Wissenswertes zur Fastenzeit

Finger zeichnen Jungen Aschenkreuz auf die Stirn
Symbol der Vergänglichkeit: Ein Priester zeichnet einem Jungen das Aschenkreuz auf die Stirn.
Aschermittwoch
Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch. Im Gottesdienst bezeichnet der Priester die Stirn der Gläubigen mit einem Aschenkreuz. Er spricht dazu: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst!“, oder: „Kehre um und glaube an das Evangelium.“ Die Asche – Symbol der Vergänglichkeit und der Reinigung – wird traditionell aus den Palmzweigen gewonnen, die am Palmsonntag des Vorjahres übriggeblieben sind.

In der frühen Kirche begann am Aschermittwoch die öffentliche Buße. Den Büßern, deren Sünden in der Öffentlichkeit bekannt waren, wurde ein Bußgewand anlegten und sie wurden mit Asche bestreut. Als die öffentliche Buße im 10. Jahrhundert außer Gebrauch kam, übertrug sich die Asche-Symbolik auf alle Gläubigen. Das Aschenkreuz auf der Stirn der Gläubigen versinnbildlicht den Beginn der Bußzeit und des Fastens.
Fastenzeit
Bei den Christen bezeichnet die Fastenzeit die Vorbereitung auf Ostern. Sie beginnt unmittelbar nach Karneval und endet mit der Osternacht. Seit dem Jahr 325 ist sie auf 40 Tage festgelegt. Die Sonntage in der Fastenzeit gelten nicht als Fastentage und werden deshalb nicht mitgezählt. Früher aßen die Menschen in der Fastenzeit nur eine Mahlzeit am Tag, zum Beispiel Gemüse- oder Fischsuppe.

Heute gelten in der katholischen Kirche Aschermittwoch und Karfreitag als Fast- und Abstinenztage: Die Gläubigen sollen nur eine volle Mahlzeit am Tag und je zwei kleinere Stärkungen zu sich nehmen. Auch der Verzicht auf Fleisch gehört dazu. Kinder, alte oder kranke Menschen brauchten zu keiner Zeit auf Nahrung zu verzichten.
40 Tage
Nach dem Vorbild des Fastens Jesu in der Wüste legte die Kirche die Länge der Fastenzeit auf 40 Tage und Nächte fest. Die 40 als Zeiteinheit kommt in der Bibel häufiger vor: Die Israeliten wandern 40 Jahre durch die Wüste (Ex 16,35), Mose begegnet Gott 40 Tage auf dem Berg Sinai (Ex 24,18) und 40 Tage nach der Auferstehung Jesu wird Christi Himmelfahrt gefeiert (Apg 1,3).

Texte: Robert Benkert, Ute Eberl, Efi Goebel, Hubert Heeg, Rudolf Mazzola und Agnes Passauer aus der Broschüre "Fastenzeit – Wie gewohnt? Ich kann's auch anders", erschienen in der Reihe Hot Spots des Lebens