Vierter Adventssonntag – 22. Dezember
Manche Wege in unserem Leben fallen uns leicht. Das Gegenteil ist uns aber auch bekannt, wenn uns etwas belastet, wir unsicher sind oder traurig. Wie es da wohl Maria ging, als sie sich aufmachte zu Elisabeth? Der Weg führte durch das Bergland von Judäa, ein Weg mit Höhen und Tiefen, mit Zeiten für Unterbrechungen und Pausen. Manchmal ist so ein Weg genau das Richtige, wenn man Zeit braucht, etwas zu verstehen. Als Maria ankommt, wird sie freudig begrüßt und von Elisabeth mit Worten bestätigt. Jetzt weiß sie, dass dieser Weg mit dem Kind richtig ist. (Lk 1, 39-45)
Montag – 23. Dezember
Johannes soll eine große Gnade Gottes sein für die kinderlosen Zacharias und Elisabeth und zugleich für das Volk, dem er die Umkehr zu Gott predigen soll. Vater Zacharias ist aber zunächst sehr skeptisch gegenüber der Botschaft des Engels. Er wird deshalb mit einem Schweigegebot belegt. Im Widerspruch zur familiären Gewohnheit gibt er schließlich nach innerer Wandlung dem Kind den vom Engel angewiesenen Namen und findet so seine Sprache wieder. Wo hänge ich an altem und müsste mich eigentlich schon lange davon lösen und mich auf Neues einstellen? (Lk 1, 57–66)
Dienstag, Heilig Abend – 24. Dezember
„Mach‘s wie Gott – werde Mensch!“ schrieb einst der in diesem Jahr verstorbene Altbischof Franz Kamphaus aus Limburg. Unsere Welt ist unmenschlich geworden: es gibt Krieg, Menschen hintergehen einander. Gott kommt im kleinen, wehrlosen Kind in einem Krippentrog zu uns, damit wir lernen, menschlicher miteinander umzugehen. Wo können wir in unserem persönlichen Umfeld einen Beitrag leisten, dass es menschenfreundlicher zugeht, und dass wir so dem Kind Jesus den Platz bei uns geben, den es verdient? (Heilige Nacht - Lk 2, 1-14)
Mittwoch 1. Weihnachtstag – 25. Dezember
„Ich gebe dir mein Wort“, hört man manchmal Menschen zu einander sagen. Das ist ein Versprechen. Du kannst dich auf mich verlassen. Heute, am Weihnachtstag, heißt es bei Johannes: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott. In ihm war das Leben. Das Licht leuchtet in der Finsternis.“ Gott sagt damit zu uns: „Ich gebe dir mein Wort!“ Damit dein Leben gut wird und du ein hoffnungsvolles Leben führen kannst. Dafür dürfen wir ihm wie die Hirten danken. (Hochfest der Geburt des Herrn - Joh 1, 1-18)
Donnerstag, 2. Weihnachtstag – 26. Dezember
Kennen Sie eine streitbare Person? Das sind Menschen, an denen man sich reiben kann. Sie haben oft ein besonderes Persönlichkeitsprofil. Der heilige Stephanus war solch ein Mensch in der Urgemeinde von Jerusalem. Er war gerade heraus mit seiner Sicht der Dinge. Er kam gerade heraus mit seiner Hoffnung auf den „offenen Himmel“. An Stephanus können wir lernen, uns keine Sorgen mehr zu machen, was wir reden sollen. Das ist sehr beruhigend. (Fest Heiliger Stephanus - Mt 10, 17-22)
Freitag – 27. Dezember
Heute geht’s um Wettlauf bei Johannes. Petrus, der Repräsentant der frühen Kirche, und Johannes laufen zum Grab Jesu. Der andere Jünger ist schneller und kommt als erster ans Grab. Petrus muss offenbar noch Laufen lernen. Sein Glaube muss noch Fahrt aufnehmen. Er wirkt von den Lebens- und Glaubenserfahrungen niedergedrückt. Welche Erfahrungen vom Weihnachtsfest her haben Ihnen neuen Schwung gegeben? (Fest Heiliger Johannes Evangelist – Joh 20, 2-8)
Samstag – 28. Dezember
Manche Herrscher dieser Zeit sind unsicher geworden, dass ihnen ihre Macht entgleitet. Da werden dann die Zügel angezogen. Herodes ist einer von ihnen. Er hat Angst vor dem angesagten neugeborenen König. Darum lässt er alle Kinder umbringen. Aber das Kind Jesus ist in unsere Welt gekommen, um Licht gegen Dunkelheit, Zuversicht gegen Resignation zu bringen und die Schwachen groß und stark zu machen. Seine Macht der Liebe wird sich durchsetzen. (Fest Unschuldige Kinder – Mt, 2, 13-18)
Text: Pfarrvikar Andreas Krehbiel, Pfarrverband Moosach-Olympiadorf in München