„Wenn das nur ein Aprilscherz wäre…“, denke ich mir gerade heute. Alles nur ein ganz schlechter Witz. Doch die täglichen Schlagzeilen und Bilder in den Nachrichten sind leider real. Niemand hat sich das einfach nur ausgedacht. Dennoch habe ich das Bedürfnis beim täglichen Blick in die Medien wenigstens etwas Positives herauszulesen – etwas, das mir Mut macht und mir meinen leider nicht ganz freiwilligen neuen Alltag erhellt. Freude kommt auf, wenn ich sehe, wie Menschen neu zusammenfinden, sich gegenseitig unterstützen und unter die Arme greifen. Ich erlebe eine neue Solidarität, die mir Hoffnung und Zuversicht gibt.
(Foto: Free-Photos / pixabay)
Im Freundeskreis sehe und höre ich immer wieder, dass auch dort mit viel Humor durch diese Ausnahmesituation gegangen wird. Unzählige mehr oder weniger lustige kleine Bilder und Videos, die mich täglich mehrmals erreichen, geben ein buntes Zeugnis davon.
In einem der vielen Bilder, die ich erhalten habe, wurden mir u. a. meine Chancen und Möglichkeiten aufgezeigt, die sich in den eigenen vier Wänden nun (ganz neu) für mich ergeben könnten. Alles eine Frage der Perspektive also. Deswegen musste ich auch heute ein wenig schmunzeln, als ich diese Stelle aus dem Tagesevangelium gelesen habe: „Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus.“ (Joh 8, 31-42).
Tröstlich. Irgendwie fühle ich mich auch gerade als Sklave, der sich in diesen Tagen seinem Schicksal ergeben und fügen muss.
Es lohnt sich, die ganze Stelle zu lesen. Natürlich geht es hierbei nicht um eine notwendige Quarantäne – das wäre auch nur ein überschaubarer zeitlicher Abschnitt unseres Lebens. Diese klare Aussage Jesu geht deutlich tiefer und gilt dauerhaft – für immer. Übersetzt heißt es für mich: „Ich habe Dich befreit. Lauf nicht weg. Bleib auf dem Weg mit mir. Ich bin an Deiner Seite – wenn Du auch bereit bist, mich in Deinem Leben aufzunehmen.“ Es lohnt sich bestimmt, den engen Alltag hinter sich zu lassen und mit ihm (immer wieder) einen Neuanfang zu wagen. Wer möchte nicht in dieser Gott geschenkten Freiheit leben?
Segenswunsch
Befreiender Gott,
Du weichst nicht von unserer Seite.
Du kennst einen Jeden von uns.
Du lachst und weinst mit uns.
Du stärkst uns, wenn wir schwach und zweifelnd werden.
Segne uns und alle, mit denen wir verbunden sind:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Text: Florian Wagner
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