Das dritte Motiv der Kripperl-G'schicht'n: Der Hirte
So geht's:
Der Hirte und gegebenenfalls Schafe werden zurechtgeschnitten und bemalt oder gestaltet.
Ideen zum Einstieg:
Advent, Zeit der Stille:
Die Kinder versammeln sich im Kreis oder um den Tisch. Der Erwachsene schlägt die Klangschale an. Die Gruppe ist leise, bis der letzte Ton verklungen ist. Gemeinsam sprechen wir:
Advent, das ist die Zeit der vielen Lichter,
sie zaubern ein Lächeln in kleine und große Gesichter.
Wir werden still und nehmen uns füreinander Zeit,
denn Weihnachten ist nun nicht mehr weit.
oder
Gemeinsames Adventslied:
Wählen Sie ein der Gruppe bekanntes Adventslied aus. Singen Sie gemeinsam. Zum Beispiel "Das Licht einer Kerze" oder "Seht die gute Zeit ist nah".
Eröffnung durch das Kreuzzeichen:
Lieber Gott,
Ich denke an dich. Kreuz auf die Stirn
Ich spreche von dir. Kreuz auf den Mund
Ich hab dich lieb. Kreuz auf dem Herz
Geschichte:
Wir hören gemeinsam die Geschichte an.
Ich bin Aaron. Ich bin ein Hirte. Den ganzen Tag passe ich auf meine Schafe auf. Es sind viele Schafe, auf die ich aufpassen muss. 33 Schafe, große, kleine, alte und junge, ja sogar Schafbabys sind in meiner Herde. Die muss ich dann manchmal auf meinem Arm tragen, wenn der Weg zu weit ist.
Oft zähle ich meine Schafe, damit keines fehlt. Eins, zwei, drei - ich brauche lange bis ich alle 33 gezählt habe. Mit meinen Schafen bin ich lang unterwegs. Ich suche einen guten Platz für Sie. Sie brauchen immer frisches Gras und viel Wasser.
Damit mir der Wind, der Regen und die starke Sonne nichts ausmacht, habe ich einen großen, dicken Mantel. Er schützt mich. Außerdem habe ich einen schönen, alten Stock. Er ist mein Hirtenstab. Mit ihm kann ich den Tieren zeigen, in welche Richtung wir gehen. Mit dabei ist immer mein Hund Atti. Er ist ein perfekter Hirtenhund. Die Schafe kennen ihn gut und folgen ihm. Wenn Atti bellt, folge ihm alle Schafe sofort.
Nur heute ist alles anders. Atti läuft ständig hin und her und spitzt die Ohren. Es ist schon dunkel, aber keines von meinen Schafen will schlafen. Dabei bin ich soooo müde. Ich will mich endlich ans Feuer setzten, etwas essen und trinken und ein bisschen schlafen. Aber das ständige Mäh, Mäh und das Gebell von Atti lassen mich kein Auge zu tun. Irgendetwas ist heute anders. Es ist eine ganz besondere Nacht. Am Himmel steht ein großer, hell leuchtender Stern. Vielleicht liegt es an ihm, dass meine Tiere hellwach sind.
(Barbara Jaud)
Vertiefung:
Planen Sie nach der Geschichte Zeit für Impulse ein, die den Kindern helfen, die Inhalte ganzheitlich zu begreifen.
* Im Stall bist du sicher, geborgen und geschützt. Lass uns das nachspielen: Zwei Kinder halten sich an den Händen und spielen das Dach. Ein drittes Kind darf sich nun in den Stall setzen.
* Der Atem der Tiere sorgte für Wärme im Stall. Wir spüren unseren Atem nach. Wir halten die Hände vor den Mund, atmen und spüren die Wärme.
Gestaltung:
Jedes Kind gestaltet durch einen Fingerabdruck die Erzählfigur aus der Geschichte auf das Laternenpapier. Der Fingerabdruck kann individuell durch Zeichnungen ergänzt werden. Alternativ kann auch eine Laterne für die Gruppe entstehen. Im Laufe der vier Wochen werden alle Kinder miteinbezogen, so dass am Ende die Laterne die Fingerabdrücke aller Kinder zeigt.
Text: Barbara Jaud, Religionspädagogik im Elementarbereich, Dezember 2023