Sonntag – 27. Oktober
Kämpfe für dein Recht, um gehört zu werden mit deinen Anliegen! Lass dich nicht klein kriegen oder stumm machen! Das ist das Vorbild des Bartimäus, der nicht von sich, aber von seinem gerechten Anliegen so überzeugt war, dass er sich um jeden Preis und gegen Widerstände bemerkbar gemacht hat. (Mk 10, 46b–52)
Montag – 28. Oktober
Manchmal muss man Kompromisse machen. Manchmal muss man erkennen, dass es noch zu früh ist für bestimmte Ideen und Entwicklungen. Dass Evolution nachhaltiger ist als Revolution und dass man die Menschen mitnehmen, ihnen einen vertrauten Anker anbieten muss. Diese Haltung lehrt mich Jesus, indem er zwölf Männer zu seinen Aposteln berufen hat. (Lk 6, 12-19)
Dienstag – 29. Oktober
Der Sauerteig, das sind wir. Du und ich! Das Bild vom Sauerteig will sagen: Kein Beitrag ist zu klein, um am Reich Gottes zu bauen, keine Christin und kein Christ zu gering, unwissend oder unbedeutend, um nicht mit Begeisterung und Glauben andere anstecken zu können. Und: Wir brauchen keine große Menge fertigen Teig zu hüten, der vielleicht schon längst vertrocknet ist. Denn mit dem, was jeder und jede von uns an Glauben in sich trägt, kann die Kirche jederzeit neu beginnen. (Lk 13, 18-21)
Mittwoch – 30. Oktober
Im Grunde lautet die Botschaft des Textes: Gott schließt niemanden aus, alle haben eine Chance, sich um das Reich Gottes zu bemühen und am Ende einen Platz am Tisch zu bekommen. Die Botschaft Jesu ist universell und wendet sich an die Ersten genauso wie an die Letzten. Es liegt in meiner Hand. Gott macht es möglich, dass ich „selig“ werden kann. Er zeigt mir den Schlüssel und den Weg. Aber ich muss den Weg gehen und den Schlüssel benutzen. Egal, ob ich zu den Ersten oder Letzten gehöre. (Lk 13, 22-30)
Donnerstag - 31. Oktober
Wir alle kennen das: Etwas unangenehmes erwartet uns. Wir können es uns ganz genau ausmalen. Es ist nicht schön, aber im Grunde unausweichlich. Und dann bietet uns ein gnädiger Zufall auf einmal eine Gelegenheit, uns zu drücken. Ohne Gesichtsverlust aus einer Verantwortung zu entkommen, der wir uns eigentlich stellen müssen. Von Jesus lerne ich, dass das nicht okay ist. Dass es Dinge gibt, die unausweichlich sind und bleiben, weil sie nun einmal in meiner Verantwortung liegen. (Lk 13, 31-35)
Freitag – 01. November
Die Seligpreisungen sind für mich nicht in erster Linie ein Text des Trostes und des Zuspruchs, sondern eine Auftragsbeschreibung. Wenn ich die Botschaft Jesu ernst nehme, dann ist es als Christ in seiner Nachfolge auch an mir, Trauernde zu trösten, Erbarmen zu zeigen, für Gerechtigkeit einzustehen und Verfolgte zu schützen. Es zumindest so gut wie möglich zu versuchen. (Hochfest Allerheiligen - Mt 5, 1–12a)
Samstag – 02. November
Es ist wichtig, dass wir füreinander da sind. Jesus war und ist für seine Freundinnen und Freunde da. Und ich darf mich seinen Freund nennen. Deshalb versuche ich, etwas von dem Beistand, den er mir schenkt, an meine Freundinnen und Freunde weiterzugeben. (Allerseelentag - Joh 11, 17–27)
Text: Sascha Rotschiller, stellvertretender Direktor der Katholischen Landvolkshochschule Petersberg