Bei der Arbeit in Kleingruppen wurden eine Menge strukturierter Anregungen gesammelt.
Ehrenamtliche brauchen Informationen und serviceorientierte Unterstützung für ihr Engagement, sei es in einem der verschiedenen kirchlichen Verbände, in der Arbeit mit Ministrant:innen oder in der Leitung von Kommunion- und Firmgruppen. Zwar gibt es gute Materialien und Schulungen, etwa für Pfarrgemeinderäte, Mitglieder von Kirchenverwaltungen oder Freiwillige im Bereich der kirchlichen Umweltarbeit. „Trotzdem haben wir immer wieder von ganz unterschiedlichen Ehrenamtlichen zu hören bekommen, dass es manchmal mühsam ist, Informationen zu erhalten“, erklärt Robert Lappy, Hauptabteilungsleiter Strategie und Organisationsentwicklung im Erzbischöflichen Ordinariat München, in seiner Begrüßung zu dem Workshop. Er und Thomas Hoffmann-Broy, Fachreferent Gesamtstrategie beim Generalvikar, haben deshalb erneut zum Nachdenken eingeladen, wie man den kommunikativen Bedürfnissen der freiwillig Engagierten im Hinblick auf ihr Ehrenamt seitens der Erzdiözese am besten gerecht werden kann.
Am zweiten Workshop nehmen außer den beiden Leitern neun Personen teil. Sie sind alle ehrenamtlich engagiert, als Pfarrgemeinde- oder Pfarrverbandsratsmitglied, in der Kirchenverwaltung oder in der pfarrlichen Jugendarbeit. Fast alle sind mehrfach engagiert und zudem berufstätig. „Wenn ich Zeit habe, nach Informationen zu suchen, ist es oft schon Abend. Dann gehe ich ins Internet und hoffe, dass ich dort das Richtige finde“, erzählt eine Teilnehmerin. Diese Situation kennen auch die anderen. Schön wäre es, so ist mehrfach zu hören, wenn man auch um 19 Uhr jemanden anrufen könnte, der einem die gewünschte Information gibt. Auch wenn Materialien vorliegen, wäre es gut, dass sie so aufbereitet sind, dass man sich nicht durch lange Texte und Ordnungen arbeiten muss, so der Wunsch vieler.
Netzbasierte und persönliche Unterstützung
Nach dem persönlichen Kennenlernen und Austausch gehen die Anwesenden in zwei Gruppen und erarbeiten Wünsche, die sie jeweils an eine zentrale Informationsplattform beziehungsweise an eine Ansprechperson hätten. Beide Gruppen bringen ihre Vision zu Papier und erklären sie anschließend. Der Wunsch nach einer zentralen Informationsplattform für Ehrenamtliche steht dabei an zentraler Stelle. „Auch wenn es bereits vieles gibt, so weiß man oft nicht, wo man suchen soll“, betont eine Teilnehmerin. Eine Art übersichtliche Landing-Page, von der aus sie auf übersichtliche und ansprechende Weise weitere Informationen für ihre jeweiligen Handlungsfelder finden, empfänden die Teilnehmenden als sehr hilfreich. Dort könnte auch eine Materialbörse angedockt sein, damit zum Beispiel gelungene Wort-Gottes-Feiern geteilt werden können.
Die Idee einer telefonisch gut erreichbaren Anlaufstelle stößt ebenfalls auf großes Interesse. Dort arbeitende Personen müssten pastorale und verwaltungstechnische Kenntnisse besitzen, freundlich und belastbar sowie sehr serviceorientiert sein. Außerdem müssten sie mit einer gewissen formalen Autorität ausgestattet sein, damit sie innerhalb kürzester Zeit auch die gewünschten Informationen beschaffen können, so formulieren die Teilnehmenden des Workshops. Erreichbar sein sollte diese Anlaufstelle dann, wenn Ehrenamtliche Zeit zum Anrufen haben, idealerweise zwischen 15 und 20 Uhr.
Robert Lappy und Thomas Hoffmann-Broy sichern die Ergebnisse des Workshops. Nach einem Abschluss-Blitzlicht sind alle zufrieden über die konkreten Ideen und zugleich erwartungsfroh. Nun gilt es, die Ideen umzusetzen und in den verantwortlichen Gremien voranzubringen.
Text: Dr. Gabriele Riffert, März 2023