Endlich Pause! Anregungen für kleine Auszeiten im Familienalltag

Meist geht es turbulent zu im Familienalltag. Ein Termin jagt den anderen. Die Kinder wollen betreut sein, und auch die Arbeit soll nicht zu kurz kommen. Da tut es gut, ab und zu bewusst innezuhalten und sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Auch die Sommerferien sind eine wunderbare Gelegenheit, um Dinge zu tun, die sonst zu kurz kommen. Und die freie Zeit bewusst zu genießen.
Kinder auf Boot, das auf Bergsee treibt
Ganz viel Zeit haben. Dinge tun, die sonst zu kurz kommen. Gemeinsam neue Orte entdecken oder die Tage daheim bewusst anders gestalten. Kleine Auszeiten sind wichtig für Eltern und Kinder.
Es tut so gut, einmal innezuhalten: die Augen schließen – bewusst ein- und ausatmen – die eigenen Gedanken kommen lassen – die momentane Stimmung wahrnehmen - ruhig werden – etwas Abstand gewinnen – neue Kraft schöpfen. Eine kleine Pause im Familienalltag!

Kleine Auszeiten für Mama, Papa oder die ganze Familie

Tasse mit Eulen steht auf einem geschlossenen Buch
Eine Tasse Tee zwischendurch, ganz in Ruhe. Das tut gut!
Wer oder was hindert mich daran? Warum kann ich nicht einfach mal …

  • eine gemütliche Tasse Tee zwischendurch trinken
  • einen verträumten Blick aus dem Fenster werfen
  • mich zwischendurch hinsetzen
  • einen kleinen Spaziergang machen
  • eine Mahlzeit bewusst beginnen (mit Stille, Gebet, Händereichen)
  • Wartezeiten "genießen" (an der roten Ampel, beim Arzt, an der Bushaltestelle…)
  • gemeinsam schweigen (beim Basteln, auf einer Autofahrt, abends an der Bettkante)
  • monotone Arbeiten "meditieren" (bügeln, abtrocknen, Rasen mähen)
  • ...

Zeit bewusst genießen

Mit Kindern ist immer was los: selten, dass keiner was sagt, dass alle lauschen und andächtig sind – eine heilsame, meditative Kontrasterfahrung, die sehr reizvoll sein kann:

  • ein Streichholz anzünden – mit Kopf nach oben senkrecht halten und stumm warten, bis die Flamme erlischt
  • einen Kreisel drehen – gemeinsam zuschauen, bis er zur Ruhe kommt
  • eine Spieluhr aufziehen – lauschen, bis das kleine Musikstück zu Ende ist
  • eine Schwimmkerze in einer Schale mit Wasser anzünden – die Schale vorsichtig herumreichen, dann in der Mitte abstellen
  • eine (Klang-)Schale anschlagen – lauschen, bis der Ton verklungen ist

Ich ließ meine Seele ruhig werden und still;
wie ein kleines Kind bei der Mutter
ist meine Seele still in mir.

Psalm 131,2

Die Kirche – ein besonderer Ort zum Innehalten

Viele lange Kerzen brennen in einer Schale mit Sand
Ein Moment der Stille in einer Kirche.
ist die kürzeste Definition von Religion“ (J.B. Metz). Jede Pause – egal wann, egal wo – kann eine Art der Andacht sein. Im Kirchenraum wird das besonders deutlich spürbar:

  • eintreten – langsamer und ruhig werden, staunen, …
  • stehen bleiben –- innehalten, Weihwasserkreuz auf die Stirn zeichnen, …
  • umschauen – wahrnehmen was vorn, oben, ringsum, … ist
  • hinsetzen – (m)einen Platz aussuchen, ein Gebet sprechen, …       
  • lauschen – die Stille genießen, leise Geräusche wahrnehmen, …
  • gedenken – eine Kerze für einen lieben Menschen anzünden
  • verabschieden – mit einer Geste: Kreuzzeichen, Kniebeuge, Verneigung oder …

Auch Jesus brauchte und suchte sich Aus-Zeiten: auf einem Berg (Mt 14,23), auf einem Schiff (Mk 6,32), in einem Garten (Mk 14,32ff). Dort konnte er sich sammeln, im Gebet Kraft schöpfen und gestärkt den Menschen neu begegnen. Er lädt  uns ein: „Kommt mit an einen einsamen Ort … und ruht ein wenig aus.“ (Mk 6,31)


Titel Faltposter Hot Spot "Macht mal Pause!"
Die Texte stammen von Robert Benkert, Ute Eberl, Efi Goebel, Hubert Heeg, Rudolf Mazzola und Agnes Passauer und sind entnommen aus dem Faltposter "Mach mal Pause! Kostbare Momente im Familienalltag", erschienen in der Reihe "Hot Spots des Lebens", herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung.

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