Das dirtte Motiv der Kripperl-G'schicht'n: Der Hirte
So geht's:
Der Hirte und ggf. Schafe werden zurechtgeschnitten und bemalt oder gestaltet.
Ideen für den Einstieg:
Advent, Zeit der Stille:
Die Kinder versammeln sich im Kreis oder um den Tisch. Der Erwachsene schlägt die Klangschale an. Die Gruppe ist leise, bis der letzte Ton verklungen ist. Gemeinsam sprechen wir:
Advent, das ist die Zeit der vielen Lichter,
sie zaubern ein Lächeln in kleine und große Gesichter.
Wir werden still und nehmen uns füreinander Zeit,
denn Weihnachten ist nun nicht mehr weit.
oder
Gemeinsames Adventslied:
Wählen Sie ein der Gruppe bekanntes Adventslied aus. Singen Sie gemeinsam, zum Beispiel "Das Licht einer Kerze" oder "Seht die gute Zeit ist nah".
Eröffnung durch das Kreuzzeichen:
Guter Gott,
Ich denke an dich. Kreuz auf die Stirn
Ich spreche von dir. Kreuz auf den Mund
Ich hab dich lieb. Kreuz auf dem Herz
Geschichte:
Wir hören gemeinsam die Geschichte an.
Ich bin Aaron. Ich bin ein Hirte. Und ich bin gern Hirte und liebe meinen Beruf. Ich kümmere mich jeden Tag um meine Schafe, egal ob sie schwarz, weiß oder braun sind. Ja ich weiß, immer draußen sein wäre sicher nicht jedermanns Sache. Aber ich mag das. Den Wind spüren, die Sonne, die mich wärmt, ja sogar der Regen macht mir nichts aus. Mein großer, schwerer Hirtenmantel schützt mich vor jedem Wetter. Und mein Stab, den schon mein Großvater für seine Herde benützt hat, gibt mir Halt.
Obwohl er eigentlich nur dazu da ist, die Herde in die richtige Richtung zu treiben. Heute aber bin ich sehr müde. Ich freue mich darauf, endlich am Feuer zu sitzen, etwas zu essen und zu trinken und dann hoffentlich für ein paar Stunden meine Ruhe zu haben. Wir waren heute wirklich lange unterwegs. Weit sind wir gegangen, immer auf der Suche nach einem guten Platz. Damit meine ich einen Platz, an dem es genügend Gras und auch Wasser für meine Schafe gibt. 359 Schafe gehören zu meiner Herde. Ich bin sehr stolz auf meine Tiere. Auf alle passe ich auf. Keines darf verloren gehen, keines soll Angst haben und hungrig sein.
Zum Glück hilft mir Atti, mein Hirtenhund. Auf ihn kann ich mich verlassen. Er schaut mit mir, dass kein Schaf, und sei es auch noch so klein, zurückbleibt. Immer wieder läuft er um die Herde und treibt alle zusammen. Die Schafe kennen ihn. Wenn ich jetzt dann endlich schlafen darf, übernimmt Atti die Sorge für die Herde. Sollte Gefahr drohen, weckt er mich mit lautem Bellen. Aber irgendetwas ist heute anders.
Den ganzen Tag waren meine Tiere sehr unruhig. Ständig haben sie geblökt und waren in Bewegung. Und obwohl es jetzt schon fast dunkel wird, sind sie immer noch auf den Beinen. Sie müssten doch auch müde sein, ich verstehe es nicht. Ich habe mich auch schon nochmal umgeschaut, ob irgendwo Gefahr droht. Aber nichts zu sehen. Es ist dunkel, aber an Schlaf ist nicht zu denken. Eine große Unruhe spüre ich. Am Himmel sind viele Sterne, und wenn meine Schafe nicht ständig blöken würden, könnte man sagen, es ist unnatürlich leise. Auch Atti ist anders als sonst. Noch wachsamer.
„He Atti, was ist los mit dir?“ Er spitzt die Ohren. Ob es wohl an diesem Stern am Himmel liegt? Ich kenne die Sterne gut, aber dieser leuchtet heller als die anderen. Ich habe noch nie so ein Licht gesehen. Vielleicht sollte ich mich mit meinen Tieren auf den Weg machen und den Stern suchen. An Schlaf ist ja eh nicht zu denken.
(Barbara Jaud)
Gestaltung:
Das Bild des Hirten wird in das Fensterbild geklebt.
Schlussritual:
Mit den Ohren lausche ich Hände an das Ohr legen
Mit den Fingern gestalte ich Finger in der Luft tanzen lassen
Bist mein Adventslicht Hände zur Flamme falten
und tust mir gut Beide Daumen hoch
Gibst mir Freude und auch Mut Lachen und Hände in die Hüfte stemmen
Ich spüre deiner Kerze hellen Schein Handflächen ausbreiten und im Halbkreis von oben nach unten führen
Bis tief in mein Herz hinein Beide Hände auf das Herz legen
Text: Barbara Jaud, Religionspädagogik im Elementarbereich, Dezember 2023