Sonntag – 26. Januar
„Heute hat sich das Schriftwort, dass ihr eben gehört habt, erfüllt“. Mich bewegt, wie Jesus hier alle Anwesenden aufrüttelt, indem er deutlich macht: Die Thora und die Propheten, das sind nicht nur heilige Texte, denen man im Gottesdienst lauscht, sondern sie haben eine existenzielle Bedeutung für mich und für mein Leben. Heute, hier und jetzt, erfüllt sich die Schrift und bricht in meinen Alltag ein. Das ist der wahre Schatz der biblischen Tradition. Es kommt darauf an, dass ich diesen Schatz täglich und lebendig für mich neu entdecken kann. (Lk 1, 1–4; 4, 14–21)
Montag - 27. Januar
Jesus begegnen wir im Anderen. Hilfe gegenüber notleidenden Menschen ist Nächsten- und Gottesliebe zugleich. Durch die Sorge um den Anderen ohne Rücksicht auf dessen Stellung, Nationalität und Religion wird deutlich, dass unser Auftrag umfassend, ja katholisch im Wortsinn ist. Dann wird auch unser Glaube universal und ist ein kein Stammesglaube, der nur Nation oder Sippe schützen will. (Sel. Paul Josef Nardini, Ordensgründer - Mt 25, 31-40)
Dienstag – 28. Januar
Auch ich habe einen Vater, und ich weiß um Menschen, die besondere Rollen haben. Unser Leben kennt Autoritäten und Machthaber, im Guten und im Unguten. Das Oben und Unten ist eine Dimension unseres Lebens. Doch Jesus zeigt uns eine andere. Eine, in der es nur Schwestern und Brüder gibt, gleich an Würde, gleich vor Gott. Das ist keine Beruhigungspille, die Machtmissbrauch noch rechtfertigt, sondern eine Mahnung, in unseren Beziehungen darauf zu achten, dass das nicht verloren geht. (Hl. Thomas von Aquin, Kirchenlehrer - Mt 23, 8-12)
Mittwoch – 29. Januar
Manchmal stellt sich der Erfolg einfach nicht ein. Da strenge ich mich noch so sehr an, und doch gelingt es nicht. Soll ich aufhören? Jesus ruft im Gleichnis des Sämanns dazu auf, mit der frohen Botschaft geradezu verschwenderisch umzugehen. Nicht der schnelle Erfolg zählt, sondern die stete und großzügige Verkündigung. Die wird dann nicht eng, sondern weit, nicht ängstlich, sondern freigiebig. Und wird Frucht tragen: „dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach“. (Mk 4, 1-20)
Donnerstag – 30. Januar
Das Evangelium ermutigt uns, vom Glauben zu erzählen. Dort, wo wir es vielleicht nicht tun. Am Arbeitsplatz, im Gespräch mit den erwachsenen Kindern, am Gartenzaun. Nicht belehrend, nicht besserwissend, sondern ehrlich und persönlich. Wir können erzählen von dem Licht, das uns erleuchtet und so durch uns leuchten kann. Nicht gleich an den Erfolg denken, sondern erst einmal nur auf den Leuchter stellen. Der Rest wird geschehen: „Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er!“ (Mk 4, 21-25)
Freitag – 31. Januar
Wie so oft spricht Jesus in Gleichnissen. Nicht direkt, sondern ein wenig verklausuliert. Über das Himmelreich kann man nicht reden wie über das Wetter. Denn das Himmelreich ist etwas, worüber man nicht reden und doch nicht schweigen kann. Denn es ist nicht von dieser Welt, aber doch in dieser Welt. Versuchen wir, wie Jesus Bilder zu finden, die zeigen, was wir verstanden haben. In der Sprache unserer Welt und unseres Milieus. (Hl. Johannes Bosco, Ordensgründer – Mk 4, 26-34)
Samstag – 01. Februar
Die Jünger haben Angst. Angst vor dem Sturm. Angst um ihr Leben. Jesus, von ihnen angesprochen, versucht ihnen diese Angst zu nehmen. Er fragt sie nach ihrem Glauben. Glauben soll Angst nehmen und nicht Angst machen. Das ist mein Maßstab in der Verkündigung. (Mk 4, 35-41)
Text: Pastoralreferent Konstantin Bischoff, Pfarrbeauftragter in der Pfarrei Herz Jesu München
Einen ausführlichen Impuls zum jeweiligen Tagesevangelium hören Sie im
Münchner Kirchenradio (MKR) montags bis freitags gegen 07:45 Uhr bzw. 21:45 Uhr sowie samstags und sonntags gegen 09:45 Uhr bzw. 23:45 in der Sendung
„Innehalten“.
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