Helles Holz, lichtdurchflutete Räume, hohe Decken - und viel Platz zum Lernen. Die Franziskus-Grundschule in München-Haidhausen verbindet ihr ganztägiges pädagogisches Konzept kongenial mit einer Lernlandschaft, die bereits von den Grundschüler:innen, den Lehrkräften und Pädagogischen Fachkräften mit Leben erfüllt wird. Am 24. März 2023 feierte die Schulgemeinschaft mit Kardinal Reinhard Marx eine Eröffnung des 19 Millionen Euro teuren Neubaus wie die Schule selbst: Freundlich und spielerisch leicht.
(v.l.) Architekt Mirek Tobor, Schulleiterin Dunja Schoerrig, Kardinal Reinhard Marx und Ressortleiterin Sandra Krump mit dem symbolischen Schlüssel
„Hier wurde eine Schule für die Kinder geschaffen – mit Blick auf ihre Persönlichkeiten, ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche. Hier werden Mädchen und Jungen gesehen, begleitet und gefördert“, meinte Kardinal Reinhard Marx bei der feierlichen Eröffnung. Das Gebäude schaffe eine Atmosphäre der Geborgenheit, in der sich jedes Kind in seiner Individualität aufgehoben fühlen könne, und rege gleichzeitig zur Weiterentwicklung an. „Die Räume und die Umgebung vermitteln Freude am Lernen, am Wachsen an Körper und Geist, daran, Neues herauszufinden“, so Kardinal Marx.
Dabei setzten der Heilige Franziskus als Namenpatron und die konsequent nachhaltige Bauweise des neuen Gebäudes einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Themen Schöpfungsbewahrung und Nachhaltigkeit. „Der Heilige Franziskus kann für die Kinder zum Vorbild werden: dass sie sich für ihre Umwelt, für unser gemeinsames Haus Erde interessieren und sich für ihre Erhaltung einsetzen.“ Bei dem Festakt überreichte Kardinal Marx der Schule auch eine Statue des Heiligen Franziskus, die der Künstler Klaus Backmund geschaffen hat.
Das neue Schulgebäude wurde in Vollholz-Bauweise aus regionaler Fichte und Tanne errichtet, um einen erheblich reduzierten CO2-Ausstoß zu erreichen. Wände und Decken sind aus massivem Holz, die Böden wurden mit Holzparkett belegt. Das verwendete Holz stammt aus zertifiziertem Anbau und wurde möglichst schadstofffrei verarbeitet. „Durch die konsequent nachhaltige Bauweise und die Verwendung von Holz entsteht eine optimale Wohlfühl- und Lernatmosphäre“, erklärt Sandra Krump, Leiterin des Ressorts Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München: „Das Gebäude soll den bestmöglichen Rahmen für die Entwicklung der Kinder schaffen, die dort lernen und leben.“
Kardinal Reinhard Marx beim Wortgottesdienst in der Campuskirche
Die Räume sind offen und flexibel und erleichtern die Orientierung: Um die zentral angeordnete, durch ein Oberlicht erhellte Treppe gruppieren sich in jedem der beiden Obergeschosse zwei Lernlandschaften, die jeweils von einer Jahrgangsstufe genutzt werden und einen zentralen Marktplatz mit vielen Sichtverbindungen in die anliegenden Klassenzimmer bieten. Im Erdgeschoss sind die Mensa, ein Mehrzweckraum und der Bereich der Lehrkräfte untergebracht.
„Dieses Raumkonzept unterstützt das qualitativ hochwertige, teilflexible Ganztagsschulangebot, das auf die Bedürfnisse der Familien und der Kinder abgestimmt ist“, so Sandra Krump. „Die Mädchen und Buben verbringen nicht den ganzen Tag im Klassenzimmer, sondern erleben einen vielfältigen Alltag, in dem es Phasen des Lernens und der Erholung gibt, während sich Unterricht in der Klasse, eigenständiges Lernen, Spiel und Gruppenangebote abwechseln.“
Dazu trägt auch die Einbettung des neuen Gebäudes in das naturnahe Gelände des Kirchlichen Zentrums in München-Haidhausen mit offenen Rasenflächen und altem Baumbestand bei. Beispielsweise öffnet sich der Pausenhof zu einem Obstgarten. „Die Kinder finden in der Franziskus-Grundschule einen Lernort im Grünen, und das mitten in München. Das ganze Gebäude soll die Zuwendung zu den Kindern ausdrücken – dazu gehören gute Bedingungen für das Lernen und Großwerden genauso wie der Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung, den das Gebäude leistet. Denn was wir heute bauen, hat wesentlichen Einfluss auf die Zukunft der Kinder“, betont Sandra Krump.
Kardinal Reinhard Marx beim "Wer wird Franziskus-Profi"-Quiz als Publikumsjoker
Für den Bau des Schulgebäudes wurden Kosten von rund 19 Millionen Euro eingeplant. In die Summe fließen staatliche Fördergelder in Höhe von rund 9,1 Millionen Euro ein sowie ein Zuschuss der Bischof-Arbeo-Stiftung der Erzdiözese in Höhe von rund 7,35 Millionen Euro. Die verbleibenden 2,55 Millionen Euro sowie mögliche Kostensteigerungen durch den Anstieg der Holzpreise und die erhöhten Baukosten während der Corona-Pandemie trägt die Erzdiözese. Für das Gebäude zeichnete das Architekturbüro „hirner & riehl architekten und stadtplaner“ verantwortlich.
Nach einem Wortgottesdienst mit Kardinal Marx übergab Mirek Tobor vom Architekturbüro im Rahmen des Festakts in der Aula den symbolischen Schlüssel des neuen Gebäudes an Sandra Krump als Bauherrin und diese wiederum an die Leiterin der Schule, Dunja Schoerrig. Schülerinnen und Schüler der Theater-AG begeisterten im Anschluss mit ihrem liebevoll dem Fernsehoriginal nachgestalteten Quiz "Wer wird Franziskus-Profi?" zum Heiligen Franziskus inklusive Publikumsjoker Kardinal Reinhard Marx und Telefonjoker, bevor der Kardinal die Franziskus-Statue überreichte und das Schulgebäude segnete.
Die Franziskus-Grundschule war 2019 mit zwei ersten Klassen eröffnet worden. Zunächst fand der Unterricht in einer Übergangsunterkunft statt. Mit Beginn des Schuljahres 2022/2023, als die Schule auf vier Jahrgangsstufen angewachsen war, konnte das neue Gebäude bezogen werden. Regelmäßig übersteigt die Nachfrage nach Plätzen an der Franziskus-Grundschule das Angebot - nach einem Besuch der Räume und dem Erleben der Kinder und Erwachsenen dort, verwundert dies nicht.
Text: Bettina Scharnhorst & Ralf Augsburg, Stabsstelle Kommunikation, März 2023