Papst Franziskus hat am 13. März 2015 ein Außerordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit angekündigt. Es wurde am 8. Dezember 2015, 50 Jahre nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils, vom Papst in Rom eröffnet.
Ein Heiliges Jahr soll die Erneuerung des Glaubens fördern und ist mit einem besonderen Ablass verbunden. Heilige Jahre finden regulär alle 25 Jahre statt, zuletzt im Jahr 2000. Außerordentliche Heilige Jahre gibt es seit dem 16. Jahrhundert.
In einem Heiligen Jahr sind die Gläubigen neben Pilgerreisen und Wallfahrten besonders dazu eingeladen, sich in neuer Weise der Barmherzigkeit Gottes zu öffnen. Die offene Heilige Pforte steht für die Zusage, dass uns die Barmherzigkeit Gottes entgegenkommt und die Aufgabe, die empfangene Liebe und Barmherzigkeit in unsere Welt hinein zu tragen. Nach beiden Seiten, zu Gott hin und zur Welt hin, ist diese Tür geöffnet.
Das Heilige Jahr ist nicht nur in Rom begangen worden, sondern in der ganzen Weltkirche, auch hier in der Erzdiözese München und Freising mit besonderen Feiern und Veranstaltungen. Das erste Mal gab es Heilige Pforten auf Wunsch des Papstes auch außerhalb Roms. Deshalb wurden im Heiligen Jahr in acht Kirchen der Erzdiözese
„Pforten der Barmherzigkeit“ geöffnet.
„Das Heilige Jahr rückt die große Tür der Barmherzigkeit Gottes ins Blickfeld, doch es geht auch um die kleinen Türen unserer offenen Kirchen, damit dort der Herr eintreten kann oder damit in unseren Strukturen, in denen unser Egoismus den Herrn gefangen hält, hinauslassen kann. … Die Kirche ist gleichsam die Pförtnerin des Hauses des Herrn, die immer wieder auf die Stimme Jesu Christi hört. Und in diesem Sinne stehen wir vor dem Heiligen Jahr. Es wird konkret Heilige Pforten geben, doch die Tür der Barmherzigkeit Gottes ist noch größer! So soll auch die Tür unseres Herzens sein, damit wir alle die Vergebung Gottes empfangen oder unsere Vergebung schenken und alle aufnehmen, die an unsere Tür klopfen.“ (Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 18.11.2015)