Ecuador, Brasilien und Peru - die Beispielländer der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion

Plakat

Ecuador

Aufgrund der vier Klimazonen, die Ecuador auszeichnen, zählt das Land zu den biodiversesten Ländern unserer Erde. Rund 20% der Landesfläche sind offiziell in Naturschutzgebieten geschützt, was im Vergleich mit anderen Ländern eine beachtliche Dichte ausmacht. Ecuador besitzt zwar nur ca. 2 % der Fläche des gesamten Amazonasgebietes, das macht jedoch für das relativ kleine Land knapp die Hälfte des Staatsgebietes aus. Im tropischen Regenwald leben zahlreiche indigene Völker, einige von ihnen weiterhin in Isolation. Leider sind viele Tier- und Pflanzenarten sowie ihre Lebensräume insbesondere durch die Erdölindustrieakut bedroht. In diesem Zusammenhang erlangte Ecuador mit der Diskussion um die Erdölförderung im Yasuní-Nationalpark traurige Berühmtheit, nachdem die Initiative, das Öl im Boden zu belassen und nicht zu fördern, sofern die Weltgemeinschaft etwa 3,6 Millionen Dollar als Entschädigung aufbringen würde, was Kalkulationen zufolge in etwa dem Erlös aus der Erdölförderung für Ecuador entsprechen würde, scheiterte und schließlich die Entscheidung gefällt wurde, das Erdöl doch zu fördern. Dies steht konträr zu dem in der Verfassung verankerten Prinzip des „Sumak Kawsay“ (Quichua für „gutes Leben“, auf Spanisch „Buen Vivir“), was seinen Ursprung in den indigenen Kulturen Südamerikas hat. In den vergangenen Jahren konnten Armut und Ungleichheit minimiert werden, indem die Einnahmen aus Rohstoffexporten im Zuge der neoextraktivistischen Wirtschaftspolitik in Sozialprogramme fließen. 
Genauere Informationen zu Ecuador können Sie hier im Länderporträt von Adveniat entnehmen.

Brasilien

Brasilien ist flächen-, aber auch bevölkerungsmäßig mit über 205 Millionen Einwohnern der größte Staat in Südamerika und gleichzeitig das fünftgrößte Land der Erde. Ihm kommt mehr als 50% des Amazonasgebietes zu, so dass über 60% der Landesfläche mit Regenwald bedeckt ist, der auch eine starke Relevanz in Bezug auf das globale Klima hat. In der brasilianischen Bevölkerung zeigt sich eine breite ethnische Vielfalt und Mischung: etwa 800.000 Indigene leben auf brasilianischen Staatsgebiet, wovon einige weiterhin in indigenen Gemeinschaften leben, die bisher keinen Kontakt zur Außenwelt hatten. Leider ist ihr Lebensraum von Mega-Projekten wie beispielsweise dem Bau von Staudämmen, Abholzung und Brandrodung zur weiteren Erschließung neuer Ackerflächen sowie rücksichtsloser Ausbeutung von Rohstoffen und Bodenschätzen, bedroht.
Außerdem ist das Land durch starke regionale und soziale Diskrepanzen gezeichnet. Besonders der Norden und Nordosten ist bei weitem ärmer, als der Süden und Südosten, wo die Lebensbedingungen denen eines Industrielandes weitgehend entsprechen. Im Zuge des vom Ex-Präsidenten Lula da Silva implementierten Sozialprogramm Bolsa Família konnte ein Rückgang der extremen Armut verzeichnet werden.
Genauere Informationen zu Brasilien können Sie hier im Länderporträt von Adveniat entnehmen.

Peru

Perú zählt zu den größten Ländern Südamerikas. Im Zuge ambitionierter Reformpläne in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise Umwelt, Landwirtschaft, öffentliche Verwaltung und Korruptionsvermeidung, soll zum einen die Demokratie weiter gefestigt und zum anderen Armut und soziale Ungleichheit bekämpft werden. Für die Wirtschaft ist der Abbau von natürlichen und mineralischen Rohstoffen wichtig, weswegen es häufig zu Konflikten zwischen dem Staat und indigenen Bevölkerungsgruppen kommt. Sie sehen ihre Lebensräume gefährdet und fordern eine gerechte Teilhabe an den Rohstoffgewinnen. Im Zuge des Rohstoffabbaus kommt es zu einer massiven Zerstörung der Natur. Insbesondere der Amazonasregenwalt ist einer stetigen fortschreitenden Zerstörung ausgesetzt, die auch durch Abholzung, Coca-Anbau und illegale Baupraktiken generiert wird.
Genauere Informationen zu Peru können Sie hier im Länderporträt von Adveniat entnehmen. 

Quellen: Länderinformationen des Auswärtigen Amtes und http://www.bmz.de/de/laender_regionen/lateinamerika/index.html