Der kaputte Badeschuh gehört in den Restmüll! Beim Laudato Si-Wettbewerb zeigt sich das Engagement von Kindern und Jugendlichen für die Umwelt

Bienenstöcke im Schulgarten, Mülltrennung im Kindergarten oder Klimaseminare: Kinder und Jugendliche aus den katholischen Kindertageseinrichtungen, den Erzbischöflichen Schulen und den Jugendverbänden sowie der kirchlichen Jugendarbeit des Erzbistums München und Freising haben sich mit den unterschiedlichsten Umweltprojekten für eine nachhaltige Lebensweise und den Erhalt der Schöpfung eingesetzt und beim Laudato Si-Preis mitgemacht. Wir stellen drei Preisträger vor.
 
Kadinal Marx mit Preisträgern
Kardinal Reinhard Marx mit den Preisträger:innen des Laudato Si-Wettbewerbs am 18. Juli 2024 in München
Der Badeschlappe kommt in den Restmüll

Stolz trägt die Vierjährige den kaputten Badeschuh zur schwarzen Restmülltonne und wirft danach die leere Spülmittelflasche in den gelben Sack. Die Anderen aus der Gruppe im Kindergarten St. Martin in Garmisch-Partenkirchen wuchten derweilen eine Kiste mit Papier in den großen blauen Papierbehälter vor der Türe.

Dieser Wettbewerbsbeitrag drehte sich um die kindgerechte Vermittlung von Themen wie Mülltrennung, Wasserknappheit und Umweltschutz, so die Erzieherinnen mit Blick auf das Projektjahr. Sie halten auch dieses brisante Thema für Kinder für umsetzbar. „Wir wollen den Kindern ihre Verantwortung auch so früh schon bewusst machen.“ Und die Kleinen haben alle mit Feuereifer mitgemacht. Und dass sie sogar den ersten Preis gewonnen haben, macht alle natürlich richtig stolz. Und mit Sicherheit gibt’s noch jede Menge weitere Ideen zum Thema Klimaschutz im Garmisch-Partenkirchner Kindergarten.

Bienen, Tomatenstauden und ein Brunnen für Brasilien

Bienen summen, die Tomaten im Gewächshaus hängen dicht an dicht, und das Kräuterbeet verströmt einen intensiven Duft. Dazwischen wuseln Schülerinnen der beiden Erzbischöflichen Franz-von-Assisi-Schulen in Freilassing, der Realschule und der Fachoberschule. Was vom Baum gepflückt wird, kommt in die Schulküche oder genauer gesagt, in Gläser: Selbst geerntete Früchte werden zu Marmelade verarbeitet.

Für das schulübergreifende Projekt "Wie ein Samenkorn den Hunger in der Welt stillen kann" landete Freilassing auf Platz zwei. „Uns ging es darum, dass wir die Schülerinnen nicht nur in einer Jahrgangsstufe fördern, sondern wirklich von der 5. bis zur 13. Klasse als Schulart übergreifendes und Fächer übergreifendes Projekt unterstützen", erklären die betreuenden Lehrkräfte. Denn der eigene Honig, die Marmelade und die Kräuter - alles wird bei Schulveranstaltungen für den guten Zweck verkauft. Die Einnahmen gehen dann an Schwester Dominica nach Brasilien, so dass den Ärmsten der Armen geholfen werden kann.  Am Ende kamen so rund 4.500 Euro zusammen.

Kohlrabischnitzel und eine Klima App fürs Handy

Der dritte Platz ging an das Gemeinschaftsprojekt „Klimaneutral leben – Das geht!“ des Erzbischöflichen Maria-Ward-Gymnasiums in Nymphenburg und des Erzbischöflichen Pater-Rupert-Mayer-Gymnasiums in Pullach. Für Guilia und ihre Mitschülerinnen stand das Thema Ernährung auf dem Plan. „Da haben wir erst zusammen geredet, Ideen gefunden und vor allem die Kinder gefragt, was die übers vegan essen denken, und haben wir gemerkt, die meisten wissen gar nicht, wie das mit dem klimaneutralen Leben zusammen hängt. Und deswegen haben wir uns gedacht, wir kochen was Veganes.“

Gesagt getan, und so wurde in der Schulküche fleißig geschnippelt und gerührt. Das Ergebnis: Kohlrabischnitzel, die, so Anna, allen am Ende super geschmeckt haben. Es wurde zudem eine App mit Quizspiel entwickelt. Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen hatten jüngere Mitschülerinnen und -schüler zu Botschaftern für den Klimaschutz ausgebildet. Über ihren dritten Platz freuen sich die Jugendlichen, und Anna bringt es noch einmal auf den Punkt: „Das Klima wird ja immer schlechter, der Klimawandel wird immer stärker. Und wir müssen wirklich eine Grenze setzen, damit es nicht noch  schlimmer wird. Man muss halt kleine Schritte machen, damit es besser wird.“
 
Text: Andrea Haagn, Redakteurin TV beim Sankt Michaelsbund