„Heute ist eine katholische Bestattung keine Selbstverständlichkeit mehr. Viele Menschen wünschen sich individuelle Riten und Ansprachen. Doch wir haben viele Möglichkeiten, auf persönliche Wünsche einzugehen“, betont Heidrun Oberleitner-Reitinger. Sie leitet seit 2017 den Katholischen Bestattungsdienst in München und hat die Stelle seither neu konzipiert. Mittlerweile ist der Katholische Bestattungsdienst München die zentrale Anlaufstelle für katholische Bestattungen in der Stadt und im Landkreis München. Er fungiert als Schnittstelle zwischen Bestattungsunternehmen, Pfarreien, Friedhöfen und den Angehörigen.
Alle katholischen Sterbefälle werden direkt gemeldet
„Früher haben die Bestattungsunternehmen den jeweiligen Todesfall an die Wohnortpfarrei gemeldet. Dabei kam es aber manchmal zu Problemen, weil die Pfarrsekretariate nur noch sporadisch besetzt sind“, erinnert sich Oberleitner-Reitinger. So sei es vorgekommen, dass Angehörige tagelang auf den Anruf einer Seelsorgerin oder eines Seelsorgers gewartet hätten, um ein Trauergespräch zu vereinbaren. „Seither werden alle katholischen Sterbefälle direkt an uns gemeldet. Wir verteilen dann intern die Bestattungen weiter“, berichtet Oberleitner-Reitinger. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Katholischen Bestattungsdienstes schalten sich auch ein, wenn eine frühere Wohnortpfarrei sich nicht mehr zuständig fühlt, weil eine verstorbene Person seit Kurzem in einem Heim im Gebiet einer anderen Pfarrei gelebt hat. Und sie fragen nach, wenn sie 24 Stunden nach Meldung eines Sterbefalls noch nicht erfahren haben, wer die Bestattung leitet.
Heidrun Oberleitner-Reitinger,
Leiterin des Katholischen
Bestattungsdienstes München
„Es geht um Tod und Auferstehung.
Dabei können wir Christen von einer Hoffnung
sprechen, die über diese Welt hinausgeht.“
„Ein gutes Trauergespräch ist die Grundlage für eine würdevolle Bestattung“, weiß Heidrun Oberleitner-Reitinger. Schließlich soll ein einzigartiges Leben gewürdigt und mit der biblischen Botschaft der Auferstehung verbunden werden. Dabei ist es möglich, den Ritus so anzupassen, dass er den Bedürfnissen der Hinterbliebenen entspricht. So könnten etwa Kinder selbst gemalte Bilder auf den Sarg legen oder Trauernde Texte an aufgestellte Zweige hängen.
Heidrun Oberleitner-Reitinger bietet als Pastoralreferentin Trauernden auch Gespräche an. Sie erkennt einen zunehmenden Bedarf für diesen Dienst und freut sich deshalb, dass die Erzdiözese das Trauerpastorale Zentrum am Ostfriedhof plant, das künftig neue Dimensionen der Trauerbegleitung ermöglichen soll.
Weitere Informationen zum
Katholischen Bestattungsdienst München