Cover der neuen Versöhnungsbroschüre (EOM / Sakramentenpastoral)
„Versöhnung ist ein Thema, das so gut wie alle Bereiche des Lebens betreffen kann“, weiß Helmut Heiss, Leiter des
Fachbereichs Sakramentenpastoral im Erzbischöflichen Ordinariat München. Deshalb haben Seelsorgerinnen und Seelsorger aus der ganzen Bandbreite der Pastoral ihre Erfahrungen zur gerade erschienenen Broschüre „Versöhnung“ beigesteuert. Die Telefonseelsorge ist ebenso vertreten wie die Schulpastoral, die Hospiz- und Palliativseelsorge, die Alleinerziehendenseelsorge oder die Seniorenpastoral, um nur einige Beispiele zu nennen.
Dabei lernt man im Einführungsartikel zum Beispiel Paula kennen (Name geändert). Bei der Beerdigung ihres Vaters hat sie eine tiefe Wut auf ihn gespürt, weil er sie als Kind so schlecht behandelt hat. Sie möchte sich gerne mit ihm versöhnen, weiß aber nicht wie. So begibt sie sich auf einen längeren Weg, damit sie nicht unreflektiert dieselben Fehler bei ihren eigenen Kindern macht.
Ein anderes Beispiel: Wenn an Schulen Steitschlichterinnen und Streitschlichter auf dem Pausenhof unterwegs sind, um zerstrittene Jugendliche wieder zusammenzubringen. „Auch dabei spielt Versöhnung eine wichtige Rolle. Sonst streiten sie sich womöglich endlos weiter,“ weiß Helmut Heiss. Solche konkreten Fälle machen deutlich, dass es sich bei Versöhnung um ein vielschichtiges Thema handelt. „Wir wollten bewusst nicht noch ein Heft zum Beichtsakrament veröffentlichen, sondern hinschauen, wo es überall um Versöhnung geht“, betont der Pastoralreferent. Manchmal spielen auch verdrängte Schuldgefühle eine Rolle. „Gerade Alleinerziehende tragen oft ein Bedauern darüber in sich, dass es die Familie nicht mehr gibt, in der sie selbst leben wollten. Auch hier ist das Thema Versöhnung wichtig“, erklärt Helmut Heiss. Ein weiterer Beitrag wagt sich wiederum an das Thema Missbrauch heran, denn für manche entscheidet sich die Glaubwürdigkeit von „Kirche und Versöhnung“ an dieser Frage.