Das erste Motiv der Kripperl-G'schicht'n: Der Stern
So geht's:
Sterne werden zurechtgeschnitten und bemalt oder gestaltet. Der Fensterrahmen kann mit goldenem Papier "verkleidet" werden. So erscheint es festlicher.
Ideen für den Einstieg:
Die Kinder versammeln sich im Kreis oder um den Tisch. Der Erwachsene schlägt die Klangschale an. Die Gruppe ist leise, bis der letzte Ton verklungen ist. Gemeinsam sprechen wir:
Advent, das ist die Zeit der vielen Lichter,
sie zaubern ein Lächeln in kleine und große Gesichter.
Wir werden still und nehmen uns füreinander Zeit,
denn Weihnachten ist nun nicht mehr weit.
oder
Gemeinsames Adventslied:
Wählen Sie ein der Gruppe bekanntes Adventslied aus. Singen Sie gemeinsam, zum Beispiel "Das Licht einer Kerze" oder "Seht die gute Zeit ist nah".
Eröffnung durch das Kreuzzeichen:
Guter Gott,
Ich denke an dich. Kreuz auf die Stirn
Ich spreche von dir. Kreuz auf den Mund
Ich hab dich lieb. Kreuz auf dem Herz
Geschichte:
Wir hören gemeinsam die Geschichte an.
Ich halte die Luft an und gebe alles. Wenn ich es so versuche, müsste es klappen!
„Okay, ich kann dein Licht sehen, Sterni. Kannst wieder Luft holen.“
Puh, Gott sei Dank! Lange hätte ich es nicht mehr ausgehalten. Stella kommt jetzt auf mich zu. Wir haben sie extra einige Kilometer weiter am Himmel positioniert, damit sie überprüft, ob man mich auch wirklich sehen kann.
„Sag mal, Sterni, glaubst du wirklich, es ist ein guter Plan die Luft so lange anzuhalten? Nicht dass du vom Himmel fällst. Dann kann sich ja auch keiner mehr an dir orientieren.“
Wisst ihr, ich will meine Sache nämlich richtig gut machen. Für die nächsten Tage habe ich einen besonderen Auftrag erhalten: Ich soll hoch am Himmel über einem kleinen Stall am Rande der Stadt Bethlehem stehen und dort volle Kraft leuchten. Denn in diesem Stall, so hat es mir der Chef erklärt, wird etwas passieren, was die Welt verändert. Dieser Stall wird für viele Menschen ein wichtiger Ort werden. Und die Menschen werden sich lange, sehr lange von dieser Nacht erzählen.
Meine Aufgabe ist es, so fest zu funkeln, dass hier und jetzt viele Menschen und vielleicht auch Tiere zum Stall kommen und auf das besondere Ereignis aufmerksam werden. Und mit ihnen wird sich die Botschaft vom Ereignis im Stall von Bethlehem in der Welt verbreiten. Und jetzt übe ich mit Stella jede freie Minute mein schönstes Strahlen!
Die anderen Sterne tuscheln und machen sich lustig über mich. Hinter meinem Rücken nennen sie mich „Superstar“. Aber ganz ehrlich, von denen lasse ich mich nicht ärgern. Denn wenn der Chef Recht hat, dann werde auch ich in den nächsten Tagen meine persönliche Sternstunde erleben. Und die lasse ich mir doch von niemanden nehmen – schon gar nicht von so G’scheithaferl-Sternen.
„Sterni, ich glaube du musst los!“, rüttelt mich Stella aus meinen Gedanken. „Und vergiss nicht, der Chef weiß schon, was er tut. Sei einfach du selbst, leuchte was das Zeug hält! UND: Vergiss nicht zu atmen!“
„Danke, Stella!“, sage ich und schicke ihr ein Handküsschen.
Stella glaubt an mich und ich tue es auch. Da zieht es mich schon auf meine Position. Hoch am Himmel über einem kleinen Stall am Rande der Stadt Bethlehem. Aufgeregt beginne ich zu leuchten. Und ich spüre: Das wird meine Nacht. Das wird meine Sternstunde!
(Text: Anna Rieß-Gschlößl)
Gestaltung:
Ein Stern wird in das Fensterbild geklebt.
Text: Anna Rieß-Gschlößl, Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich, November 2023