Material:
1 Kerze, bunte Wachsplatten, kleines Messer, Unterlage für das Wachs und ein Smartphone oder Ähnliches zum Abspielen der Geschichte.
Ideen für den Einstieg:
Einstieg, um zur Ruhe zu kommen: Auf dem Tisch steht eine Schale, in der eine Murmel kreist. Die Gruppe/Kinder betrachten gemeinsam und ruhig die Murmel. Solange die Murmel in Bewegung ist, wird nicht gesprochen.
Musikalischer Einstieg: Sie wählen ein für die Kinder bekanntes Lied, das die Gemeinschaft oder Gottes Liebe zu den Menschen betont, zum Beispiel "Gottes Liebe ist so wunderbar" oder "Lasset uns gemeinsam".
Eröffnung durch das Kreuzzeichen:
Ich denke an dich. Kreuz auf die Stirn
Ich spreche von dir. Kreuz auf den Mund
Ich hab dich lieb. Kreuz auf dem Herz
Wir hören gemeinsam die Geschichte an:
Die Jahreszahl:
Peng. Peng. Peng. Ah. Oh. Wow. In ganz normalen Jahren sind das die Töne und Ausrufe, die man in einer Silvesternacht hören kann. Und mit den Schüssen zeichnen sich wunderschöne, große, glitzernde, bunte Bilder in den Nachthimmel. Heuer war alles etwas stiller.
Es gab nur ganz wenige Pengs und auch wenige Ahs und Ohs. Leider. Natürlich hatte ich mir gewünscht, dass ich ebenso pompös begrüßt werde wie die Jahre vor mir. Das muss ich schon zugeben. Dennoch war es für mich eine besondere Nacht. Menschen hatten meinen Namen mit Teelichtern in den Schnee gestellt und viele Kinder brachten die Nacht mit Wunderkerzen zum Leuchten. Die Menschen, Groß und Klein, standen beisammen. Viele waren nachdenklich, haben nochmal über meinen Vorgänger, das alte Jahr, nachgedacht. Aber viele waren auch fröhlich, sie haben mit ihren Gläsern auf das neue Jahr angestoßen und gezeigt, dass sie mir einiges zutrauen – dass sie dem neuen Jahr vertrauen, dass sie die Hoffnung auf ein gelingendes neues Jahr noch nicht verloren haben.
Ich heiße also 2022. So ganz neu bin ich nicht mehr, denn ich habe ja schon ein paar Monate auf dem Rücken, trotzdem möchte ich mich bei Euch nochmal vorstellen. Ich bin das Jahr mit den vielen Zweiern. Sie stehen für Partnerschaft, für Freundschaft, für Gemeinschaft. Kennt ihr das Lied: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“? Ich bin also das Jahr, das intensiv daran arbeiten will, dass wir alle wieder unbeschwert zusammenkommen können, dass wir wieder Freunde treffen können, dass wir wieder fröhliche und ausgelassene Kindergeburtstage feiern können, dass wir wieder gemeinsam singen und Gottesdienst feiern können. Ich bin das Jahr, das sich dafür einsetzt, dass das Alleinsein ein Ende hat!
Eine Null trage ich auch in meinem Namen. Die wurde mir förmlich aufgedrängt, an der bin ich wirklich nicht vorbeigekommen, aber was soll’s… Ich bin mir sicher, es gab schon Jahre, die größere Nullnummern waren, als ich es bin. Ich hoffe, ich kann mein Versprechen halten!
Neulich habe ich Jemanden sagen hören: „Geh ins neue Jahr mit Mut, dann wird alles gut.“ Auch wenn ich glaube, dass es nicht immer ganz so easy ist, wie es im Spruch klingt, so liegt doch jede Menge Wahrheit darin. Wir alle müssen mutig sein und bleiben. Wir alle müssen voller Hoffnung sein und bleiben – für uns und für die Menschen, die wir gerne haben. Denn nur dann bekommt jedes Jahr eine wirkliche Chance, ein Gutes zu sein – ob es mit Ahs und Ohs begonnen wurde oder ohne.
Übrigens habe ich euch heute noch zwei Freunde mitgebracht. Sie heißen Alpha und Omega. Sie sind der erste und der letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Es sind zwar leider nur Buchstaben – nix für ungut, ihr Zwei – aber mit ihrem Namen verbindet man eine tolle Botschaft. Sie stehen für die Zusage Gottes, dass er immer bei uns ist – vom Anfang bis zum Ende.
2022 wird sein und vergehen, so wie vieles im Leben ist und vergeht, aber Gott bleibt bei uns – IMMER! Das ist doch wirklich eine krasse Botschaft!
Also Leute, eine Sache, ist mir zum Abschluss echt noch ganz wichtig: Wir ALLE haben einen Namen, und hinter all unseren Namen versteckt sich eine Nachricht, eine Botschaft, die Botschaft deines Lebens. Es liegt an dir, sie zum Klingen zu bringen, sie sichtbar zu machen. Es liegt an dir, in dieser Welt, deine Spuren zu hinterlassen – in diesem meinem Jahr, und alle Tage deines Lebens! Und dafür würde sich doch wirklich ein Feuerwerk lohnen…
Dein 2022
Gestaltung:
Jedes Kind gestaltet die Buchstaben und Zahlen aus Wachs und klebt es auf die Kerze. Dabei können nochmals Gedanken geäußert werden, wie sich das Kind das Symbol vorstellt. Es ist möglich nach der Vorlage zu arbeiten, es ist auch möglich, dass jedes Kind die Symbole individuell gestaltet und frei anordnet.
Schlussritual:
Die Geschichte höre ich Hände an das Ohr legen
Im Herz berührt sie mich Hand auf das Herz
Das Zeichen macht mir Mut Hände in die Hüften stemmen
Auf die Kerze passt es gut Daumen hoch
Gibt mir Freude und Zuversicht Hände lächelnd zum Himmel strecken
Bist mein kleines Osterlicht Beide Hände auf das Herz legen
Text und Idee: Anna Rieß-Gschlößl, Barbara Jaud, Monika Mehringer und Stefanie Penker