„Es macht einfach Spaß, dabei zu sein, Familien zu besuchen, sie mit unserem Gesang zu erfreuen und mit den Spenden benachteiligte Kinder weltweit zu unterstützen.“ Die zehnjährige Annalena Lankes ist eine von drei Sternsingern, die noch bis zum Dreikönigstag im Pfarrverband St. Oswald in Traunstein von Haus zu Haus ziehen. Ähnlich wie Hunderte von Mädchen und Buben in der Erzdiözese München und Freising und Zehntausende bundesweit.
Annalena Lankes ist mit ihren Freundinnen Marie Zeiser und Paula Geisler Teil der diesjährigen Sternsingeraktion. Als Sternträgerin ist Anna Krahmer mit dabei. Felix Geisler bringt die Segenszeichen über der Tür an.
In prächtige Gewänder der Heiligen Drei Könige gekleidet, unterstützt Annalena mit ihren Freundinnen Marie Zeiser und Paula Geisler die Aktion „Dreikönigssingen“ des Kindermissionswerks und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. Als Sternträgerin ist Anna Krahmer mit dabei. Der 13 Jahre alte Felix Geisler bringt die Segenszeichen über der Tür an.
Seit dem Start der Aktion 1959 haben Sternsinger rund 1,31 Milliarden Euro gesammelt und damit Projekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Die diesjährige Aktion bringt den Kindern die Situation ihrer Altersgenossen im Amazonasgebiet nahe.
Die Türen in Traunstein öffnen sich für die Sternsinger
Beim Gang von Haus zu Haus berichten die fünf Traunsteiner und Traunsteinerinnen von ihren Erfahrungen. „Ältere Leute spenden oft etwas mehr, und Familien mit Kindern freuen sich meistens, wenn wir kommen und singen“, sagt Felix. Zuweilen wird den Sternsingern aber auch die Tür mit einem kurzangebundenen „Tschüss“ vor der Nase zugeschlagen. Während manche der Besuchten die Sternsinger zum Ausräuchern des ganzen Hauses mit Weihrauch einladen, reagieren andere empfindlich mit Kommentaren wie „Da bekomme ich Migräne“. Immer wieder werden der Gruppe auch kleine Geschenke zum Naschen zugesteckt, wenn sie den jährlichen Segensgruß „C+M+B“ (Christus mansionem benedikat – Christus segne dieses Haus) über dem Türbalken angebracht haben.
Stunde um Stunde ziehen die Heiligen Drei Könige und ihre Begleiter von Haus zu Haus in den Traunsteiner Ortsteilen. Dabei besuchen sie mehrere Hundert Bürgerinnen und Bürger. Die prächtigen Gewänder haben nähkundige Frauen aus der Pfarrgemeinde geschneidert. Am Dreikönigstag versammeln sich die Gruppen beim großen Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche.
„Dieses Jahr sind an vier Tagen insgesamt 31 Kinder und Jugendliche sowie sieben Erwachsene in neun Gruppen unterwegs“, erklärt Simon Brandl. Der 27-jährige Informatiker war selbst lange als Sternsinger unterwegs und koordiniert inzwischen die Aktivitäten des Dreikönigssingens in der Traunsteiner Pfarrei St. Oswald. Sogar in den beiden letzten Corona-Jahren kamen dabei 10.000 und 12.000 Euro zusammen. „Wir freuen uns, dass damit Kinder am anderen Ende der Welt unterstützt werden“, sagt Felix voll Stolz.
Der Sternsinger Felix Geisler (rechts) bringt in Traunstein die Segenszeichen über der Tür an
Text und Fotos: Axel Effner, Freier Redakteur, Januar 2024