Kripperl-G'schicht'n - Folge 2: Der Wirt Auf nach Bethlehem! Auf zum Kripperl!

Der Wirt
Das zweite Motiv der Kripperl-G'schicht'n: Der Wirt
Benötigtes Material:

  • Weißes Seidenpapier
  • Tesa-Film
  • Goldenes Papier für Fensterrahmen
  • Schere
  • Bleistift
  • Farbstifte zum Colorieren der Figur
  • evtl. Vorlage

Hier können Sie die Anleitung als PDF herunterladen.

So geht's:

Der Wirt und gegebenenfalls die Häuser werden zurecht geschnitten und bemalt oder gestaltet.

Ideen für den Einstieg:

Advent, Zeit der Stille:
Die Kinder versammeln sich im Kreis oder um den Tisch. Der Erwachsene schlägt die Klangschale an. Die Gruppe ist leise, bis der letzte Ton verklungen ist. Gemeinsam sprechen wir: 

Advent, das ist die Zeit der vielen Lichter,
sie zaubern ein Lächeln in kleine und große Gesichter.
Wir werden still und nehmen uns füreinander Zeit,
denn Weihnachten ist nun nicht mehr weit.

oder

Gemeinsames Adventslied:
Wählen Sie ein der Gruppe bekanntes Adventslied aus. Singen Sie gemeinsam, zum Beispiel "Das Licht einer Kerze" oder "Seht die gute Zeit ist nah".

Eröffnung durch das Kreuzzeichen:

Guter Gott,
Ich denke an dich.                         Kreuz auf die Stirn
Ich spreche von dir.                       Kreuz auf den Mund
Ich hab dich lieb.                           Kreuz auf dem Herz

Geschichte:

Wir hören gemeinsam die Geschichte an.
 
 
„Noam!“ höre ich meinen Namen durch das Haus schallen. „Noam? Wo bist Du?“ Es ist nicht das erste Mal, dass mich heute jemand ruft.

Seit einigen Tagen nämlich ist bei uns im Haus der Teufel los. „Noam, weißt Du, ob die frischgewaschenen Laken schon fertig sind?“ „Noam, wo ist denn mein Besen hingekommen?“ „Noam, du musst Brot für die Küche besorgen – es ist nur noch ein kleines Stück da!“ Noam, haben wir noch ein Zimmer frei?“ „Noam, …“

Wirklich jeder will etwas von mir – und ich muss schauen, dass der Laden läuft. Zimmer müssen sauber gemacht werden, Betten ausgeschüttelt und frisch bezogen werden, manche wollen Frühstück – einige sogar auf dem Zimmer. Andere sind nur zum Schlafen da. So viele Leute wollen bei mir übernachten. Mein Gasthof liegt nämlich direkt an der Straße. Viele Menschen kommen dort vorbei, wenn sie in Bethlehem eintreffen.

Und im Moment sind so viel mehr Menschen als sonst in Bethlehem. Kaiser Augustus hat nämlich eine Volkszählung angeordnet. Jeder Mann muss in seine Geburtsstadt kommen und sich in eine Liste eintragen lassen.

So, Tür zu. Ich habe mich in mein Büro geschlichen. Es ist Abendessen-Zeit. Da ist es meistens ruhiger. Jetzt habe ich mal fünf Minuten für mich, die will ich genießen. Ich setze mich und schließe meine Augen.

Da klopft es unten an der großen Tür. Innerlich – muss ich gestehen – verdrehe ich die Augen. Ich will nicht aufmachen. Ich will nicht die Treppe runterlaufen. Ich will meine Pause genießen.

Nein! Ich werde diese Tür...natürlich aufmachen. Schon mache ich mich auf den Weg.

Als ich die Tür öffne, stehen zwei Menschen mit einem Esel vor mir – ein Mann und eine Frau. Müde und erschöpft sehen die beiden aus. Unter dem Tuch der Frau kann ich erkenne ich einen dicken Bauch. Ihr Baby wird sicherlich bald kommen. 

„Kann ich Euch beiden helfen?“, frage ich etwas mürrisch, weil ich immer noch grantig bin, dass sie meine Ruhe gestört haben. Der Mann fragt mich nach einem freien Zimmer. Beide sind wegen der Volkszählung nach Betlehem gekommen. Sie brauchen dringend einen Platz zum Schlafen. „Nein!“, sag ich nur. „Zimmer ist bei uns keins mehr frei.“

Enttäuschung kann ich nun auf ihren Gesichtern erkennen. Für einen kurzen Moment schließt der Mann traurig seine Augen. Dann aber richtet er sich auf, nickt seiner Frau aufmunternd zu und bedankt sich bei mir für die Auskunft. Wow, das beeindruckt mich – schließlich war ich nicht gerade freundlich zu den beiden.

Sie drehen sich um und gehen weiter die Straße hinunter. Ich blicke ihnen nach. Nachdenklich wandert mein Blick in den klaren Sternenhimmel. Ich schaue genauer hin – ein Stern leuchtet ganz besonders hell. Wie schön, denk ich mir noch, als mir der kleine Stall auffällt, der unter dem Stern steht. Mensch, dass ich daran nicht gedacht habe! Mein Stall!

Er ist nicht groß, es ist auch kein richtiges Bett drin, aber es könnte klappen, denke ich. Und dann laufe ich den beiden schnell hinterher.

(Stefanie Penker)

Vertiefung:

Planen Sie nach der Geschichte Zeit für das Gespräch mit den Kindern.

  • Kennst du das: Du willst deine Ruhe haben und es stört dich jemand? Erzähl doch mal.
  • Wie geht es wohl Josef und Maria, als sie hören, dass kein Zimmer mehr frei ist? Mach ein passendes Gesicht.
  • Der Wirt hat eine Idee. Er hilft. Spielt die Szene weiter: Was passiert, wenn er Josef und Maria einholt? 

Gestaltung:

Das Bild des Wirtes wird in das Fensterbild geklebt. 

Schlussritual:

Mit den Ohren lausche ich                     Hände an das Ohr legen
Mit den Fingern gestalte ich                   Finger in der Luft tanzen lassen
Bist mein Adventslicht                            Hände zur Flamme falten
und tust mir gut                                      Beide Daumen hoch
Gibst mir Freude und auch Mut           Lachen und Hände in die Hüfte stemmen

Ich spüre deiner Kerze hellen Schein   Handflächen ausbreiten und im Halbkreis von oben nach unten führen

Bis tief in mein Herz hinein                    Beide Hände auf das Herz legen

Text: Stefanie Penker, Kinderpastoral, Dezember 2023

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