Der Diözesansteuerausschuss, zu dessen wesentlichen Aufgaben die Aufstellung und die Beschlussfassung über die Jahresrechnung und den Haushaltsplan des Erzbistums gehören, hat in der Sitzung am 13. März 2014 den Haushalt 2014 der Erzdiözese München und Freising beschlossen. Der Haushalt ist ausgeglichen. Er umfasst mit einem Volumen von 698,5 Mio. € um 5,2 % bzw. 34 Mio. € mehr als der Haushaltsplan 2013.
Am Ende der sechsjährigen Amtsperiode fand im Herbst 2013 die Neuwahl zum Diözesansteuerausschuss statt. Den ausgeschiedenen Mitgliedern gilt unser besonderer Dank für die geleistete Arbeit und die Bereitschaft, Verantwortung für unsere Kirche zu übernehmen. Den neu und wieder in das Amt gewählten und ernannten Mitgliedern wünschen wir eine erfolgreiche Amtszeit sowie Gottes Segen für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Gewählt wurden neun Männer und Frauen aus den Pfarreien, sowie drei Priester aus den Regionen des Erzbistums.
Die Einnahmen aus der Kirchensteuer
Die Einnahmen aus der Kirchensteuer sind 2013 gegenüber dem Jahr 2012 um 7,5 % gestiegen. Dabei entwickelten sich die Einnahmen aus den beiden wesentlichen Steuerarten wieder sehr unterschiedlich. So sind die Einnahmen aus der Kirchenlohnsteuer um 4,6 %, die aus der Kircheneinkommensteuer um 10,4 % angestiegen.
Die behutsame Haushaltspolitik der Erzdiözese, die sich besonders in einem sehr vorsichtigen Ansatz der zu erwartenden Steuereinnahmen zeigt, hat in den letzten Jahren im Rahmen von Nachtragshaushalten erhebliche Investitionen in den verschiedenen Bereichen kirchlichen Wirkens ermöglicht. In 2013 waren die Einnahmen aus der Kirchensteuer insgesamt um rund 73 Mio. € höher, als im Haushaltsplan angesetzt.
Insgesamt konnte der Diözesansteuerausschuss deshalb erneut einen bemerkenswerten Nachtragshaushalt beschließen.
Die Einnahmen aus der Kirchenlohnsteuer stehen dem Bistum zu, in dem der Steuerpflichtige seinen Wohnsitz hat. Oftmals liegen jedoch der Wohnort und der Arbeitsort des Steuerpflichtigen bzw. das Betriebsstättenfinanzamt seines Arbeitgebers in unterschiedlichen (Erz-)Diözesen. Um trotzdem die korrekte Zuordnung der Kirchenlohnsteuereinnahmen auf die berechtigten Bistümer sicherzustellen, haben die deutschen (Erz-)Diözesen ein Clearingverfahren eingerichtet.
Aus diesem Clearingverfahren konnte unsere Erzdiözese im vergangenen Jahr Mehreinnahmen in Höhe von 7,5 Mio. € verzeichnen, die aufgrund von Rückrechnungen für die Jahre 2009 bis 2012 angefallen sind. Endgültig abgerechnet wurde im letzten Haushaltsjahr das Steuerjahr 2009.
Nachtragshaushalt 2013:
Verwendung der Mehreinnahmen
Zu den höheren Einnahmen aus den Kirchensteuern und dem Clearingverfahren kamen in 2013 noch insgesamt rund 26,5 Mio. € nicht verbrauchte Haushaltsmittel und Mehreinnahmen aus verschiedenen Haushaltspositionen.
Zur Verwendung der Mehreinnahmen hat der Diözesansteuerausschuss im Wesentlichen folgende Maßnahmen beschlossen:
- Um die wirtschaftliche Basis der Kirchenstiftungen zu stärken, werden 20 Mio. € den Kirchenstiftungen zur Aufstockung der freien Rücklagen und weitere 15 Mio.€ zur Aufstockung des Grundstockvermögens zur Verfügung gestellt.
- Für den Neubau von Kirchen in den Pfarreien St. Michael in Poing und St. Josef in Holzkirchen werden 15 Mio. € vorgesehen.
- Für weitere zu erwartende große Baumaßnahmen, wie zum Beispiel die Generalsanierung der Schule St. Irmengard in Garmisch, den Neubau des Bildungszentrums in München-Freiham,die Sanierung bestehender Dienstgebäude des Ordinariates sowie am Freisinger Domberg, werden 57 Mio. € reserviert und der erstmals im Vorjahr gebildeten strategischen Investitionsreserve zugeführt.
Der Haushaltsplan 2014 umfasst die folgenden Einzelpläne:
1. Seelsorge
2. Bildung
3. Caritas
4. Überdiözesane Aufgaben
5. Verwaltung
6. Steuereinnahmen
Der Haushalt ist wie in den Vorjahren ausgeglichen. Das geplante Haushaltsvolumen steigt um 5,2 % auf 698,5 Mio. €, der Ansatz für die Einnahmen aus den Kirchensteuern wurde dabei um 4,3 % erhöht. Die Erzdiözese wird an der bewährten Praktik festhalten und zu erwartende Mehreinnahmen wieder im Sinne eines Haushaltsnachtrages hauptsächlich für Investitionsmaßnahmen verwenden.
Die Kirchensteuer ist mit über 70 % der Einnahmen unverändert die wichtigste Einnahmequelle.
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| | Haushalt 2014 | in Euro | %-Anteil |
| 1 | Kirchensteuereinnahmen | 494.996.000 | 70,87 % |
| 2 | Leistungen des bayer. Staates für diözesaneigene Schulen, für Kindertageseinrichtungen in diözesaner Trägerschaft und Baumaßnahmen
| 87.815.500 | 12,57 % |
| 3 | Leistungen des bayer. Staates für Geistliche und für den Religionsunterricht | 28.934.200 | 4,14 % |
| 4 | Kostenersatz, sonstige Einnahmen, Eigenleistungen, Versicherungsentschädigungen | 25.405.400 | 3,64 % |
| 5 | Pfründe-/Pacht-/Zinseinnahmen | 21.335.000 | 3,05 % |
| 6 | Schulgeld, Tagesheimeinnahmen | 11.777.200 | 1,69 % |
| 7 | Sonstige Stiftungen | 8.500.000 | 1,22 % |
| 8 | Interdiözesane Verrechnung Kirchenlohnsteuer | 3.647.100 | 0,52 % |
| 9 | Rückstellungs-/Rücklagenverbrauch | 16.067.300 | 2,30 % |
| | | 698.477.700 | 100,00 |
Geplante Einnahmen des Jahres 2014 in Höhe von 698,5 Mio. € nach den Einnahmequellen:
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| | Vorgesehene Ausgaben im Haushaltsplan 2014 | in Euro | %-Anteil |
| 1 | Personalaufwand direkt | 272.060.300 | 38,95 % |
| 2 | Personalaufwand indirekt | 114.068.100 | 16,33 % |
| 3 | Kirchensteueraufwendungen | 70.000.000 | 10,02 % |
| 4 | Bau- und Grundstücksaufwendungen | 95.690.500 | 13,70 % |
| 5 | Übrige Aufwendungen | 43.201.800 | 6,19 % |
| 6 | Zuschüsse zum Verwaltungskostenanteil der Kirchenstiftungen, Verbände, kirchennahen Einrichtungen, Weltkirche | 35.282.800 | 5,05 % |
| 7 | Sachaufwand | 42.676.400 | 6,11 % |
| 8 | Überdiözesane Umlagen | 25.497.800 | 3,65 % |
| | | 698.477.700 | 100,00 |
Direkte und indirekte Personalkosten
Die direkten und indirekten Personalkosten sinken von 56 % auf 55,3 % und stellen unverändert die größte Ausgabenposition im Haushaltsplan der Erzdiözese dar. In absoluten Zahlen steigen die Personalkosten von 372 Mio. € auf 386 Mio. €. Als indirekte Personalkosten werden dabei Personalkostenzuschüsse z. B. an die
Pfarreien bezeichnet.
Die Struktur der Berufsgruppen stellt sich zum 1. Januar 2014 (besetzte Vollzeitstellen) wie folgt dar:
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| 1 | Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft der Pfarreien | 3.790
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| 2 | Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen im pastoralen Dienst davon: 577 Priester im aktiven Dienst 144 ständige Diakone 271 Pastoralreferenten/-innen 211 Gemeindereferenten/-innen 60 sonstige Mitarbeiter/-innen im pastoralen Dienst | 1.263 |
| 3 | Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in Pfarreien davon: 544 Mesner/Hausmeister 444 Sekretäre/-innen 236 Kirchenmusiker/-innen 161 Raumpfleger/-innen 5 Verwaltungsleiter
| 1.390 |
| 4 | Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen an diözesanen Schulen davon: 995 Lehrkräfte 282 Sonstige Mitarbeiter an diözesanen Schulen | 1.277 |
| 5 | Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen im EOM (nicht pastoral) | 868 |
| 6 | Religionslehrer/Religionslehrerinnen | 471 |
| 7 | Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen an diözesanen Kindertageseinrichtungen | 457 |
| | | 9.516 |
Die ordentlichen Bauaufwendungen (ohne Eigenleistungen der Kirchenstiftungen,
ohne öffentliche Zuschüsse) liegen bei 63 Mio. €, ihr Anteil am Gesamthaushalt sinkt
gering von 9,2 % auf 9 %.
Die folgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die Gliederung der im
Haushalt 2014 für Baumaßnahmen einschließlich der außerordentlichen Bereitstellungen vorgesehenen Haushaltsmittel.
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| | ordentlicher Etat | außerordentliche Bereitstellung | Gesamtsumme in Mio. Euro |
| Kirchenstiftungen | 43,0 | 10,0 | 53,0 |
| Gebäude der Erzdiözese | 4,0 | -- | 4,0 |
| Kindertageseinrichtungen | 7,5 | 5,0 | 12,5 |
| Diözesane Schulen | 6,0 | -- | 6,0 |
| Pfründegebäude | 0,5 | -- | 0,5 |
| Frei verwendbares Budget für die o.g. Bereiche | 2,0 | -- | 2,0 |
| | 63,0 | 15,0 | 78,0 |
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| Ausgaben für die Caritas | | | in Euro |
| Zuschüsse an caritative Verbände und Organisationen | | | 31.247.000 |
| Beratungsdienste | | | 6.575.400 |
| | | | 37.822.400 |
(ohne Personalaufwendungen für Priester, Diakone und pastorale Mitarbeiter; ohne Bauaufwendungen)
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| Ausgaben für die Kirchenstiftungen | | | in Euro |
| Haushaltszuschüsse | | | 86.341.700 |
| Beiträge für Berufsgenossenschaft und Versicherungen | | | 5.145.000 |
| EDV-Support/Arbeitssicherheit | | | 1.511.300 |
| | | | 92.998.000 |
Die Haushaltszuschüsse an die Kirchenstiftungen werden in 2014 um 4,6 % (3,8 Mio. €) erhöht.
Damit das neue Gotteslob rasch seinen Platz in den Händen und Herzen der Gläubigen findet, wird allen Pfarreien die Grundausstattung der Kirchen mit dem neuen Gotteslob kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Kosten von rund 4 Mio. € werden direkt von der Erzdiözese übernommen.