Beinahe dem Verfall preisgegeben, ist die Filialkirche St. Johannes Kronacker dank umfangreicher Instandsetzung wieder ein Anlaufpunkt für Gläubige.
Filialkirche St. Johannes Kronacker
Heute ist sie ein Juwel. Doch noch vor einigen Jahren bot die Kirche St. Johannes im Hohenlindener Ortsteil Kronacker den Gläubigen ein jämmerliches Bild. Feuchtigkeit, ein marodes Fundament, Risse im Mauerwerk und das fast völlig verfaulte Holz des Dachstuhls sorgten dafür, dass das Gotteshaus im Landkreis Ebersberg mehr und mehr marode wurde. Hätte man nicht 2016 damit begonnen, umfangreiche Renovierungsarbeiten auf den Weg zu bringen, würde es die Kirche heute wohl nicht mehr geben. Davon ist Josef Gallenberger überzeugt. Für den seit vielen Jahren in der Pfarrei Hohenlinden im Pfarrverband Maria Tading auch für Kronacker zuständigen Kirchenpfleger steht fest: Die bauliche Rettung war die letzte Chance, sie vor dem endgültigen Verfall zu bewahren.
„Die Kirche war in einem äußerst kritischen Zustand. Wir mussten sie mit massiven Sicherheitsmaßnahmen vor dem Einsturz bewahren“, erinnert sich Josef Gallenberger. Innen sorgten dicke Metallstangen quer durch das Kirchenschiff dafür, dass die seitlichen Wände nicht nach innen stürzen, während von außen eine Holzbalken-Konstruktion dagegenhielt. Auch der Chorbogen vor dem Altarraum drohte nach unten zu stürzen. Inzwischen ist all das Vergangenheit. Mit einem feierlichen Festakt im September 2023 wurde die Filialkirche mit traditionsreicher Geschichte und großer historischer Bedeutung nach gut acht Jahren Renovierung und Restaurierung wiedereröffnet.
Im Rahmen eines Gottesdienstes und bei Kirchenführungen konnten sich die mehr als 1.000 Gläubigen und Besuchenden selbst ein Bild von der geleisteten Arbeit machen. „Die Restaurator:innen, die den Hochaltar und die beiden Seitenaltäre erneuert, die Zimmerleute, die den Dachstuhl aus dem Mittelalter wiederhergestellt oder die Handwerker:innen, die sich mit viel Aufwand um Fundament und Mauerwerk gekümmert haben: Alle haben unter Federführung des Architekturbüros Spaenle aus München Großartiges geleistet“, unterstreicht Josef Gallenberger, dem „seine“ Kirche St. Johannes eine Herzensangelegenheit ist.
Instandsetzung der Kirche in Kronacker
Besonders stolz ist der Kirchenpfleger darauf, dass bei der Instandsetzung nachhaltig und wertbeständig gearbeitet worden ist. So hatten die „neuen“ Kirchenbänke – entsprechend eingekürzt und überarbeitet – beispielsweise bereits ein Vorleben in einer Pfarrkirche im Chiemgau. Diese stammen genauso aus einem Lager der Erzdiözese in Neumarkt-St. Veit wie die Madonnenfigur, die nun die Spitze des Altars ziert. Neu ist zudem, dass die Kirche jetzt an jedem Sonn- und Feiertag auch außerhalb von Gottesdiensten wieder für die Gläubigen offensteht. Möglich macht das ein eingezogenes Gitter, das den vorderen Kirchenraum mit seinen sakralen Kostbarkeiten schützt. Auch Gottesdienste und andere pastorale Angebote werden wieder regelmäßig stattfinden.
St. Johannes, eine der ältesten Kirchen im weiteren Umkreis, ist nun wieder das, was sie einst gewesen ist: ein Juwel. Ermöglicht durch das Engagement des Erzbischöflichen Ordinariats und Mittel der Erzdiözese, aus denen das Gros der Kosten getragen wurde.