Im Moment warten wir alle auf das Ende der Pandemie. Wir möchten wieder ein normales Leben führen, ein Leben ohne Einschränkungen und ohne Angst. Wir hoffen auf genügend sicheren Impfstoff, auf vernünftige Lockerungen und darauf, dass wir gesund bleiben. Corona hat uns alle auf einen Platz verwiesen, den wir uns so nie vorstellen konnten. Wir sind an den Rand des aktiven, hektischen Lebens gedrängt worden, sehen uns plötzlich in der Rolle der passiven Zuschauer und Zuschauerinnen und erleben unsere Handlungsfähigkeit eingeschränkt.
Ähnlich geht es in der heutigen Erzählung Bartimäus, der sein Leben in Blindheit und als Außenseiter verbringt. Doch die Geschichte von Bartimäus ist eine Heilungsgeschichte. Bartimäus gibt nicht auf. Als er hört, dass Jesus in der Stadt ist, sieht er seine Chance. Er beginnt zu rufen. Er macht auf sich aufmerksam. Bartimäus wird trotz aller Einschränkungen aktiv. Jesus hört sein Rufen und heilt ihn.
Vielleicht haben wir uns auch schon mit den momentanen Bedingungen abgefunden und sind blind geworden für unsere inneren Schätze, für unsere Familie und Freunde und für den beständigen Reichtum der Natur. Vermutlich ist es ganz normal, nach einer langen Zeit ohne die gewohnten Freuden zu resignieren und innerlich blind zu werden. Doch Bartimäus lebt es uns vor: Die Dunkelheit kann durch Aktivität und Glauben überwunden werden. Sich aufmachen, sich berühren lassen, neue Ziele verfolgen und jeden Tag als Geschenk zu sehen – all das ist möglich. Immer noch und immer wieder.
Die Vorlage für die fünfte Andacht könnt Ihr Euch hier herunterladen:
Die Bastelanleitung in Bildern
Texte: Monika Mehringer und Julia Romeiß, 2021