Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, Generalvikar Christoph Klingan und alle weiteren Verantwortlichen der Erzdiözese nehmen die bitteren Erkenntnisse zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche sehr ernst.
„Sexueller Missbrauch im Verantwortungsbereich der Kirche ist ein Verbrechen. Es zerstört das Leben vieler Menschen und bedeutet schwere Belastungen der unmittelbar Betroffenen, aber auch für deren Familien und Freunde“, betont Kardinal Marx. „Das System Kirche als Ganzes ist hier schuldig geworden.“ Umso mehr sei es ihm ein Anliegen, „alles mir Mögliche zu tun, um Missbrauch zu bekämpfen und aufzuarbeiten“.
„Die Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch haben für die Erzdiözese München und Freising höchste Priorität“, betont auch Generalvikar Christoph Klingan. „Die Aufarbeitung geschehener Taten muss umfassend und transparent geschehen.“ Das Voranbringen der Aufarbeitung und vor allem die Präventionsarbeit, um Missbrauch zu verhindern, seien „ein zentrales Ziel“ seiner Arbeit. „Das Leid, das so viele Menschen durch Vertreter unserer Kirche erleiden mussten, beschämt mich sehr.“
Höchste Priorität hat die
Hilfe für die Betroffenen sexualisierter Gewalt, zu der neben materiellen Leistungen auch unterschiedliche Hilfsangebote für die Opfer und ihre Angehörigen gehören. Erste Anlaufstelle sind dabei die unabhängigen Ansprechpersonen für Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch des Erzbistums.
In
Aufarbeitung und
Prävention hat das Erzbistum eine Vorreiterrolle eingenommen: Bereits 2010 wurde das Ergebnis eines Gutachtens einer externen Rechtsanwaltskanzlei vorgestellt, das sexuellen Missbrauch in der Erzdiözese seit 1945 beleuchtete. 2012 gründete das Erzbistum gemeinsam mit der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm das Zentrum für Kinderschutz (Centre for Child Protection, CCP) in Rom, das mittlerweile in das neue Institute of Anthropology überführt wurde. Es ist vor allem in den Bereichen Prävention und Schulung tätig.