DIE GÄSTE DER ADVENIAT-WEIHNACHTSAKTION 2016

Partnerinnen und Partner von Adveniat aus Brasilien und Ecuador

Mauricio López

Mauricio López Oropeza

Nirgendwo ist der Raubbau an der Schöpfung so offensichtlich wie im Amazonas-Gebiet: Eine Fläche von der Größe Frankreichs ist bereits unwiederbringlich zerstört.
„Der maßlose Abbau von Rohstoffen, das Vorrücken von Holz- und Sojaindustrie und die Viehzucht vernichten den Lebensraum derer, die schon immer dort gelebt haben“, sagt Mauricio López Oropeza. Er ist Generalsekretär von REPAM, der „Red Eclesial Panamazónica“. Das länderübergreifende kirchliche Netzwerk versteht sich als kirchliche Antwort auf die fortschreitende Zerstörung der Natur und als seelsorgerische Begleitung der Menschen in der Region. Gegründet wurde es 2014 von Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien aus dem Amazonasgebiet. REPAM unterstützt betroffene Gemeinden vor Ort, fördert Initiativen zum Schutz der Lebensräume und zur Bewusstseinsbildung. Indigene mit ihren jahrhundertealten Erfahrungen sollen nicht nur gehört werden und mitbestimmen, sondern zu Gestaltern ihrer eigenen Zukunft werden. Dass auch Papst Franziskus das Thema Schöpfung in den Fokus rückt, ist ein Glücksfall, so López. „Die Enzyklika Laudato si‘ bestärkt uns in unserem Weg!“, sagt er.


(Vom 25. – 27. November in der Erzdiözese München und Freising)

cob

Bischof Rafael Cob Garcia

1990 kam Rafael Cob García von Spanien als Missionar nach Ecuador, seit 1999 ist er Bischof des Apostolischen Vikariates Puyo. Mit rund 30.000 Quadratkilometern ist es so groß wie Belgien, die Besiedlung ist dünn und viele Gemeinden sind noch nicht einmal an das Straßennetz angebunden. Das macht die pastorale Arbeit im Amazonas-Tiefland zur Herausforderung. Zunehmend beobachtet der Bischof dort die Zerstörung von Lebensräumen. Schuld sei die maßlose Ausbeutung von Rohstoffen, sagt er: „Die indigenen Völker sind in ihrer kulturellen Vielfalt bedroht. Die Flüsse und Wälder sind ihre Lebensgrundlage, sie haben keinen anderen Ort, wo sie hingehen können!“ Neben der Pastoral Indígena, für die er sich einsetzt, unterstützt er Sarayaku, das „Rebellische Dorf“, dem das Unvorstellbare gelang: es klagte gegen die Erdölförderung und gewann den gerichtlichen Entscheid.

(Vom 25. – 27. November in der Erzdiözese München und Freising)

Patricia Gualinga

Patricia Gualinga

Das Motto der Adveniat-Weihnachtsaktion „Bedrohte  Schöpfung – bedrohte Völker“ ist für Patricia Gualinga und  ihr Volk der Kichwa bittere Wirklichkeit: „Im Namen des
Fortschritts wird im Amazonas das Leben so vieler indigener Völker zerstört“, sagt sie. Seit Jahrzehnten kämpft ihr Dorf Sarayaku im Osten Ecuadors gegen das Vorrücken der Ölindustrie. Dabei geht es um mehr als bloße Ökologie: „Es geht um die Bewahrung unserer Kultur“, sagt sie.  „Und wir wollen, dass die Menschen den Wert der Schöpfung nicht nur am Profit bemessen!“ Die indigene Führerin spielte eine wesentliche Rolle in der Verteidigung ihres Dorfes gegen den Erdöl-Konzern. Heute ist sie eine gefragte Botschafterin ihres Dorfes und sprach unter anderem vor der UN-Klimakonferenz.

(Vom 25. – 27. November in der Erzdiözese München und Freising)

erwin

Bischof Erwin Kräutler

Erwin Kräutler, österreichischer Missionar und ehemaliger Bischof der brasilianischen Diözese Xingu, setzt sich seit über 50 Jahren – ganz nach der „Option für die Armen“ – vehement für die Indigenen im Amazonasgebiet ein: Er kämpft mit seinem Leben für ihre Menschenrechte in Hinblick auf ihre Gesundheitsversorgung und ihren vitalen
Lebensraum im Regenwald. Zudem machte er sich gegen den Bau des Staudamms Belo Monte stark, welcher mittlerweile zwar gebaut, jedoch noch nicht in Betrieb genommen wurde. Bei Inbetriebnahme würden laut Kräutler 40.000 Menschen ihren Lebensraum und ihre Lebensgrundlage verlieren. Als Fachmann für Umweltschutz und für die Situation der Indigenen in Lateinamerika, ist er Co-Autor der Papst-Enzyklika Laudato Si. Des Weiteren engagiert sich Bischof Kräutler als Präsident des kirchlichen Pan-Amazonas-Netzwerks REPAM. 2010 wurde er dank seines unermüdlichen Einsatzes mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

(Vom 25. – 27. November in der Erzdiözese München und Freising)

roque

Dom Roque Paloschi

„Man beklagt die Wildheit des Flusses, doch niemand sieht, wie ihn seine Ufer einengen.“ Dom Roque Paloschi, Erzbischof der Amazonas-Diözese Porto Velho, setzt sich wie kaum ein anderer dafür ein, dass Brasiliens indigene Völker ihre ursprüngliche Lebensart bewahren können. Als Nachfolger des legendären Amazonas-Bischofs Erwin Kräutler will der neue Präsident des Indio-Missionsrates Cimi gegen die staatlichen Megaprojekte ankämpfen, die die Region bedrohen. Und das „ohne Angst zu haben“.

(Am 23. November in der Erzdiözese München und Freising)

armindo

Armindo Goes Melo

Die Yanomamis sind die Bewahrer des nördlichen Amazonaswaldes, und Armindo Goes ist ihre warnende Stimme. „Den Wald, die Natur zu zerstören ist eine Bedrohung,
genauso wie mehr zu produzieren, als man braucht.“ Als Direktor der Yanomami-Vereinigung Hutukara kämpft er für die Einheit seines Volkes, das wie kein anderes in Brasilien die eigene Unabhängigkeit bewahren konnte. Heute leben die 35.000 Yanomamis in ihrem eigenen Territorium – ein historischer Sieg, den es angesichts der vorrückenden Zivilisation zu bewahren gilt.

(Am 23. November in der Erzdiözese München und Freising)

Gäste der Erzdiözese München und Freising

antonio

Antonio Espinoza

Das Stadtviertel „27 de Octubre“ in der Stadt El Coca wäre ohne Antonio Espinoza ein anderes: Seit 2004 lebt er dort und engagiert sich. Schlaglöcher in der Straße? Die Organisation des Sonntagsgottesdienstes? Antonio Espinoza kümmert sich und animiert zugleich die Nachbarn, anzupacken und gemeinschaftlich Probleme im eigenen Viertel anzugehen. Sein Engagement geht aber weit über die Grenzen seines Viertels hinaus, er möchte die gesamte Region nachhaltig stärken. Z.B. durch gute
Bildung, so ist er auch Direktor des Colegios „Padre Miguel Gamboa“ und Vorsitzender des Laienrates CELCA („Consejo Ecuatoriano de Laícos Católicos“) im Vikariat Aguarico. Aus Anlass der Eröffnung der Adveniat-Aktion im November hat der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising Antonio Espinoza eingeladen, um seine Erfahrungen aus der Laien- und Gremienarbeit im Amazonasgebiet zu teilen.

(Vom 17. – 29. November in der Erzdiözese München und Freising)

Ajon

Uvaldo Ajon

Der 62 jährige ist als Indigener aus der Sprachfamilie der Kichwa stolz auf seine kulturellen und spirituellen Wurzeln. Diese lehren ihn viele Werte, wie „SUMAK SAMAY“, „Buen vivir“, d.h. ein gutes Leben zu leben – in seiner Familie, seiner Gemeinde und bei allen Begegnungen, die er täglich macht. Uvaldo Ajon lebt und arbeitet als Bauer in der indigenen Gemeinde San José del Coca, deren Präsident
er aktuell ist. Seit 30 Jahren engagiert er sich in der Katechese, war viele Jahre Vorsitzender der Indigenen Katecheten und ist Vizepräsident des SICNIE (Diener der katholischen Kirche der Indigenen Völker Ecuadors). Vor drei Jahren wurde Ajon zum Vizepräsidenten des Laienrates CELCA („Consejo Ecuatoriano de Laícos Católicos“) im Vikariat Aguarico ernannt und begleitet auf Einladung des Diözesanrats seinen Kollegen Antonio Espinoza, um aus der Sicht der Indigenen von der Realität im Amazonasgebiet zu berichten.

(Vom 17. – 29. November in der Erzdiözese München und Freising)

zita

Zita Suarez Ponce

Mit zehn Jahren zog Zita Suares mit ihrer Familie von der Küste Ecuadors in das Amazonasgebiet. Das Leben in dem entlegenen und wilden Urwaldgebiet war zunächst
sehr hart. Bald jedoch kamen Pastoralarbeiterinnen und –arbeiter der Kirche San Miguel von Sucumbíos, die begannen, das Gemeindeleben der ca. zehn Familien in
dem Sektor zu organisieren und Bildungsprogramme vor allem für die Frauen durchzuführen. Zita Suarez begann so bereits in ihrer frühen Jugend, sich in der kirchlichen Gemeindearbeit für die Rechte der Frauen und der Benachteiligten einzusetzen. Ein weiteres Anliegen, das sie in Ihrer ehrenamtlichen Arbeit als Regionalkoordinatorin von Frauenorganisationen über all die Jahre stets begleitet ist die Bewahrung der Schöpfung – die gerade im Amazonasgebiet Ecuadors stark durch die Ölförderung bedroht ist. Seit 2006 engagiert sich Zita Suarez beim Frauenverband Sucumbíos, der als Dachverband rund 40 Mitgliedsorganisationen betreut und zu dessen Vorsitzender sie 2015 gewählt wurde. Zita Suarez folgt der Einladung der Katholischen Landvolk Bewegung in die Erzdiözese München und Freising und bringt ihr Wissen über Leben und Arbeit der Frauen in Amazonien ein.

(Vom 23. November -12. Dezember in der Erzdiözese München und Freising)

castillo

Monseñor Eduardo Castillo Pino

Als neuer Verbindungsbischof für die Partnerschaft zwischen der Erzdiözese München und Freising und der katholischen Kirche Ecuadors wird der Weihbischof der Erzdiözese Portoviejo, Monseñor Castillo, auf Einladung der Abteilung Weltkirche nach München kommen. Er ist Professor im Priesterseminar „San Pedro“ in Portoviejo, wo er Philosophie und Dogmatik unterrichtet. In der Ecuadorianischen Bischofskonferenz war er Vorsitzender der Kommission der Katholischen Soziallehre (2012-14) und sitzt aktuell der Bischöflichen Kommission der Dienste und des geistlichen Lebens vor. Außerdem fungiert er als Dozent und Präsident des neugegründeten Sozialinstituts „Centro de Ética y Pensamiento Social de la Iglesia“ (CEPSIC) in Quito, das von der Erzdiözese München und Freising initiiert wurde. Monseñor Castillo wird seine Expertise in Fragen der Ethik und Soziallehre auch im Rahmen des Adveniat-Jahresthemas „Bedrohte Völker - bedrohte Schöpfung“ einbringen.

(Vom 23. November – 2. Dezember in der Erzdiözese München und Freising)

janine

Janine Maribel Sánchez

Ihre Augen leuchten, wenn sie über ihr Studium und ihr ehrenamtliches Engagement bei der Kolpingjugend spricht. „Bei beidem komme ich in Kontakt mit Menschen und lerne dadurch auch mich selbst besser kennen“, so die 22 jährige Studentin der Klinischen Psychologie aus Tabacales im Kreis Rocafuerte, Manabí. Im Studium lernt sie Menschen zu helfen, die eigenen Probleme und Herausforderungen zu erkennen und zu meistern. Seit fünf Jahren engagiert sie sich nebenbei in der Jugendarbeit und gibt dort das weiter, was sie aus der fortlaufenden Ausbildung der Kolping-Stiftung mitnimmt. Ein Schwerpunkt bilden dabei die Themen Menschenrechte und Umweltschutz. Janine Maribel Sánchez wird auf Einladung des Kolping Diözesanverbands München und Freising nach München reisen und bringt die Perspektive der Jugend und jungen Erwachsenen mit ein.

(Vom 17. – 29. November in der Erzdiözese München und Freising)

Martinez

Mirian Teresa Martínez

Mirian Teresa Martínez lebt mit ihrer Familie seit über 30 Jahren in der Provinz Sucumbíos. Sie ist Mitbegründerin verschiedener Frauenorganisationen vor Ort, engagiert sich in einer Schule der Kirche von San Miguel von Sucumbíos und ist Mitglied im Pfarrgemeinderat ihrer Gemeinde. Aktuell ist Mirian Martínez Koordinatorin eines Projekts von „Terre des Hommes“ in der Stadt Lago Agrio. In dem Projekt widmet sie sich der Arbeit mit Kindern aus inidigenen Gemeinden, um diesen Hilfestellungen zu leisten, damit sie die Schule besuchen können und deren Eltern beim Zugang zu Bildung in den Bereichen Familienplanung, Gendergerechtigkeit, Menschenrechte, Umweltschutz und Bewahrung der Schöpfung zu unterstützen. Mirian Teresa Martínez ist ebenso wie Zita Suarez Ponce auf Einladung der KLB zu Gast in der Erzdiözese.

Vom 23. November – 12. Dezember in der Erzdiözese München und Freising