Willkommen in der bunten Welt des Glaubens Teil 1 - "Antonio"

Ein Junge im Fußballtrikot steht mit einem Ball unter dem Arm mit dem Rücken zur Kamera neben einem Tor auf einem Fußballplatz
Material für die Einheit:

  • eine Klangschale oder ein Glockenspiel
  • vorbereiteter Stuhlkreis
  • ein bunt umwickelter Reifen
  • grüner Umschlag mit Geschichte des Fußballer-Jungen
  • Bild des Fußballer-Jungen
  • ein quadratischer Keilrahmen
  • verschiedene grüne Farbtöne zum Gestalten des Keilrahmens 
 
Liebe Eltern, liebe Fachkräfte!

Die Fastenzeit ist eine Zeit der inneren Einkehr, eine Zeit der Besinnung. In der diesjährigen Fastenzeit möchten wir den Fokus darauf legen, was uns als gläubige Menschen ausmacht und wie sich christliche Haltung im Alltag von Menschen zeigt. Wir wollen Menschen begegnen, die aus dem Glauben heraus leben und handeln. Es sind Menschen verschiedenen Alters, in unterschiedlichen Lebenssituationen. In jeder Einheit kommt mithilfe eines Briefs ein Mensch zu Wort. Dieser Mensch erzählt aus seinem Leben und greift eine Situation heraus, die sich vor allem durch seine Haltung zum Leben und zu den Mitmenschen auszeichnet.

Im zweiten Schritt findet diese Haltung, die sich in der Situation zeigt, Anbindung an den christlichen Glauben. Gott ist mitten unter uns, wo Menschen Leben und Zusammenleben im Sinne Jesu gestalten. Dies wird zum einen ausgesprochen und zum anderen visualisiert. Am Ende der Fastenzeit werden alle in den Einheiten entstandenen farbigen Bilder ein Kreuz bilden. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit der diesjährigen Fastenaktion „Willkommen in der bunten Welt des Glaubens“!

Eröffnung der Fasten-Aktion

Die Fachkraft und die Kinder kommen im Stehen an einem vorbereiteten Ort zusammen. Dort ist bereits aus braunen Tüchern eine Kreuzform gelegt oder mit Tesa-Krepp eine Kreuzform an die Wand geklebt. Die vorbereitete Form bildet den Rahmen für die fünf farbigen Bilder, die in den kommenden Wochen in jeder Einheit entstehen. Falls Sie sich für die Form aus Tüchern entschieden haben, sollten diese in den kommenden Wochen dort liegen bleiben können. Am Ende der Fastenzeit ist dann an diesem Ort ein buntes Kreuz entstanden. Beginnen Sie nun mit dem Ton einer Klangschale oder mit einer kleinen Melodie auf dem Glockenspiel. Dann spricht die Fachkraft:

Die Wochen vor Ostern nennen wir Fastenzeit. In diesen Tagen machen wir uns bereit. Jesus stirbt am Kreuz, aber er wird auferstehen. Deshalb können wir voller Hoffnung durch das Leben gehen. Von grün bis lila: Wir kennen viele Farben, diese soll am Ende der Fastenzeit auch dieses Kreuz haben. Kommt mit und tretet ein, Gott will jetzt bei uns sein!

Der letzte Reim kann gemeinsam mit den Kindern wiederholt werden.
 
Mit einer grünen Zitrone grün bemalte Leinwand
Einstieg - Willkommen in der bunten Welt des Glaubens

Alle Kinder betreten den Stuhlkreis, in dem sie nacheinander – wie im Gänsemarsch - durch den bunten Reifen steigen und sich daraufhin auf einen der vorbereiteten Stühle setzen. Dazu singen alle gemeinsam das Lied: „Komm her, freu dich mit uns, tritt ein. Der Herr will unter uns Kindern sein. Er will unter uns Kindern sein…“
Text und Noten des Liedes "Komm her, freu Dich mit uns" von Helmut Hucke

Hinführung

Herzlich willkommen! Wir sind durch diesen bunten Reifen heute in unseren Stuhlkreis gekommen. Viele Farben hat der Reifen. Viele Farben kennt ihr. Wenn wir uns umschauen, sehen wir, das Leben ist bunt. Als ich heute den Briefkasten geöffnet habe, habe ich dort einen Umschlag entdeckt – knallgrün! Er ist für uns alle. Ich bin sehr gespannt, wer uns diesen Brief geschickt hat.

Die Kinder öffnen den Umschlag. Es erscheinen ein Brief und ein Bild. Das Bild wird in die Mitte gelegt. Die Fachkraft liest den Brief vor.

Grüner Briefumschlag
Brief

Hallihallo, liebe Kindergarten-Kinder! Mein Name ist Antonio, ich bin sieben Jahre alt und spiele in der F-Jugend in unserem Verein FC-Dorf Fußball. Wir trainieren zweimal in der Woche und dann haben wir noch Spiele. In meiner Mannschaft sind sieben Jungs und zwei Mädchen. Wir sind nicht alle dicke Freunde, aber wir verstehen uns alle ganz gut. Es macht mir sehr viel Spaß und ich gehe gerne dort hin. Neulich hatten wir ein Spiel gegen den FC Stadt. Wir waren alle aufgeregt und wollten unbedingt gewinnen. Denn der FC Stadt ist sehr erfolgreich und gewinnt meistens. Unsere Trainer haben uns vor dem Spiel in der Kabine nochmal erinnert, dass Fußball immer fair sein muss.

Wisst ihr, was das heißt? Für mich heißt das, dass wir niemanden absichtlich foulen oder verletzen dürfen. Leider gibt es bei uns zwei Jungs, die sich oft nicht daran halten, weil sie gewinnen wollen –  egal wie. Ich finde das blöd, aber meistens sage ich nichts dazu, denn ich bin mir nicht sicher, ob sie dann noch nett zu mir wären. Hättet ihr da an meiner Stelle auch Sorgen? Im Stillen – und nur für mich – nenne ich sie „Raufbolde“. Das Spiel gegen den FC Stadt ist lange sehr ausgeglichen. Doch dann ist das Glück auf der Seite vom FC Stadt und sie ziehen mit zwei Toren an uns vorbei. 6:4. Ich werfe einen Blick zu unseren Raufbolden und sehe ihre Gesichter. Und es wundert mich nicht, dass kurz darauf der Stürmer vom FC Stadt vom Platz humpelt und weint und deren Torwart mit blutender Nase ins Vereinsheim gebracht werden muss. Obwohl der Schiri bis dahin gut gepfiffen hat, hat er diese Fouls leider nicht gesehen. Unsere Mannschaft steht auf dem Platz zusammen, weil das Spiel wegen der Verletzungen unterbrochen wurde.

Und jetzt stellt Euch vor, was ich in diesem Moment laut und deutlich sage: „Raufbolde wie ihr gehören nicht auf den Fußballplatz, sondern in den Boxring. Wir wollen fair spielen und fair gewinnen. Ihr solltet euch schämen und euch bei den beiden Kindern wenigstens entschuldigen.“ Und da ist es mucksmäuschenstill. In diesen stillen Sekunden habe ich richtig Angst. Ob ICH jetzt eine drüber geprügelt bekomme? Ob mich meine Mannschaft ausbuht und ich mich nie mehr blicken lassen kann beim Training? „Mist, hätte ich doch die Klappe gehalten…“, denke ich noch.

Doch dann passiert etwas, womit ich nicht gerechnet hätte. Sepp, unser Torhüter, und Zoe, unsere Flügelflitzerin, beginnen zu klatschen. Und dann klatscht die ganze Mannschaft. Und da bin ich richtig stolz: Nicht nur auf mich, weil ich meine Meinung gesagt habe, sondern auf MEINE Mannschaft. Wir spielen das Spiel zu Ende. Es war für uns nicht mehr zu gewinnen. Aber heute haben wir etwas Anderes gewonnen. Ich nenne es: Mut! Wie würdet ihr es nennen?

Herzliche und mutige Grüße sendet Euch
Euer Antonio

Mädchen sitzt vor einer Wand, auf der ein gelbes und ein grünes Blatt kleben
Philosophieren mit den Kindern

Im Brief werden verschiedene Fragen aufgeworfen. Lesen Sie den Brief so, dass Sie an den entsprechenden Stellen stoppen und mit den Kindern die Fragen an entsprechender Stelle diskutieren. Oder greifen Sie im Nachgang die Stellen im Brief nochmal auf und diskutieren Sie dann über die gestellten Fragen. Bitte achten Sie darauf, das Gespräch zu leiten, aber nicht zu lenken. Es gibt kein richtig oder falsch.

Überleitung zur Gestaltungsphase

Wenn man davon spricht, dass das Leben bunt ist, dann meint man, dass im Leben viele verschiedene Dinge passieren können. Manches ist lustig, manches traurig, manches macht uns nachdenklich, manches macht uns Sorge, manches macht uns fröhlich und glücklich. Egal, welche Farbe unser Leben hat, egal wie wir uns gerade fühlen, Gott ist bei uns. Weil uns Antonio einen grünen Brief geschickt hat, möchte ich heute gerne ein knallgrünes Bild mit euch gestalten. Wir legen es in unser vorbereitetes Kreuz. Leben und Glauben gehören zusammen. So bunt, wie unser Leben ist, so bunt ist auch der Glaube an Gott!

Gestaltung des Keilrahmens für das Kreuz

Die Fachkraft gestaltet mit den Kindern einen quadratischen Keilrahmen in verschiedenen Grüntönen. Danach wird das Quadrat von Kindern an den Platz im Kreuz gelegt, der dafür vorgesehen ist. Dazu spricht die Fachkraft folgenden Satz: Wo Menschen sich für andere einsetzen, bist Du, Gott, mitten unter uns!

Die Kinder werden aufgefordert, den Satz zu wiederholen. Alle: Wo Menschen sich für andere einsetzen, bist Du, Gott, mitten unter uns!

Schlussritual

Durch den Reifen geht’s hopp, hopp
zurück ins Kita-Leben Leben mit Galopp.

Alle Kinder steigen im Gänsemarsch wieder durch den bunten Reifen. Dazu kann folgendes Lied gesungen oder abgespielt werden.
Text und Noten des mündlich überlieferten Liedes "Von Mensch zu Mensch eine Brücke baun"

Kinderpastoral
Preysingstr. 93
81667 München
Telefon: 089 / 48092-2217
Kinderpastoral(at)eomuc.de
http://www.kinderpastoral.de

Fachreferentin:   
Stefanie Penker, Gemeindereferentin
Tel.: 089 / 48092-2215
SPenker@eomuc.de
Fachstelle Religionspädagogik im Elementarbereich
Kapellenstr. 4
80333 München
Telefon: 089 2137-1660
Fax: 089 2137-1352
kita-religion(at)eomuc.de
http://www.erzbistum-muenchen.de/kita-religionspaedagogik

Ansprechpartnerinnen:
Barbara Jaud, Sachreferentin
Tel. 089 2137-1640
BJaud@eomuc.de