Irmgard als Äbtissin im schwarzen Benediktinerinnenhabit. Die rechte Hand hat sie auf die Bibel gelegt. In der linken Hand hält sie den Abtstab, auf ihrem Haupt trägt sie eine Krone.
Lebensgeschichte
Irmengard (auch Irmgard) war eine Tochter von Kaiser Ludwig dem Deutschen und der Welfenfürstin Königin Hemma. Sie wurde um das Jahr 833 in Regensburg geboren und hatte sechs Geschwister. Mit ihren drei Schwestern ist sie in dem schwäbischen Frauenkloster Buchau am Federsee aufgewachsen, wo die vier Mädchen von den dortigen Ordensschwestern erzogen wurden. Mit 24 Jahren kam Irmengard in die Benediktinerinnenabtei Frauenwörth im Chiemsee, wo sie Äbtissin wurde. Sie starb 33-jährig am 16. Juli 866. Der Tag wird als ihr Gedenktag gefeiert.
Geschichte des Klosters
Nach dem Tod von Irmengard durchlebte das Kloster Frauenwörth eine unruhige Geschichte. Mitte des 11. Jahrhunderts, während des Investiturstreits, verlor die Abtei ihre Reichsunmittelbarkeit. Erzbischof Anno von Köln schenkte die Abtei 1062 dem Erzbischof von Salzburg. 1254 erlangten die bayerischen Herzöge endgültig das Recht über Frauenwörth.
Als Rest der alten Reichsunmittelbarkeit behielt die Abtei bis zur Säkularisation die Bezeichnung „Königliches Stift“ und war den Töchtern des Adels vorbehalten. Vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) wurde das Kloster zur Zufluchtsstätte für andere Konvente Bayerns, die vom Krieg heimgesucht wurden. 1722/30 wurden die Klostergebäude von Grund auf neu und größer als zuvor errichtet. 1803 wurde die Abtei im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Nonnen durften wohnen bleiben. Fünf von ihnen erlebten 1838 unter König Ludwig I. von Bayern die Wiedererrichtung. 1901 wurde das Kloster erneut zur Abtei erhoben und ist damit neben dem Nonnberg in Salzburg das älteste bestehende deutschsprachige Frauenkloster nördlich der Alpen.
Heiligsprechung
Über das Wirken von Irmengard bleiben die historischen Quellen sehr spärlich. Die Tradition des Klosters berichtet von ihrer Frömmigkeit, von ihrer Gottes- und Nächstenliebe, von ihrer Fürsorge für alle Arme. Die offizielle Seligsprechung erfolgte durch Papst Pius XI. im Jahr 1928.
Patronin für vielfältige Anliegen
Die Selige Irmengard ist Fürsprecherin in den vielfältigen Anliegen der Menschen. Tausende pilgern alljährlich zu der ihr geweihten Irmengard-Kapelle im Münster und beten vertrauensvoll zu ihr.