Leben (dr)innen neu entdecken Impuls für Donnerstag, 16. April 2020, von Franziska Marschall

Überwältigt stehe ich unter einem Sternenhimmel, wie ich ihn bis dahin noch nie gesehen habe. Da bin ich 25 Jahre und befinde mich in einem Wüsten-Camp unweit des Katharinenklosters im Sinai. Der Himmel ist übersät mit dicht beieinander stehenden Sternen. "Wie ein goldenes Netz, das sich schützend über die Erde spannt", denke ich und fühle mich geborgen. Der Himmel unglaublich nah!
Sternenhimmel
Foto: Free Photos / pixabay
Stehe ich unter meinem heimatlichen Abendhimmel, könnte der Unterschied kaum größer sein. Vereinzelt und weit weg leuchten die Sterne. Diese mir so vertraute Perspektive erinnert mich mehr an die ungeheure Leere des Weltraums, wie sie uns von den Naturwissenschaftlern berichtet ist. "Wer bin ich angesichts dieser stummen Weite", denke ich und fühle mich wie ein Augenblick im Meer der Unendlichkeit. Der Himmel so fern!

Beide Naturphänomene verstehe ich als Bild für meinen Glauben. In meinem Herzen spielt sich genau dieses Empfinden ab: Gott - "so nah" - aber auch Gott - "so fern". Das Leben selbst fordert mich immer neu heraus, in meinem Herzen eine Antwort zu suchen und zu versuchen: Ich glaube, dass da eine Hand ist, die mich hält. Ich glaube, dass da eine Hand ist, die uns alle hält und sich unser annimmt.
 
Ps 8, 4-5
Seh' ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt:
Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst
 
Gebetsvorschlag:
GL 617,2,3+5

Text: Franziska Marschall

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