Sonne geht auf, und so wird es hell, der Tag kommt. Es gibt Tage, da sind viele Wolken am Himmel, sie drängen sich vor mich, die Menschen schimpfen, weil sie gerne möchten, dass ich strahle und die Wolken vertreibe, aber Sie vergessen etwas: Auch an wolkigen Tagen und auch in der Nacht bin ich da. Dann gibt es Tage, da zeige ich mich von meiner besten Seite: Nach der langen, kalten Winterzeit wärme ich den kalten Boden auf, und langsam beginnen die Blumen und Gräser zu wachsen.
Ich schaffe es, dass alles, was hart und kalt war, warm und weich wird und wächst. Mein Licht bringt die Wärme, die Menschen sind glücklich und gut gelaunt. Viele strecken mir ihr Gesicht entgegen und sind ganz still: Sie tanken meine Sonnenstrahlen. Bis tief in ihr Herz dringt mein Licht und die Wärme, und das tut allen gut. Merkst du etwas? Ich komme täglich, zuverlässig, und auch wenn du denkst, ich bin nicht da – ich bin da. Ich bin da für die ganze Welt. Ich bringe die Kraft für das Leben und die Freude.
Weißt du, was ich wirklich sehr gerne mag? Manchmal gelingt es mir, die Menschen mit meinen Sonnenstrahlen an der Nase zu kitzeln, ich kitzle so lange, bis sie lachen müssen, und ich meine, wirklich laut lachen müssen. Ich mag es auch, wenn ich es schaffe, dass die Menschen ihre Häuser verlassen und lange Spaziergänge machen oder die Kinder sich zum Ballspielen treffen. Alle haben gute Laune, grüßen sich freundlich und haben Zeit für ein einen kleinen Austausch.
Ein bisschen aufgeregt bin ich, wenn meine Strahlen die Regentropfen treffen, das sind die Tage, an denen wir uns nicht entscheiden können, wer denn heute das Wetter auf der Erde bestimmt: Ich, die Sonne oder der Regen. In diesem Gerangel treffen wir aufeinander, und das Ergebnis macht mich immer wieder sprachlos und bringt mich zum Staunen. Bunte Farben spannen sich in Form eines Bogens über die Erde. Gemeinsam geht eben alles besser. Einen Regenbogen finden alle Menschen toll. Schnell holen Sie die Kamera, denn am liebsten wollen sie dieses Bild festhalten. Der Moment ist so großartig, wenn sich der Himmel und die Erde verbinden: In der Geschichte von Noah ist der Regenbogen das Zeichen für Gott, der immer für uns da ist.
Auch als Jesus gelebt hat, war ich da. Täglich aufs Neue, zuverlässig. Doch als Jesus starb, waren die Menschen sehr traurig, und plötzlich wurde es mitten am Tag ganz dunkel. Mein Licht konnte nicht mehr zu den Freunden von Jesus durchdringen, die Trauer und die Angst waren einfach zu groß. Doch dann geschah etwas Großartiges: Jesus hat den Tod überwunden, das Grab war leer und ich strahlte über das ganze Land. Mein Licht siegte über die Dunkelheit. So war es immer und so wird es immer bleiben. Ich bin die Sonne, und ich werde immer für euch die Dunkelheit vertreiben. Ich liebe es, wenn die Menschen Ostersonne zu mir sagen, da bin ich dann unglaublich stolz auf mich.
Mein Licht und meine Wärme sind auch für dich da, ich bin glücklich, wenn du dein Herz für mich öffnest. Du und ich, die Sonne, wir sind ein wunderbares Team für das Leben.
Gesprächsimpulse zur Sonne:
- Hast du schon einmal einen Sonnenaufgang erlebt?
- In welcher Situation hast du dich schon einmal besonders darüber gefreut, dass die Sonne da ist?
- Kannst du dich daran erinnern, welches Gefühl die Sonne in dir hervorruft?
- Hat die Sonne schon einmal deine Tränen getrocknet?
Gestaltung: Jedes Kind gestaltet die Sonne aus Wachs und klebt es auf die Kerze. Dabei können nochmals Gedanken geäußert werden, wie sich das Kind das Symbol vorstellt. Es ist möglich, nach der Vorlage zu arbeiten, es ist auch möglich, dass jedes Kind die Symbole individuell gestaltet und frei anordnet.
Schlussritual:
Die Geschichte höre ich Hände an das Ohr legen
Im Herz berührt sie mich Hand auf das Herz
Das Zeichen macht mir Mut Hände in die Hüften stemmen
Auf die Kerze passt es gut Daumen hoch
Gibt mir Freude und Zuversicht Hände lächelnd zum Himmel strecken
Bist mein kleines Osterlicht Beide Hände auf das Herz legen
Text und Idee: Anna Rieß-Gschlößl, Barbara Jaud, Monika Mehringer und Stefanie Penker