Die frühere Hebertshausener Pfarrkirche liegt auf dem alten Friedhofshügel und ist von weitem sichtbar. Nach dem Bau der neuen, größeren Pfarrkirche 1961 verlor das Gebäude zunehmend an Bedeutung. Seit dem Abschluss der Renovierungsarbeiten 2020 wird St. Georg wieder genutzt – für Trauergottesdienste ebenso wie für Taufen.
St. Georg von außen. Durch den umgebenden Friedhof ist die Nutzung für Abschiedsgottesdienste naheliegend.
„Als ich im Jahr 2008 hierherkam, war St. Georg fast immer geschlossen, weil das Gebäude schon etwas heruntergekommen war. Doch unser Verein zur Erhaltung der St. Georgskirche hat sich ganz stark dafür eingesetzt, dies zu ändern“, berichtet Msgr. Michael Bartmann, der Leiter des Pfarrverbands
Röhrmoos-Hebertshausen im Dachauer Land.
Aufwändige Sanierung
So wurde in den Jahren 2010 und 2011 ein Gesamtkonzept und eine Machbarkeitsstudie für die spätere Nutzung durch die Gemeinde erstellt. Im Jahr darauf wurde der Planungsauftrag vergeben; von 2017 bis 2020 erfolgte mit Mitteln aus Kirchensteuereinnahmen die Gesamtrenovierung von Kirche, Friedhofsmauer und Stützmauer. Dabei wurde der statisch gefährdete Hang abgesichert, eine neue Kirchtreppe angelegt und nicht zuletzt der Turm abgestützt, der sich etwas geneigt hatte. Auch Dachstuhl und Dach wurden saniert. Seit der Altarweihe, die Weihbischof Bernhard Haßlberger am 4. Oktober 2020 vornahm, wird St. Georg wieder regelmäßig genutzt.
Erweiterung im Sinne der Ökumene
Wer St. Georg heute betritt, erkennt die kleine Kirche kaum wieder. Im Gegensatz zu früher, wo sie ziemlich düster und übermöbliert wirkte, ist sie heute hell, freundlich und ausgesprochen ästhetisch gestaltet. Der Altarraum ist nun mit weißer Farbe ausgemalt. Der alte Altar wurde um einen Zelebrationsaltar ergänzt. „St. Georg steht dabei auch den evangelischen Christen für Beisetzungen zur Verfügung, denn die Ökumene wird bei uns großgeschrieben“, erklärt Pfarrer Bartmann.
Der neu gestaltete Altarraum
„Aber wir haben hier auch schon die ersten Taufen gefeiert. Kleinere Gruppen wirken in der großen Pfarrkirche etwas verloren, doch in St. Georg fühlen sich auch kleine Gemeinschaften wohl. Corona hat uns ohnehin zu Teilnahmebeschränkungen bei Beerdigungen gezwungen“, ergänzt der Seelsorger.
Gottesdienste wird hier auch der Verein zur Erhaltung der St. Georgskirche feiern. Jugendgruppen freuen sich ebenso darauf. „Die Renovierung von St. Georg wurde genau zur richtigen Zeit abgeschlossen. Wir freuen uns, dass wir die Kirche wieder nutzen können“, ergänzt Pfarrer Michael Bartmann.